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Austria: Stöger lobt seinen "willigen Haufen"

FAK-Coach zeigt sich nach Eroberung der Tabellenspitze sichtlich mitgenommen:

Austria: Stöger lobt seinen Foto: © GEPA

Die Wiener Austria befindet sich wieder in der Pole Position im Kampf um den Sieg der Bundesliga-Qualifikationsgruppe!

Ein letzten Endes doch sehr hart erkämpfter 3:1-Heimsieg gegen den TSV Hartberg (Spielbericht >>>) spült die Veilchen in der Tabelle wieder vorbei an den Oststeirern und direkt an die Tabellenspitze.

Dabei sah lange Zeit eigentlich vieles nach einer deutlichen Angelegenheit und einem klaren Sieg für die Veilchen aus, ein ruhiger Abend war FAK-Coach Peter Stöger, der sich erst im Laufe des Dienstags von seiner Corona-Erkrankund freitestete, um am Spiel teilnehmen zu können, aber nicht gegönnt.

"Den haben sie mir selten gegönnt in dieser Saison", kann der Wiener die Situation nach dem Spiel im "Sky"-Interview durchaus mit Humor nehmen. Nach dem Anschlusstreffer der Hartberger war nämlich nochmal Zittern angesagt aus Sicht der Austria, ehe Manprit Sarkaria in der Schlussphase den Sieg doch eintütete.

 

Stöger: "Spiel hat mich nervlich mitgenommen"

"Natürlich war Zittern dabei. Wir hätten es uns leichter machen können, wenn wir unsere Chancen genützt hätten. Dass es dann eng wird, wenn du deine Chancen nicht machst, ist Natur der Sache", meint FAK-Kapitän Markus Suttner, der erstmals seit seiner Coronavirus-Erkrankung wieder in der Startelf stand.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 

Peter Stöger macht die teilweise fehlende Reife für solche Spielphasen verantwortlich. "Da übernehmen wir immer weniger Verantwortung, machen etwas weniger und dann kommt der Gegner nochmal retour. Das ist ein Reifeprozess. Heute hat mir das Spiel aber gut gefallen, außer das wir nicht schon früher den Deckel draufgemacht haben."

Der Wiener streicht nach dem Spiel besonderes den Charakter seiner Mannschaft heraus. "Bei all den Fragezeichen, die es rund um die Mannschaft gibt, haben sie schon gezeigt, dass sie ein williger Haufen sind", so ein ausgelaugter Peter Stöger. "Das Spiel hat mich nervlich mitgenommen. Jetzt bin ich froh, wenn ich heimkomme und schlafen darf."

Suttner hakt Freistoß-Hickhack mit Fitz ab

Ebenfalls der Meinung, dass nach dem Spiel die positiven Aspekte überwiegen, ist Markus Suttner: "Wir haben heute ein richtig gutes Gesicht gezeigt. Heute haben wir die Leidenschaft und den Einsatz gezeigt, dass wir Platz sieben holen wollen."

Der Kapitän stand auch kurz vor der Halbzeit im Mittelpunkt, als ihm Dominik Fitz verweigerte, den Ball für eine aussichtsreiche Freistoßgelegenheit zu überlassen. Fitz setzte sich schließlich gegenüber seinem älteren Kollegen durch und traf.

"Natürlich hätte ich ihn gerne geschossen. Da waren Emotionen dabei", so Suttner, der aber auch meint: "Es ist mir lieber, ich ärgere mich da, als wir rennen alle lustlos herum. Wir haben das dann in der Kabine besprochen. Aber er hat ihn reingemacht, von dem her ist alles gut."

Peter Stöger bekräftigt nach dem Spiel, dass es ihm grundsätzlich gefalle, wenn Spieler Verantwortung übernehmen. "Er hat sich die Latte selbst hochgelegt, indem er die Verantwortung übernommen hat. Ich bin immer froh, wenn wir drei, vier Jungs haben, die die Verantwortung übernehmen. Verantwortung über 90 Minuten zu nehmen ist aber die große Kunst."

Ferencvaros, FAK? Stöger und Schopp blocken ab

Dass Peter Stöger der Austria nach Ende der Saison nicht mehr zur Verfügung stehen wird, ist längt bekannt. Nachdem sich ein mögliches Engagement mit Köln vergangene Woche zerschlug, wurden dieser Tage andere Gerüchte über das Interesse des ungarischen Klubs Ferencvaros an Peter Stöger laut.

 

So richtig in die Karten blicken, ob an dem Gerücht was dran ist, lässt sich Stöger kurz nach dem Spiel aber nicht. "Das ist der falsche Zeitpunkt, um über das zu reden. Ab Ende Mai wird es spannend, davor haben wir noch einiges zu machen."

Ebenfalls mit einem anderen Klub in Verbindung gebracht wurde Hartberg-Coach Markus Schopp. Pikanterweise mit dem Gegner vom Dienstag - der Wiener Austria. So richtig empfohlen habe sich Schopp mit der heutigen Leistung aber nicht, wie er selbst meint.

"Nimmt man das heutige Spiel her, bin ich hier kein Thema. Die Nebengeräusche gehören dazu, sind für mich nach der heutigen Leistung aber kein Thema", gibt sich Schopp deutlich.

Deutliche Kritik von Schopp

Dass die Laune beim Hartberg-Trainer so kurz nach dem Spiel nicht allzu gut ist, war durchaus zu erwarten. Immerhin verpassten die Hartberger die große Chance, der Austria in der Qualigruppe zu entfliehen und Platz eins so gut wie abzusichern.

"Wir haben einfach nicht das abgerufen, zu dem wir im Stande sind. Es war eine große Chance, ein klares Statement zu setzen heute. Aber allem Anschein sind wir dazu einfach nicht bereit. Wir haben eine riesengroße Möglichkeit gehabt", findet Schopp.

"Dass wir bis zum 2:1 noch im Spiel waren, war ein Wunder. Das wir so lange im Spiel waren, lag vor allem an Rene Swete und am Unvermögen des Gegners", hätte das Endergebnis laut dem Hartberg-Coach noch deutlicher ausfallen können.

Doch auch trotz der bitteren Niederlage am Dienstag ist für die Oststeirer noch lange nicht jede Hoffnung auf den Gewinn der Qualigruppe verloren. Immerhin liegt die punktgleiche Austria nur aufgrund des besseren Torverhältnisses voran. "Ich glaube, dass es bis zum Schluss noch richtig spannend wird. Es ist eine enge Kiste", bleibt Schopp optimistisch.


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