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Kampf um Europa: Das Wiener Derby der Wahrheit

Im 336. Wiener Derby geht es um mehr als nur Prestige.

Kampf um Europa: Das Wiener Derby der Wahrheit Foto: © GEPA

Wenn die Wiener Austria und Erzrivale Rapid am kommenden Sonntag (ab 17 Uhr im LIVE-Ticker>>>) im 336. Wiener Derby zum vierten Mal in dieser Saison aufeinandertreffen, geht es um weit mehr als die Vorherrschaft in der Bundeshauptstadt.

Beide Vereine wollen unbedingt den dritten Tabellenrang erreichen, der mit Saisonende zur direkten Teilnahme an einer europäischen Gruppenphase berechtigen würde.

Doch ein Sieger war im Prestigeduell in letzter Zeit nur selten zu sehen.

Unfassbare Remis-Serie

1. September 2019: So lange ist es her, dass es in einem Wiener-Derby einen Sieger gab. Vor mittlerweile fast drei Jahren waren dies die Grün-Weißen aus Hütteldorf.

Seitdem trennten sich die Stadtrivalen sechs mal in Folge Remis. Zuletzt am 24. Spieltag der diesjährigen Bundesliga-Saison in Wien-Hütteldorf mit 1:1. Eine vergleichbare Serie findet sich in der ganzen Bundesliga-Historie des ewigen Duells nicht.

Vier Unentschieden in Folge gab es zuletzt vom 25. November 2001 bis zum 7. August 2002.

Den letzten Austria-Sieg durften die Anhänger der Veilchen am 16. Dezember 2018 bejubeln. Damals gewann der FAK zuhause mit 6:1. 

Neutralisieren keine Option

Beide Mannschaften wissen: Ein Unentschieden am Sonntag ist keine Option.

Rapid könnte mit einem vollen Erfolg Platz drei nahezu perfekt machen. Ob man sich absetzen kann, hängt jedoch davon ab, wie der WAC bei Salzburg abschneidet.

Die Austria kann den Lokalrivalen überholen und sich die Pole-Position für das Saison-Finish sichern.

Vor allem für die finanziell gebeutelten Favoritner käme das Erreichen des dritten Platzes gerade recht.

Das 3,6 Millionen Euro Derby

Wer das 336. Wiener Derby für sich entscheiden kann, hat am Ende der Saison die große Chance, den begehrten Fixplatz für eine europäische Gruppenphase zu ergattern.

Der Liga-Dritte steigt im Playoff der Europa League-Qualifikation ein und wäre im Falle eines Ausscheidens zumindest in der Conference-League-Gruppenphase garantiert dabei.

Im letzten Jahr beliefen sich die Prämien für eine Teilnahme auf 3,6 Millionen Euro (Europa League) bzw. 2,9 (Conference League). Mit einigen erfolgreichen internationalen Auftritten könnten beide Vereine zusätzliche Einnahmen lukrieren.

Lazarettliste bei Rapid Faktor?

Einige Leistungsträger beider Mannschaften werden am 8. Mai definitiv nicht auf dem Rasen stehen.

Bei den Mannen von Manfred Schmid wird dies neben den Langzeitverletzten Muharem Huskovic und Georg Teigl auch Matthias Braunöder betreffen, der wegen einem Außenbandanriss des Sprunggelenks pausieren muss.

Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer ist bereits die ganze Saison zu Kreativität in der Kaderzusammenstellung gezwungen. Paul Gartler, Leo Greiml, Christopher Dibon, Srdjan Grahovac, Lion Schuster, Philipp Schobesberger und Kelvin Arase fehlen den Hütteldorfern längerfristig.

Doch auch Ferdy Druijf, der letzte Woche noch zwei Tore gegen Klagenfurt erzielte, fällt wegen einer Prellung aus. Zusätzlich muss auch Niklas Hedl noch seine Rotsperre aus dieser Begegnung absitzen.

Austria will Unserie beenden

Die Heimbilanz bei Spielen gegen den Grün-Weißen Stadtrivalen liest sich für die Veilchen nicht rosig. Von den letzten zehn Partien in der Generali Arena gewannen die Violetten nur ein einziges.

Rechnet man den 6:1-Kantersieg aus diesem Zeitraum nicht mit, schoss die Austria gar nur sechs Tore in den verbleibenden neun Begegnungen.

"Wenn wir unseren Matchplan durchziehen, haben wir gute Chancen, endlich wieder ein Heimderby zu gewinnen," gibt sich Austria-Schlussmann Patrick Pentz im Vorfeld der Partie selbstbewusst.

Geht es nach denen, die es mit der Austria halten, gäbe es wohl keinen optimaleren Zeitpunkt diesen Plan in die Tat umzusetzen.

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