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Herzog: Mattersburg-Aus "ein Wahnsinn"

Auch der Sky-Experte hat von überhöhten Gehältern bei den Burgenländern gehört:

Herzog: Mattersburg-Aus Foto: © GEPA

Die plötzliche Insolvenz des SV Mattersburg nach Kollaps der Commerzialbank und die damit zusammenhängende Lizenz-Zurücklegung der Burgenländer sorgte in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen.

Sky-Experte Andreas Herzog äußert sich am Rande eines Pressetermins des Bezahlsenders, der ankündigte sich die Übertragungsrechte an allen europäischen Bewerben ab der Saison 2021/22 gesichert zu haben (Alle Infos >>>), zum Aus des letzten burgenländischen Profiklubs.

"Es ist ein Wahnsinn", so der 51-Jährige, der, wie viele in der Branche in der Vergangenheit von überhöhten Gehältern bei den Burgenländern gehört hat.

"Ich bin jetzt kein Insider, man hat halt immer gemunkelt: 'Na bumm, die verdienen relativ gut dort'. Das ist das, was ich immer gehört habe. Wo nehmen die das Geld her? Mehr kann ich dazu nicht sagen, weil alles andere ist Spekulation. Aber gehört habe ich es auch. Und wenn es dann mal explodiert, denkst du dir auch: 'Naja, dann hat es doch wahrscheinlich gestimmt'", so der ehemalige Nationaltrainer Israels bei einer kleineren Medienrunde, an der auch LAOLA1 teilnahm.

Bayern in Champions League "haushoher Favorit"

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Der frühere Bayern-München-Legionär sieht seinen Ex-Klub vor dem Champions-League-Halbfinale am Mittwoch (21:00 Uhr im LAOLA1-Liveticker) gegen Olympique Lyon als den großen Favoriten auf den Titelgewinn. "Normalerweise ist Bayern haushoher Favorit, so wie sie in den letzten Wochen gespielt haben", erklärte der Sky-Experte am Dienstag am Rande eines Medientermins in Wien gegenüber der APA.

Die Situation nach dem 8:2-Kantersieg im Viertelfinale gegen den FC Barcelona sei aber "trügerisch". Barcelona sei von allen Mannschaften, die noch im Bewerb waren, jene gewesen, "die am schlechtesten verteidigen konnte oder wollte", meinte Herzog. "Lyon ist ein anderer Prüfstein. Das ist eine Mannschaft, die viel kompakter steht." Zudem hätten die Franzosen mit Juventus Turin und Manchester City bereits zwei Topclubs eliminiert.

"Von den vier Teams hat jeder seine Qualitäten", betonte Herzog. Paris Saint-Germain, RB Leipzig und Lyon seien in der Fußball-Königsklasse aber noch nie bzw. sehr lange nicht so weit gekommen. Bayerns Erfahrung in Drucksituationen könnte den Ausschlag geben.

Bei Bayern Fehler gemacht

Der Wiener hatte mit den Münchnern 1996 selbst den UEFA-Cup gewonnen, kam im Finale gegen Girondins Bordeaux (2:0 und 3:1) aber nicht zum Einsatz. Nach nur einer Saison kehrte Herzog zu Werder Bremen zurück. Von Bayerns nunmehrigem Vorstand Oliver Kahn musste sich Österreichs Rekordnationalspieler einst im Ligaspiel gegen Stuttgart sogar auf dem Platz durchschütteln lassen.

"Es war ein schweres Jahr, aber trotzdem super lehrreich", erklärt Österreichs Rekordnationalspieler. "Ich habe auch meine Fehler gemacht, die ich heute mit der Erfahrung anders machen würde." Die Bayern bezeichnete er dennoch als "einen der Top-3-Vereine auf der Welt" - und nach wie vor einen der bestgeführten. Einen großen Teil des aktuellen Erfolges gesteht Herzog dem Trainer zu. "Es ist wichtig, dass die Mannschaft funktioniert. Hansi Flick macht einen super Job", betont der 51-Jährige.

Ein wichtiger Puzzleteil im Ensemble ist David Alaba, der unter Flick seit dessen Amtsübernahme im November 2019 zum Abwehrchef avanciert ist. "Er ist einer der absoluten Führungsspieler", sagt Herzog über seinen Landsmann, über dessen Zukunft wegen seines Vertragsendes 2021 auch beim CL-Finalturnier in Lissabon heftig spekuliert wird.

Herzog sieht den Ball bei Alaba. "Er muss die Entscheidung treffen, ob er seine Karriere dort beenden will und noch viele Titel gewinnen will, oder ob er ein neues Abenteuer in Angriff nimmt." Ein Verein wie Bayern hätte die Kapazität, Spieler zu halten - wenn Klub und Spieler das wollen. Dass in dieser Situation auch um Vertragsinhalte gepokert werde, bezeichnet Herzog als "normal".

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