Endstand
2:3
1:1, 1:2
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Last-Minute-K.o.! Ried-Coach Ibertsberger sauer

Ried schenkt sicher geglaubten Sieg im Finish her! WSG feiert Vrioni:

Die SV Ried muss am Karsamstag die Führung in der Qualifkationsgruppe abgeben - und das auf die schmerzhafteste Art und Weise.

Die Innviertler müssen sich WSG Tirol in einer Partie, die die Rieder eigentlich über weite Strecken im Griff hatten, auch mit 2:1 in Front waren, nach einem unglücklichen Finish mit 2:3 geschlagen geben (Spielbericht >>>).

WSG-Stürmer Giacomo Vrioni stellte das Spiel mit einem Doppelpack in der Schlussphase auf den Kopf, den entscheidenden Treffer besorgte er schlussendlich in der vierten Minute der Nachspielzeit.

Robert Ibertsberger fasst die Gefühlslage der Rieder nach dem Spiel in einem Wort zusammen: "Fassungslosigkeit!"

"Wir selber wissen nicht, wie wir die Partie verloren haben", erklärt Ante Bajic nach dem Spiel bei "Sky".

Das muss sich Ried vorwerfen

Bei den Riedern zeigt man sich nach Schlusspfiff ziemlich selbstkritisch, hatte man doch genügend Chancen, das Spiel früher in geregelte Bahnen zu lenken.

"Für mich war entscheidend, dass wir unsere Torchancen nicht genutzt haben, dann wäre das Spiel vielleicht klarer in eine Richtung gegangen", so Ried-Cheftrainer Ibertsberger.

"Wenn du so fahrlässig mit diesen klaren Torchancen umgehst, dann musst du eigentlich mehr daraus machen mit der Qualität, die wir in unseren Reihen auch haben", erklärt der Salzburger.

"Auf der anderen Seite haben wir es der WSG bei den drei Gegentoren zu einfach gemacht", ärgert sich Ibertsberger aber auch über das Abwehrverhalten - speziell in der Schlussphase. "Das müssen wir uns vorwerfen, dass das so in der Qualigruppe nicht funktioniert. Da wirst du sehr wenig Punkte machen. Da bin ich schon etwas sauer auf dieses Verhalten."

Ibertsberger: "Für mich darf das keine Ausrede sein"

Dass mit Defensiv-Stütze Tin Plavotic oder aber auch Nikola Stosic zwei Schlüsselfiguren in den Schlussminuten nicht mehr am Platz stehen konnten, will Ibertsberger nicht überbewerten.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

"Für mich darf das keine Ausrede sein. Diese Situationen müssen wir einfach besser lösen und konsequenter verteidigen. Da ist egal, wer spielt. Die sind alle fit. Wenn sie reinkommen, erwarte ich mir auch dementsprechend das Verhalten. Alle gehören zum Team und wir gewinnen und verlieren als Team", stellt der 54-Jährige klar.

"Da werde ich auch keinen Schuldigen rauspicken, sondern wir müssen uns gemeinsam den Schuh anziehen, dass wir das vorne aber auch hinten einfach nicht konsequent genug umgesetzt haben", weiß Ibertsberger, dass es einiges aufzuarbeiten gibt.

Und das soll so schnell wie möglich der Fall sein, trifft man doch kommendes Wochenende erneut auf WSG Tirol. "Es sind hängende Köpfe in der Kabine, was auch normal und verständlich ist. Jetzt ist auch wichtig, dass wir die Köpfe wieder so schnell wie möglich frei kriegen und uns richtig gut vorbereiten auf das Retourspiel in Innsbruck."

WSG: "Natürlich gehört Glück auch dazu"

Ganz andere Töne schlägt man am Samstag im Lager der WSG Tirol an, die über doch recht unerhoffte drei Punkte jubeln darf. "Natürlich gehört Glück auch dazu in der Qualirunde, das ist ganz logisch", weiß WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger.

"Das Spiel hat extrem viele Facetten gehabt. Wir waren eigentlich schon auf der Verliererstraße, haben es dann beeindruckend gedreht. Das war heute das beste Beispiel für die Qualigruppe", findet der Tiroler, der vor allem die starke Moral seiner Mannschaft bewundert.

"Das ist was, was meine Mannschaft auszeichnet: Wenn schon alles verloren ist, dann fighten sie sich zurück. Plötzlich spielen wir vernünftige Kombinationen und erzielen toll herausgespielte Treffer", erklärt Silberberger.

Silberberger bewies Näschen bei Matchwinner Vrioni

Erzielt wurden die beiden letzten Tore von Giacomo Vrioni. So richtig im Spiel war er nicht, Silberberger wehrte sich jedoch dagegen, den in Italien geborenen Albaner auzutauschen.

"Ich habe das Gefühl gehabt, Giacomo ist heute ein ganz wichtiger Spieler für uns und er hat es dann bewiesen. "Das zeichnet einen Spieler von dieser Qualität aus, dass er dann zum Schluss zwei Mal zuschlagen kann", so der WSG-Coach.

"Du musst immer bereit sein. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft zu drei Punkten verholfen habe", sagt Vrioni nach dem Match.

Auch in der Tabelle konnte die WSG Tirol einen kleinen Polster auf Schlusslicht Hartberg herausspielen. Mittlerweile liegt man vier Punkte vor den Oststeirern, Qualigruppen-Leader Admira ist aber auch nur einen Zähler entfernt.

Silberberger weiß, dass im Abstiegskampf noch lange nichts entschieden ist. Aber immerhin gibt der Sieg am Samstag "ein bisschen Luft."

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