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Insigna: "Wäre eine Schande, jetzt zu gehen"

Austrias Partner will Projekt weiterführen, spricht aber auch über Abschied:

Insigna: Foto: © GEPA

Das öffentlich ausgetragene "Duell" um die Deutungshoheit in der Partnerschaft zwischen Austria Wien und Insignia geht in die nächste Runde.

Nach dem Interview von Luka Sur und Aleksandar Bursac Anfang der Woche und folgender Reaktion der Austria, rückt nun wieder das Insignia-Duo mit einer Erklärung aus.

Im Interview mit dem Kurier bekräftigen Sur und Bursac, dass man trotz der offensichtlichen Differenzen am Projekt festhalten will. "Wir bleiben dabei, dass wir das Projekt immer noch wollen. Wir sitzen am Tisch. Es wäre eine Schande, jetzt zu gehen", so Sur.

Die Austria soll aber bereits auf der Suche nach neuen Investoren sein. Der Vertrag mit Insignia könnte im Jänner 2022 auslaufen. "Es hängt alles in der Luft. Ich kann gar keine definitive Antwort geben, weil die Lage so unklar ist", meint Sur zur Frage auf die Zukunft.

Er spricht dann doch über einen möglichen Abschied: "Wir wollen den Klub nach wie vor verbessern und voranbringen. Aber am Ende ist Fußball heutzutage immer Business, in dem es gute Deals gibt - und auch schlechte. Wenn wir nicht zusammenfinden, muss man weiterziehen."

"Das müssen die Leute im Klub verstehen"

Beim Thema Business hakt Bursac ein. "Wir wollen den Verein unterstützen und in die schwarzen Zahlen bringen. Dann, und nur dann, kann man anfangen, über ein profitables Geschäftsmodell zu diskutieren. Bis dahin braucht es natürlich harte Teamarbeit und Engagement von allen."

Fußball sei ein "hartes Business" geworden: "Wenn du Geld verdienen willst, musst du international spielen." Er wisse um den romantischen Ansatz mit Tradition - und respektiere auch die Geschichte der Austria.

"Aber man muss sportlich erfolgreich sein, um Geld zu verdienen. Sonst wird es immer schwer bleiben. Das müssen die Leute im Klub verstehen. So hart das klingt", erklärt Bursac weiter.

"Wenn wir Spieler bringen, dann profitiert die Austria"

Um den sportlichen Erfolg zu erreichen, soll sich Insignia entgegen der ursprünglichen Ankündigung im Sommer auch in die sportliche Planung eingebracht haben. So sollen immer wieder Spieler angeboten worden sein.

Bursac sieht darin keinen Widerspruch zur Vereinbarung: "Es ist kein Wechsel. Wir haben ein großes Netzwerk im Fußball. Ich brachte einst Nacer Barazite zur Austria. Ja, ich habe eine Spieleragentur, aber auch ein anderes Unternehmen. Wenn wir Spieler bringen, dann profitieren nicht wir, sodern die Austria." Und er meint weiter: "Das Geld wäre vorhanden gewesen aus Sponsorengeldern."

"Krisch ist ein netter Typ"

Die Reaktionen von Seiten der Austria in Person von Gerhard Krisch habe man "in den Medien gelesen und gehört." Sur zeigt Verständnis: "Es war emotional und ich verstehe, dass Druck auf ihm lastet. Inhaltlich sind wir allerdings überrascht. Ich kann nichts Negatives über Gerhard Krisch sagen, er ist ein netter Typ."

Ein Typ, mit dem Insignia aber scheinbar nicht kann: Nach dem Abgang von Markus Kraetschmer wurde Kirsch als zweiter Geschäftsführer der gegründeten FK Austria Wien International Marketing GmbH abgelehnt. Das bestätigt Bursac, Geschäftsführer der GmbH. Es sei allerdings keine persönliche Entscheidung von ihm gewesen. "Es gibt eine klare Regelung in diesem Konstrukt, dass die Shareholder ein Veto einlegen können. Die Shareholder waren mit der Besetzung nicht einverstanden, dem muss man als Geschäftsführer folgen."

Auch wenn sich die Insignia-Statthalter im Kurier-Gespräch verbindlich zeigen, scheinen die Fronten verhärtet. Man darf gespannt sein, wie sich diese Causa in den nächsten Tagen und Wochen entwickelt.

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