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Politische Zweifel an Rapid-Kandidat

Die Partei ortet eine Unvereinbarkeit bei Rapid-Präsidentschaftskandidat Robert Grüneis.

Politische Zweifel an Rapid-Kandidat Foto: © GEPA

Die drei Kandidaten für die Wahl zum neuen Rapid-Präsidenten im November stehen fest: Neben Martin Bruckner, aktuell Finanzreferent im Verein, kandidieren auch Roland Schmid von Sponsor IMMOunited und Robert Grüneis (Bild rechts außen).

Letzterer ist nun Anlass für die NEOS Wien, eine offizielle Anfrage an Stadträtin Ulli Sima (Bild Mitte) zu schicken, die ihrerseits für die Wiener Stadtwerke zuständig ist. Grüneis ist nämlich Vorstand der "Aspern Smart City Research", einer Forschungsgruppe, die nach Energielösungen für die Stadt sucht - und an der neben Siemens auch Wien Energie mit rund 30 Prozent und die Wiener Netze mit rund 20 Prozent beteiligt sind. Vor seiner Zeit bei "ASCR" war Grüneis auch in der Geschäftsführung von Wien Energie tätig.

Gerade dieses Naheverhältnis zu Wien Energie, bekanntlich Rapid-Hauptsponsor, sehen die NEOS als Problem: "Rapid ist ein Verein, keine politische Organisation der SPÖ. Es gibt hier eine Verflechtung, die mit Grüneis als Rapid-Präsident zu einer potenziellen Unvereinbarkeit führen würde", begründet NEOS-Sportsprecher Markus Ornig im "Kurier".

Bei Wien Energie der Stimme enthalten

Während Stadträtin Sima für ihre Beantwortung des zehn Fragen umfassenden Katalogs sechs Wochen Zeit hat, meldet sich Grüneis selbst beim "Kurier" zu Wort: "Es gibt keine Unvereinbarkeit. Für mich ist klar, dass ich mich im Präsidium bei allen Fragen, die Wien Energie betreffen, enthalten würde."

Auch im Interview bei "Krone.tv" wird der Präsidentschafts-Kandidat auf seine Verbindung und das Image als "Kandidat der Stadt" angesprochen: "Roland (Schmid, Anm.) hat auch Stakeholder gebracht, ich sehe meine Stakeholder bei den Mitgliedern im Verein. Wir werden von verschiedensten Seiten Zurufe bekommen, das ist auch gut so. Wir wollen uns damit auseinandersetzen. Eine Zugehörigkeit zu einem Arbeitgeber ist wichtig, aber man sollte sich schon klar positionieren, für den Verein, den Mitgliedern und den Sport. Jeder, der zuruft, wird wahrgenommen und wir setzen uns damit auseinander", so Grüneis.

Das "Vier-Säulen-Konzept"

Mit dem Team, das er bei seiner Kandidatur hinter sich vereint, habe Grüneis ein "Vier-Säulen-Konzept" ausgearbeitet: Sport, Nachwuchs, Finanzen und die "Rapid-Familie". Alle vier Säulen müssten auf den sportlichen Erfolg ausgerichtet werden. "Das fängt im Präsidium an und geht über nüchterne Überlegungen, was man sich wirtschaftlich leisten kann und was man tun muss, um sich die notwendigen Dinge wirtschaftlich leisten zu können."

Wert würde er auch darauf legen, in starken Dialog mit den Rapid-Mitgliedern zu treten. "Wir haben im Präsidium sicher nicht die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Man wird durch Diskussionen gescheiter. Es geht darum. Lösungen im Dialog zu erarbeiten und gemeinsam umzusetzen."

Dialog sei auch der Schlüssel in etwaigen Diskussionen mit der Bundesliga bzw. den anderen Vereinen: "Wenn man dabei ist, kann man mitgestalten. Wer nicht dabei ist, der wird gestaltet."

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