Endstand
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Klagenfurt-Coup bei FAK: Wenn der Ober-Grieche richtig steht

Der Außenseiter in der Meistergruppe schockt die Wiener Austria. Die Klagenfurter glänzen mit einem Liga-Bestwert:

Klagenfurt-Coup bei FAK: Wenn der Ober-Grieche richtig steht Foto: © GEPA

Plötzlich darf Austria Klagenfurt vom Europacup-Playoff träumen.

Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge entführen die Kärntner im Duell der Austrias durch den späten 2:1-Sieg drei Punkte aus Wien – erstmals in der Bundesliga-Geschichte.

Die Klagenfurter liegen in der Meistergruppe damit nur noch einen Punkt hinter den fünftplatzierten Veilchen vom Verteilerkreis. Tabelle der Meistergruppe >>>

"Es war ein wirklich großes Spiel von uns. Wir sind nach vier Niederlagen hergekommen und haben eine große Reaktion gezeigt", sagt Kosmas Gkezos im "Sky"-Interview. Der Grieche erzielte beide Treffer für die Elf von Peter Pacult.

Klagenfurt bringt sich selbst in die Bredouille

Die Klagenfurter überraschten die Hausherren schon vor Spielbeginn mit ihrer defensiven Aufstellung. Während die Veilchen mit einer Dreier- oder Viererkette rechneten, schickte Pacult sein Team mit einer Fünferkette aufs Feld.

"Daran haben wir die ganze Woche gearbeitet. Wir wollten gegen ihr 3-4-3 etwas anderes dagegenhalten. Die Austria hatte da anfangs wirklich Probleme, sich darauf einzustellen", analysiert Pacult.

In den ersten 25 Minuten ging der Plan der Klagenfurter voll auf, danach brachte man sich laut dem Coach selbst in die Bredouille.

"Da haben wir die Austria stark gemacht. Wenn wir mit einem Rückstand in die Halbzeit gehen, brauchen wir uns auch nicht beschweren", sagt Pacult und spricht unter anderem die Möglichkeiten von Austrias Jukic an, der alleine drei Großchancen ungenutzt ließ.

Nach einem Treffer, der wegen Abseits zurecht nicht zählte (27.), parierte Phillip Menzel einen weiteren Versuch des 22-Jährigen im Nachfassen (30.). Danach verfehlte Jukic im Eins-gegen-Eins mit dem Klagenfurt-Keeper das Ziel (35.). Eine Minute später verlor Menzel nach einem ungünstigen Rückpass von Gkezos den Ball an Jukic, dieser brachte das Spielgerät aber erneut nicht im Tor unter (36.). "Da habe ich den Ball schon drin gesehen", gesteht Pacult.

"Da haben's ihn wieder getroffen, unabsichtlich"

Die schwache Chancen-Auswertung der Wiener rächte sich nach der Pause, als Gkezos, wie bereits zu Spielbeginn nach einem Wernitznig-Corner freistehend am langen Eck, mit einem Bodenauf-Kopfball Austria-Goalie Christian Früchtl schlecht aussehen ließ. Es war Klagenfurts 17. Saisontor nach einer Standardsituation – Liga-Bestwert!

"Da ist unser Ober-Grieche wieder gut gestanden, da haben's ihn wieder getroffen, unabsichtlich", scherzt Pacult auf LAOLA1-Nachfrage, ist sich der Standard-Stärke seines Teams aber natürlich bewusst. "Wernitznig schießt die Standards schon gut. Mit Gkezos, Wimmer, Mahrer und Binder haben wir absolute Kopfballspezialisten."

Keine Diskussion über den Elfer

Eine Standard-Situation war es auch, die den Kärntnern spät den ersten Sieg in der Meistergruppe bescherte. In der Schlussminute grätschte Manuel Polster im Strafraum von hinten Solomon Bonnah ungeschickt um, Schiedsrichter Stefan Ebner zeigte nach Einschreiten des VAR zurecht auf den Elfmeterpunkt. Gkezos verwandelte sicher.

"Es war ein klarer Elfmeter. Jeder, der objektiv ist, weiß, dass es ein klares Foul ist. So darf man einfach nicht attackieren. Da hat Polster der Mannschaft keinen guten Dienst erwiesen. Der Schiedsrichter hat es aber souverän geklärt, indem er gesagt hat, es gibt eh den VAR", sagt Pacult, der bekanntlich sonst kein großer Freund des Video-Schiedsrichters ist.

"Wir sind in jedem Spiel der Außenseiter"

Den ersten Sieg in der Meistergruppe nehmen die Klagenfurter selbstredend "sehr gerne mit". "Drei Punkte sind jetzt mal angeschrieben. Es ist wirklich schwer, da immer nachzurennen, bis du endlich punktest", sagt Pacult in Hinblick auf die drei Niederlagen zuvor gegen Salzburg, Rapid und Sturm.

"Im oberen Playoff spielen einfach die Top-5-Mannschaften und wir sind in jedem Spiel der Außenseiter und müssen schauen, dass wir aus dieser Rolle was mitnehmen. Heute ist uns das geglückt", so Pacult. "Schauen wir, was in den nächsten Wochen rauskommt."

Als Nächstes wartet das Doppel gegen den LASK.

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