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Austria Wien: Insignia geht in die Offensive

Der "strategische Partner" der Veilchen wehrt sich gegen diverse Vorwürfe.

Austria Wien: Insignia geht in die Offensive Foto: © GEPA

Die "strategische Partnerschaft" zwischen dem FK Austria Wien und Insignia steht seit Tag 1 unter keinem guten Stern.

Auf großspurige Ankündigungen des Unternehmens folgte Missverständnis um Missverständnis. Die Beziehung zwischen den Veilchen und Insignia ist arg zerrüttet, soll vor dem Aus stehen.

Im Interview mit "90minuten.at" bzw. "sportsbusiness.at" nehmen Aleksandar Bursac und Luka Sur, beide Insignia-Statthalter in Wien, Stellung zu diversen Vorwürfen.

Dass sich Insignia nicht nur um die Vermarktung kümmert, sondern auch diverse Spieler bei den Violetten platzieren wollte, kommentiert Sur so: "Wir wollen die Austria als internationale Marke etablieren, das wird uns vordergründig nicht als Vermarkter gelingen, sondern nur dann, wenn wir dem Klub gute Spieler bringen und sportlich weiterentwickeln."

Sur weiter: "In unseren Gesprächen ging es immer darum, den Klub als Ganzes zu entwickeln. Wie schon erwähnt geht es darum, neue Sponsoren zu bringen. Genauso ist es aber auch das vereinbarte Ziel, den Klub sportlich zu entwickeln, indem wir durch unser Netzwerk – Inter Mailand, Roma, Chelsea, West Ham, etc. - neue Spieler bringen. Die Austria war sich dessen auch immer bewusst."

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Die Austria habe, wenn Spieler angeboten wurden "immer extrem langsam bzw. desinteressiert" reagiert, moniert Sur. Der gebürtige Engländer weiter: "Wir haben einfach gegen Ende des Transferfensters das Tempo noch einmal erhöht, um gute Spieler zum Beispiel von Inter Mailand, Olympique Marseille, OSC Lille oder Valencia nach Wien zu bringen. Alle diese Spieler hätten die Kampfmannschaft der Austria wesentlich verstärkt."

Bursac ergänzt: "Es gab die klare Absprache, dass wenn wir als Partner einen Spieler vorschlagen von dem beide Seite überzeigt sind, dann ist dafür auch das Geld von unserer Seite verfügbar."

Insignia will nichts von offenen Rechnungen wissen

Gleichzeitig wehrt sich Insignia auch gegen die Vorwürfe, Zahlungsvereinbarungen nicht nachgekommen zu sein. Sieben Millionen Euro in zwei Raten sollen nicht überwiesen worden sein. Bursac dazu: "Um es klar zu sagen: Es gibt keine Vereinbarung, die vorsieht, dass Insignia diese Beträge hätte zahlen sollen. Die Vereinbarung sieht ganz klar vor, dass wir einen gemeinsamen Prozess haben, der Zahlungen für die sportliche und vermarktungstechnische Entwicklung vorsieht. Darin ist vorgesehen, dass wir bis Dezember einen gewissen Betrag zahlen. Das war alles ganz klar vereinbart, daher können wir diese Medienberichte, wonach wir drei oder vier Millionen Euro hätten zahlen müssen, nicht verstehen. Wir haben unsere Zahlungsvereinbarungen, die im Vertrag festgeschrieben sind, immer pünktlich eingehalten."

Zudem schießt Insignia gegen Neo-Vorstand Gerhard Krisch. Bursac ätzt: "Um ehrlich zu sein: Mein Gefühl ist, dass der Austria-Geschäftsführer Gerhard Krisch in den Zeitungen derzeit mehr vorkommt, als der Bundespräsident oder als der Vorstand jedes anderen Klubs in Österreich. Er ist sogar öfters in den Zeitungen als der CEO von Chelsea. Ich habe das Gefühl, dass derzeit die persönliche Public Relation im Vordergrund steht."

Ablehnung gegenüber Krisch

Insignia habe Krisch als Nachfolger von Markus Kraetschmer in der gemeinsamen GmbH abgelehnt. "Auf Basis des Lebenslaufs von Gerhard Krisch waren wir nicht davon überzeugt, dass er das Know-How in Sachen Marketing oder Fußball mitbringt, um diese Aufgaben zur vollen Zufriedenheit zu erfüllen", begründet Bursac. Seither warte man auf einen neuen Vorschlag seites der Austria.

Bursac geht davon aus, dass die Zusammenarbeit mit der Austria in Zukunft Früchte tragen kann: "Jede Partnerschaft braucht immer ein bisschen Zeit und wir sind davon überzeugt, dass wir den gemeinsam vereinbarten Weg gehen können." Sur ergänzt: "Jetzt liegt der Ball aber bei der Austria, sich zu dieser Partnerschaft zu bekennen."

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