Gute Momente, schlechte Momente
Nach dem Schlusspfiff sei "im Prinzip alles" in seinem Kopf vorgegangen - neben dem Ende seines aktuellsten Sturm-Kapitels ließ ihn naturgemäß auch das Ergebnis dieser Partie nicht los:
"Direkt nach dem Spiel habe ich mich über die Niederlage geärgert, weil wir auf jeden Fall einen Punkt verdient gehabt hätten. Aber Fußball ist kein Wunschkonzert. Letztendlich waren noch einmal Emotionen im Spiel, nachdem mich die Fans noch einmal gefordert hatten. Das war noch einmal ein schöner Abschluss. Am Weg zu den Fans lässt man noch einmal alles Revue passieren, was in den letzten zwei, drei Jahren passiert ist, seit ich zurückgekehrt bin."
Nicht nur seit der Rückkehr 2014 gab es für den Meistertrainer von 2011 denkwürdige Momente. In den letzten 20 Jahren haben sich einige erinnerungswürdige Szenen angesammelt. Allen voran natürlich die Titel als Trainer und Spieler, wie Foda betont: "Es gab viele gute Momente. Es gab aber auch schlechte Momente, wir haben einen Konkurs durchgemacht. Ansonsten überwiegt das Positive, ich war Gott sei Dank fast immer dabei, wenn es gut lief."
Vorgezogene Abschiedsparty
Das Ende der Zusammenarbeit ist nun ein relativ abruptes. Der Spind im Trainingszentrum in Messendorf ist zwar noch nicht ausgeräumt, von diversen Spielern hieß es jedoch noch in Wien Abschied zu nehmen.
"Meine Abschiedsparty fand schon letzten Sonntag nach dem Spiel gegen St. Pölten statt. Ich habe alle Spieler, das komplette Präsidium und alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle eingeladen, weil ich weiß, wie es nach dem letzten Spiel ist: Die Spieler wollen schnell weg, der Urlaub steht vor der Tür, einige bleiben heute in Wien. Also haben wir das schon im Vorfeld erledigt. Einige Spieler fahren jetzt noch mit mir zurück nach Graz, dort werde ich mich dann von der restlichen Mannschaft verabschieden."
In den nächsten Tagen wird auch der Ärger über die Pleite zum Abschluss verrauchen. "Wir haben noch versucht, den Ausgleich zu erzielen, aber das ist uns am heutigen Tag nicht gelungen. Trotz allem muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat nie aufgegeben und bis zum Ende versucht, das Spiel zu drehen. Bis jetzt hat sie eine tolle Saison gespielt. Klar hätten wir gerne noch zumindest einen Punkt mitgenommen, aber uns war bewusst, dass die Austria eine Mannschaft mit guter Qualität hat. Das spiegelt der Tabellenplatz eigentlich nicht wider. Wenn alle Mann an Bord sind, haben sie eine gute Mannschaft."
Der Nachfolger muss in Ruhe arbeiten können
So gerne er den "Winterkönig" mit vier Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Red Bull Salzburg an seinen Nachfolger Heiko Vogel übergeben hätte, heißt es für Foda nun einen mentalen Schlussstrich unter seine Arbeit bei Sturm zu ziehen.
"Für mich gilt es nun, das was war, abzuhaken. Das ist nicht so einfach, wenn man so lange bei Sturm gearbeitet hat", weiß der 51-Jährige, der seiner Mannschaft mitgeteilt hat, wie stolz er auf die Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren ist:
"Wir haben es geschafft, eine sehr gute Mannschaft zusammenzustellen, die super Fußball spielt. Jetzt wünsche ich meinem Nachfolger Heiko Vogel alles Gute. Er hat im nächsten Jahr alle Möglichkeiten, sowohl in der Meisterschaft als auch im Cup."
Die endgültige Rangliste aller Sturm-Spieler unter Foda: