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Emotionaler Abschied von Jantscher: "Das sind meine Farben"

Jakob Jantscher wird von den Sturm-Fans vor seinem Wechsel noch einmal frenetisch gefeiert. Warum er trotz Wehmut den Schritt ins Exotische nicht bereut.

Emotionaler Abschied von Jantscher: Foto: © GEPA

Nach dem 4:1-Erfolg von Vizemeister Sturm Graz gegen Blau-Weiß Linz wurde es in der Grazer Merkur Arena emotional.  

Nach dem Schlusspfiff stand ein Mann im Mittelpunkt des Geschehens, der zuvor nicht aktiv auf dem Spielfeld zum Sieg beigetragen hat: Klub-Ikone Jakob Jantscher.

Dieser wagt nach 250 Einsätzen bei Sturm im Herbst seiner Karriere noch einmal den Sprung in die Ferne, nach Hong Kong zu Kitchee SC. Die Grazer bereiteten ihrer scheidenden Identifikationsfigur einen gebührenden Abschied. Nach dem Schlusspfiff ging kaum ein Fan nach Hause, sondern feierte den letzten Auftritt einer Sturm-Vereinslegende.

Dessen Bindung zum Verein reicht in die Kindheit zurück: "Ich kann mich erinnern, als mich mein Opa mit fünf Jahren zum ersten Mal in die Gruabn mitgenommen hat. Mein erster Bezugspunkt zu den Farben Schwarz-Weiß. Von da an habe ich gewusst, das sind meine Farben."

Jantscher will spielen

Jantscher sprach mit heiserer Stimme, wohl bedingt durch das Feiern mit den Fans, im "Sky"-Interview von einem "traurigen Tag". Dass seine Zeit ihn Graz nun wirklich zu Ende geht, stimmt ihn nachdenklich:  "Ich bin die letzten zehn bis zwölf Jahre im Trainingszentrum aus und ein gegangen. Da ist das schon eine emotionale Sache, mit den Jungs noch eine Runde zu gehen, mich feiern zu lassen. Ich werde es vermissen."

Den Schritt, den Verein zu verlassen, bereut er aber dennoch nicht: "Der Verein hat mir mitgeteilt, dass ich nicht mehr viel spielen werden. Das ist natürlich immer schwierig, wenn man als Spieler das Gefühl hat, man kann der Mannschaft auf dem Platz noch helfen.  Dann muss man sich auch Gedanken machen."

Die Mehrzahl der Spiele von der Tribüne aus zu verfolgen, wie heute gegen Blau-Weiß Linz, war für Jantscher keine Option: "Die Karriere so zu beenden, mit einem Jahr Tribüne, das ist nicht mein Karriereende."

In der Stunde des Abschieds blickt er aber bereits voraus, was ihn in der Hong Kong Premier League erwarten wird: "Der Verein ist in den letzten fünf, sechs Jahren Meister geworden, spielt asiatische Champions League." Jantscher fügt mit einem Augenzwinkern an: "Die europäische habe ich nie gespielt, jetzt spiele ich halt in der asiatischen. Das passt auch."

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