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Ilzer warnt: "Meistergruppe kein Selbstläufer"

Nach dem Remis in der Südstadt tritt der Sturm-Coach auf die Euphoriebremse.

Ilzer warnt: Foto: © GEPA

Drei Tage nach dem Einzug in die Gruppenphase der UEFA Europa League mühte sich Sturm Graz bei der Admira nur zu einem 1:1-Unentschieden.

Wirklich unzufrieden war man im Lager der Steirer mit dem Auswärtspunkt aber keineswegs. Zwar verpassten die "Blackies", sich etwas von der Konkurrenz abzusetzen, sie liegen nach einem guten Saisonstart aber weiter auf Rang zwei und sind hinter dem ungeschlagenen Spitzenreiter Salzburg quasi "Best of the Rest".

"Es war spielerisch kein Feuerwerk, wir hatten erste Halbzeit noch mehr Kontrolle über das Spiel als in der zweiten Halbzeit. Wir haben dann ein wirklich schönes Tor gemacht. Aber zweite Halbzeit haben wir es gar nicht mehr geschafft, die Kontrolle über das Spiel zu kriegen", resümierte Sturm-Trainer Christian Ilzer.

Gleichzeitig warnte Ilzer vor überzogener Erwartungshaltung und gab die Top-Sechs als großes Ziel aus.

"Der Einzug in die Meistergruppe ist für uns entscheidend. Die Bundesliga ist das tägliche Brot und da gilt es zu punkten. Wenn es einmal nur ein Punkt ist, dann ist es eben so. Die Meistergruppe ist für uns kein Selbstläufer", erklärte der 43-Jährige im "Sky"-Interview nach dem Spiel.

"Man kann auch 1:0 führen und 1:0 gewinnen"

Nicht ganz zufrieden waren seine Spieler. Jakob Jantscher haderte mit dem Gegentor: "Man kann auch 1:0 führen und 1:0 gewinnen. Wir müssen dorthin kommen, dass wir als Mannschaft ein 1:0 verteidigen können und das Spiel über die Runden bringen können."

Und auch Mittelfeldspieler Andreas Kuen störte vor allem der Ausgleichstreffer: "Ärgerlich, dass wir durch einen Standard das Gegentor bekommen haben."

Trotzdem überwog der Stolz auf die zuletzt gezeigten Leistungen. Nach zwei Englischen Wochen kommt die Länderspielpause auch für Sturm gerade Recht, danach geht es mit der EL-Gruppenphase aber richtig los.

"Endlich Pfeif-mir-nix-Mentalität" bei Admira

(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)

Die Highlights der Partie Admira gegen Sturm Graz:

Nach zuletzt durchwachsenen Leistungen mit einigen Niederlagen war Admira-Trainer Andreas Herzog mit dem Punkt gegen "ein starkes Sturm Graz" sehr zufrieden.

"Aufgrund der zweiten Halbzeit können wir richtig zufrieden sein. Nach dem Gegentreffer haben wir endlich einmal mit einer Pfeif-mir-nix-Mentalität gespielt und haben uns nach vorne kombinieren getraut und Abschlüsse gesucht. Daher ist das Unentschieden für uns vollkommen gerecht", meinte der ÖFB-Rekordteamspieler im Interview nach Spielende.

Sein Team zeigte trotz des Rückstandes Moral und kämpfte sich in die Partie zurück. Und das, obwohl mit Emanuel Aiwu ein Schlüsselspieler vor Spielbeginn erklärte, nicht spielen zu wollen (mehr Infos >>).

Der "Streik" des Verteidigers zwang Herzog kurzfristig umzudisponieren, aus der Ruhe ließ er sich dadurch aber nicht bringen: "Wir sind natürlich enttäuscht, wir haben gehofft, dass er bleibt. Wir haben unzählige Gespräche geführt. Aber ich muss mich jetzt auf das konzentrieren, was ich beeinflussen kann."

Deutlichere Worte fand Sturm-Sportdirektor Andreas Schicker, der den Admiraner mit scharfen Worten kritisierte und ein generelles Umdenken mancher Spieler forderte (mehr Infos >>).

Neuzugänge erwünscht

Dass die Admira den Turbulenzen zum Trotz eine ambitionierte Leistung zeigte, darf sich Herzog durchaus auf die eigene Kappe heften.

Spielerisch zeigte sein Team gute Ansätze, auch wenn die Personaldecke noch etwas dünn erscheint.

Vor dem nahenden Ende des Transferfensters könnte sich also auch in der Südstadt noch etwas tun. Herzog relativierte aber: "Wir sind die Admira, wir können nicht mit Geld herumschmeißen. Schauen wir in den nächsten Tagen, ob sich noch etwas tun wird. Wir wollen uns schon verstärken."

Weiter mit der Personalplanung sind da die Grazer. Mit Ex-Austrianer Aleksandar Borkovic soll ein Innenverteidiger bereits ante portas stehen (mehr Infos >>) und als letztes Kader-Puzzleteil nach Graz gelotst werden.

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