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Hat die Austria zu viele Stürmer?

Zahlreiche Angreifer tummeln sich im Kader. So sieht Coach Letsch die Sache:

Hat die Austria zu viele Stürmer? Foto: © GEPA

Zwei Tore hat die Wiener Austria in drei Meisterschaftsspielen bisher bejubeln dürfen (4. Runde, Austria-Admira, So., 17 Uhr, LIVE-Ticker). Beide fielen zum Auftakt gegen den FC Wacker. Mittlerweile warten die Veilchen seit 218 Spielminuten auf einen Treffer.

Wer die Kugel zum dritten Mal im gegnerischen Tor versenkt, wird Trainer Thomas Letsch naturgemäß egal sein, sofern es möglichst bald passiert.

Kandidaten gäbe es jedenfalls zur Genüge. Im Kader der violetten Profis tummeln sich nicht weniger als sechs Stürmer. Man ist geneigt, von einem Überangebot zu sprechen.

Alon Turgeman, Bright Edomwonyi und Ewandro Costa sind im Sommer neu gekommen, Christoph Monschein und Kevin Friesenbichler geblieben und Lucas Venuto ist im aktuellen System mit einer Raute im Mittelfeld auch eher als Angreifer vorgesehen.

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„Wir werden in der Regel zwei Stürmer aufstellen und im Normalfall zwei einwechseln. Von dem her brauchen wir sie“, will Letsch nichts davon wissen, womöglich zu viele Angreifer in petto zu haben.

Wenngleich dem Deutschen durchaus bewusst ist: „Stürmer sind einen Tick sensibler als andere Spieler. Jeder will spielen, keiner gibt sich mit der Jokerrolle zufrieden.

"Der Großteil ist analytisch, das letzte Quäntchen ist der Bauch"

Im Moment sei die Stimmung innerhalb der Mannschaft „diesbezüglich so gut, dass ich kein Problem sehe“, versichert der FAK-Coach.

Vorerst sowieso noch kein Thema ist Ewandro. Die Austria wartet noch auf die Arbeitserlaubnis des Brasilianers, der vorerst von Udinese Calcio ausgeliehen ist. Es wird damit gerechnet, dass spätestens in der Länderspielpause alles geklärt ist, der 22-Jährige also ab Mitte September zur Verfügung steht.

Vorerst gesetzt scheint indes Turgeman, der vor allem in der zweiten Spielhälfte gegen den FC Wacker zu überzeugen wusste und auch den Siegtreffer – und damit das einzige Stürmertor der Austria – erzielen konnte.

Wer neben dem Israeli stürmt, ist völlig offen. „Was die Trainingsleistung anbelangt, kann ich jeden Stürmer bringen“, stellt Letsch zufrieden fest.

Seinen Entscheidungsprozess skizziert er so: „Gegner, Trainingsleistung, Bauchgefühl. Natürlich überlegen wir uns, welcher Stürmer auf den Gegner passt. Der Großteil ist analytisch, das letzte Quäntchen ist der Bauch.“

VIDEO: Die Austria-Spieler über Alon Turgeman:

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Wer nicht startet, kann sich gute Chancen ausrechnen, trotzdem zu spielen. „Wir sind in der super Situation, dass wir immer nachschießen können. Für mich als Trainer ist es ein super Gefühl, zu wissen, da sitzt jemand draußen, dass wir noch einmal einen Schub kriegen“, sagt Letsch.

Nachschub sollte schon bald auch aus dem Nachwuchs kommen. Mit Randy Montie wurde ein 18-Jähriger von 1860 München verpflichtet. Der Nachwuchs-Teamspieler Kameruns wurde in der Salzburger Akademie ausgebildet.

„Er kann perspektivisch ein hochinteressanter Spieler für Austria Wien werden“, war sich Ralf Muhr vor wenigen Tagen sicher, als Montie präsentiert wurde.

Bereits in der vergangenen Saison von Ex-Sportdirektor Franz Wohlfahrt verpflichtet und seit Sommer auch tatsächlich in Wien ist Lucas Ribeiro. Der 18-jährige Uruguayer wird – ebenso wie Montie – vorerst bei den Young Violets in der 2. Liga spielen.

VIDEO: Monscheins Doppelpack für die Young Violets:

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Andreas Ogris, Coach der Amateure, sagt über den Südamerikaner: „Lucas ist ein überaus talentierter Bursche, der sehr wendig, antrittsschnell und technisch sehr beschlagen ist. Auch vor dem Tor hat er seine Qualitäten, das hat er im Training bereits festgestellt. Ich denke, dass er uns noch viel Freude bereiten kann.“

Nachsatz: „Er erinnert mich ein wenig an Jose Percudani.“ Ältere Semester werden sich noch an den Argentinier erinnern, der im Jänner 1988 als Ersatz für Toni Polster nach Wien-Favoriten kam und zwei Jahre später zu Atletico Madrid wechselte. Percudani hat in 64 Pflichtspielen für die Veilchen nicht weniger als 40 Tore erzielt.

Mit Stefan Sulzer (18), Luca Edelhofer (17) und Mateo Tadic (17) stehen drei weitere Talente, die Eigenbauspieler sind, im Kader der Young Violets und wollen über kurz oder lang den Sprung zu den Profis schaffen.

Doch das ist Zukunftsmusik. Aktuell sucht Letsch nach zwei Angreifern für das Duell mit der Admira. Denn es müssen Tore her! Kandidaten gibt es genug, der Coach hat die berühmte Qual der Wahl.

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