Endstand
2:1
1:0 , 1:1
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Marko Raguz: Es geht ja doch noch!

1.364 Tage musste Marko Raguz auf ein Bundesliga-Tor warten. So geht der Austria-Stürmer mit seiner Situation um:

Marko Raguz: Es geht ja doch noch! Foto: © GEPA
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Eine Flanke von Marvin Potzmann, ein Kopfball von Marko Raguz – am 13. Februar 2022 jubelte Trainer Andreas Wieland über das Führungstor des LASK gegen Austria Klagenfurt.

Das ist 1.364 Tage her. Am 8. November 2025 jubelte Stephan Helm, weil Marko Raguz die Austria in der 91. Minute zum 2:1-Heimsieg gegen den GAK schoss.

"Wahnsinn, wenn man das so hört"

Etwas länger als drei Jahre und acht Monate dauerte Raguz' Durststrecke in der Bundesliga.

"Wahnsinn, wenn man das so hört, ist das eine unglaubliche Sache", sagt der 27-Jährige, "ich glaube, ich habe schon wieder ein bisschen vergessen wie das wirklich ist, Tore zu schießen. Das ist wirklich ein richtig geiles Gefühl."

Am Samstagabend ist er ein gefragter Mann in der Generali Arena. Das gesamte Team ist bereits in der FAK-Kabine, muss mit dem Feiern aber warten, weil Raguz von Interview zu Interview gereicht wird. Das hat der Stürmer schon sehr lange nicht mehr erlebt.

"Natürlich habe ich gemerkt, dass nicht unbedingt auf mich gebaut wird."

Marko Raguz

Zunächst die lange, lange Verletzungs-Leidenszeit. Doch auch, als er wieder fit war, fand er bei den Veilchen nie so richtig in die Spur.

Viel Konkurrenz ist gekommen

Im Sommer verpflichtete die Austria Stürmer um Stürmer. Kelvin Boateng kam, Manprit Sarkaria kam, Noah Botic kam, Johannes Eggestein kam.

"Natürlich habe ich gemerkt, dass nicht unbedingt auf mich gebaut wird. So war es in den letzten Wochen und Monaten dann auch. Im Fußball ist es nun mal so. Ich versuche trotzdem, mein Bestes zu geben", sagt Raguz.

Er habe im Sommer "letztendlich keine Möglichkeiten, die für mich relevant waren" gehabt, erklärt er, warum er trotzdem geblieben ist.

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32 Spielminuten, ein Tor
Foto: ©GEPA

Sechs Mal wurde er in der aktuellen Saison eingewechselt, gerade einmal 32 Spielminuten hat der Angreifer bisher gesammelt.

"Dass der Rhythmus für mich nicht optimal ist, ist einfach so. Da muss ich mich hinten anstellen und weiterarbeiten", sagt er.

Sein Teamkollege Tin Plavotic weiß: "Er hat keine leichte Saison. Wenn du immer erst am Schluss reinkommst, ist es als Stürmer schwer, Selbstvertrauen zu tanken."

Vollprofi und Teamplayer

Und doch ist Raguz keiner, der sich hängen lässt. Trainer Stephan Helm streicht die Arbeitsmoral seines Schützlings heraus.

"Er ist extrem professionell, macht in jedem Training das, was man sich von einem Profi erwarten darf. Er unterstützt immer seine Mitspieler. Das spricht für ihn", so der Coach.

"Ich habe gesehen, dass ich nach wie vor meine Qualitäten in der Box habe."

Marko Raguz

Raguz selbst gibt sich im Moment seines größten Triumphs seit langem als Teamplayer: "Mich freut es in erster Linie, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Es freut mich am meisten für das ganze Team. Aber ein bisschen auch für mich."

Es sind Abende wie dieser, in denen dann doch ein wenig Belohnung für die harte Arbeit ohne Murren herausschaut.

"Werde genauso heimgehen wie die letzten Male"

Aber Raguz selbst will das gar nicht überbewerten: "Es ist eine Bestätigung für meine Arbeit. Aber ganz ehrlich, ich werde heute genauso heimgehen wie die letzten Male. Weil ich weiß, dass am Montag wieder Training ist, dass wieder weitergearbeitet gehört."

Erleichterung ist aber irgendwie schon da. "Ich habe gesehen, dass ich nach wie vor meine Qualitäten in der Box habe und da meine Tore machen kann", freut sich der violette Matchwinner.

Und dann muss er weg. Die Mannschaft wartet in der Kabine.

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