„Ein wunderschöner Tag für uns“, freut sich Didi Kühbauer.
Der 3:1-Sieg im 329. Wiener Derby gegen den FK Austria Wien ist Balsam auf die nicht gerade verwöhnte Seele des SK Rapid. Spielbericht >>>
Der SCR-Coach skizziert noch einmal die Ausgangsposition: „Im Vorfeld wurde von Krisenderby gesprochen, es war klar, dass die Mannschaft, die hier verliert in nächster Zeit in unruhigem Wasser sein wird.“
Die Hütteldorfer konnten dieses Unheil abwenden, haben mit dem Erfolg gegen ihren Erzrivalen zurück in die Spur gefunden. Drei Siege aus den vergangenen vier Bundesliga-Spielen ist eine durchaus gute Bilanz.
"Ein kleiner Befreiungsschlag"
Kapitän Stefan Schwab freut sich: „Es hätte heute in beide Richtungen kippen können. Hätten wir dieses Spiel verloren, wäre es unangenehm für uns geworden, so aber war es ein kleiner Befreiungsschlag, den wir sehr gerne mitnehmen.“
In der Tabelle orientiert sich Rapid nun wieder nach oben, wie der Mittelfeldspieler verdeutlicht: „Es ist wichtig fürs Selbstvertrauen und ganz wichtig im Hinblick auf die Tabelle. Wir sind da jetzt oben dabei, sind auf Tuchfühlung. Es ist wichtig, dass wir uns da jetzt vorne anhängen.“
Dabei war der SCR von der Ausrichtung seines violetten Gastgebers zunächst überrascht, wie Schwab verrät: „Die Austria hat uns zu Beginn mit ihrer Fünferkette ein wenig überrascht, aber wir waren dann schnell im Spiel und konnten ihre Unsicherheit – sie haben ja noch nicht oft in diesem System gespielt – ausgenutzt.“
In der zweiten Spielhälfte konnte Rapid dann den Sieg fixieren. Schon früh nach dem Wiederanpfiff gelang Taxi Fountas das 2:1. „Das war der Knackpunkt“, ist sich Thomas Murg, der das 1:0 bejubeln durfte, sicher.
Drei Mal scheiterten die Grün-Weißen am Aluminium. Die Chancenverwertung war der Schönheitsfehler, den Schwab fand: „In der zweiten Hälfte haben wir das sehr clever gemacht. Wir wussten, dass die Austria daheim richtig viel Druck hat, wenn wir da in Führung gehen. Nach dem 2:1 hatten wir viele Räume, leider haben wir das dritte Tor erst ganz spät gemacht.“
Badjis wichtiges Tor
Es blieb dem eingewechselten Aliou Badji vorbehalten, praktisch in der letzten Szene der Partie endgültig den Deckel drauf zu machen. Der Senegalese konnte sein erstes Bundesliga-Tor in dieser Saison erzielen.
Kühbauer weiß: „Es war sehr wichtig für Badji. Ein Tor gibt jedem Stürmer etwas, für ihn ist das wunderbar.“ Kapitän Schwab hat in den vergangenen Tagen einen eher geknickten Rapid-Stürmer erlebt, das sollte nun der Vergangenheit angehören.
Er sagt: „Es freut uns alle für Badji, er hatte in den letzten Wochen eine schwierige Zeit, es ist für ihn nicht so gut und optimal gelaufen. Es tut ihm und uns allen gut, dass er wieder mehr Lust und Freude kriegt. In den letzten Wochen ist ihm ein bisschen das Selbstvertrauen abhandengekommen.“
Dass trotz des Derbysieges aber grundsätzlich noch nicht alles eitel Wonne ist, ist Murg bewusst: „Wir wissen, dass es spielerisch noch nicht ganz so gut ist, aber die anderen Sachen stimmen soweit. Wenn wir spielerisch auch noch zulegen können, sind wir schon eine gute Mannschaft. Das stimmt mich für die Zukunft positiv.“
Schwab fordert: „Wir müssen am Ball noch ruhiger werden, müssen uns mehr trauen, Fußball zu spielen. Das soll Rapid auszeichnen, daran werden wir arbeiten.“ Luxusprobleme im Vergleich zu dem, was los gewesen wäre, hätte Rapid dieses Derby verloren…