Er kam, sah und machte kräftig auf sich aufmerksam.
Wer weiß, wie das Spiel zwischen dem SK Rapid und dem SCR Altach (Spielbericht >>>) ausgegangen wäre, wenn ein gewisser 20-jähriger Österreicher nicht von Beginn an gespielt hätte. Schlussendlich gewannen die Hütteldorfer mit 3:0 und beendeten damit die 1644 Tage andauernde Durststrecke im "Ländle".
Maßgeblich dafür verantwortlich war Stürmer Kelvin Arase, der an allen drei Rapid-Toren beteiligt war. So holte Arase den Elfmeter zum 1:0 heraus, erkämpfte beim 2:0 den Ball am gegnerischen Strafraum und blieb in der 35. Minute vor Altach-Keeper Durakovic supercool. Der 20-Jährige bedankte sich somit mehr als nur gut bei seinem Coach Didi Kühbauer, der den Stürmer zum ersten Mal in der Startelf brachte.
Kühbauer war nach dem Spiel im "Sky"-Interview voll des Lobes für den U21-Teamspieler: "Alles, was er in sich stecken hat, das wirft er rein. Das ist eine Eigenschaft, die jeder haben sollte, aber bei ihm ist es so, dass er das wirklich auch beim Training immer lebt, also hat er sich diese Chance verdient und er hat es heute sehr sehr gut gemacht."
Arases Startelf-Debüt kündigte sich also mehr oder weniger an. Das war auch Kapitän Stefan Schwab bewusst: "Kelvin hat sich die letzten Wochen sehr gut entwickelt und seit Sommer einen großen Schritt nach vorne gemacht. Er ist ein Spieler, der uns richtig nach vorne hilft. Schon in Wattens, jetzt auch wieder. Mich freut es für ihn, er hat heute ein gutes Spiel gemacht."
Dauerläufer
Der Spielstil des 20-Jährigen kommt den Hütteldorfern entgegen, immer wieder wird speziell Arases gute Ausdauer hervorgehoben: "Er gibt uns viel Tiefe und hat zu seiner Schnelligkeit auch noch eine unglaubliche Ausdauer. Das tut unserem Spiel unglaublich gut, wenn wir vorne einen haben, der sich aufwühlt, heute Tor, Assist und Elfer herausgeholt hat, besser geht es von ihm nicht", lobt beispielsweise Schwab.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt für Trainer Kühbauer: Im Sturm scheint ein Konkurrenzkampf auszubrechen. Arase setzt mit seiner Leistung am Samstag "andere Spieler damit unter Druck. Wie es nächste Woche aussieht, wird man sehen, aber ich weiß, dass der Bursch ein Top-Profi ist. Es freut mich für ihn und natürlich auch für die Mannschaft", ist Kühbauer glücklich.
Für Arase war es der erste Startelf-Einsatz seit dem letzten Spieltag der vergangenen Saison - auch damals traf der SK Rapid auf den SCR Altach, auch damals gelang Arase durch einen Assist ein Scorerpunkt. Mit der Joker-Rolle will sich der 20-Jährige definitiv nicht zufrieden geben: "Mein erstes Mal in der Saison von Beginn zu spielen, ist sicher besonders für mich. Ich habe meine Leistungen gezeigt - wenn ich reingekommen bin, oder auch im Training. Ich habe gezeigt, dass ich mehr will als nur die Joker-Rolle zu spielen und zum Glück hat mich der Trainer heute aufgestellt."
Mehr schlecht als recht in Durchgang zwei
Doch nicht nur bezüglich Arases starker Leistung, sondern auch bezüglich der merkbar schlechteren zweiten Hälfte sind sich alle einig: Am Ende steht zwar ein ungefährdeter Sieg in den Papieren, auch wenn dieser nur zustande kam, da Rapid-Keeper Strebinger in der zweiten Halbzeit einmal mehr mit Glanzparaden aufwartete. "Die zweite Halbzeit ist uns nicht gut gelungen, obwohl wir gesagt haben, dass wir die ersten 15 Minuten Gas geben müssen. Leider mussten wir dann schauen, dass wir das 0:3 nach Hause bringen", resümiert Torschütze Arase.
Speziell nach der Heim-Blamage gegen den SKN St. Pölten ist so ein deutlicher Sieg aber dennoch Balsam für die Rapid-Seele: "Wir beschweren uns nicht und nehmen den Auswärtssieg aus Altach mit. Das ist uns seit langem nicht gelungen und deswegen war es nach der St.Pölten-Partie wichtig heute drei Punkte zu holen", bilanziert Kapitän Schwab.