Ohne Zwang sah Wöber von hinten, wie Daka und Koita nach dem Seitenwechsel noch zwei Tore drauflegten. Er selbst wurde nicht gefordert. Eine Situation, die er aus dem Training nicht kennt. "Die Herausforderung gegen Haland oder unsere Asiaten zu sprinten ist anders, als es heute gegen die Admira der Fall war", gestand der Wiener.
Österreich-Rückkehr war für Wöber wichtig
Er selbst habe sich in Salzburg schon gut eingelebt, lange Anpassungsphase brauche er keine, auch was das System betrifft: "Ich bin den Spielstil von Ajax Amsterdam schon gewohnt, auch wenn sie nicht ganz so extrem verteidigen."
Von Amsterdam führte ihn sein Weg über Sevilla nach Salzburg. Von einigen bekrittelt, für Wöber selbst aber ein wichtiger Schritt, wie er betonte: "Es ist nicht einfach, wenn man mit 18 ins Ausland geht, sein soziales Umfeld hinter sich lässt. Ich bin auch zurückgekommen, um Kraft zu tanken und das sportliche und soziale Leben zu stabilisieren. Und dann wird man sehen, ob ich wieder einen Angriff ins Ausland starte."
Der 21-Jährige stand erstmals seit dem 19. August 2017 wieder in der Bundesliga am Feld. Insgesamt war es sein 17. Spiel in Österreichs höchster Spielklasse, 16 davon für den SK Rapid Wien. Einen so hohen Sieg konnte er dabei aber noch nicht bejubeln.
"Salzburg ist ein großer Verein in Europa"
Diese Leistung stellte freilich auch seinen Trainer Jesse Marsch zufrieden: "Wenn meine Mannschaft so spielt, dann macht mich das stolz. Es ist erst der Anfang, aber dieses Gefühl müssen wir jeden Tag beibehalten."
Aus seinem Rekord, als erster Trainer seine ersten fünf Bundesliga-Spiele gewonnen zu haben, mache er sich nicht allzu viel. Es sei eine Statistik von und für die Mannschaft, die Großes zu leisten imstande ist - zumindest, wenn man Marschs Worten glauben schenken darf, denn: "Salzburg ist ein großer Verein in Europa."
Der sich bald in der Champions League mit den Besten messen darf. Für Wöber nach seiner Ajax-Zeit bereits bekanntes Terrain, für viele andere aber das nächste erste Mal.