Großer Jubel bei Rapid! Die Hütteldorfer gewinnen das 329. Wiener Derby in der sechsten Bundesliga-Runde bei der Wiener Austria verdient mit 3:1.
Das Derby startet mit wahnsinnigem Tempo. Nach schönem Pass von Schobesberger und einem Luftloch von Maudo vollstreckt Thomas Murg eiskalt zur Rapid-Führung (6.). Der Jubel hält aber nur kurz. Mateo Barac leistet sich einen unfassbaren Fehlpass, Christoph Monschein sprintet dazwischen, umkurvt Knoflach uns schiebt locker ein (10.).
Die Rapidler haben in der Folgezeit die gefährlicheren Chancen, Fountas trifft per Kopf die Stange. In der 51. Minute macht er es besser, mit einem abgefälschten Schuss sichert der Griechen den SCR-Derbysieg. Badji legt in der Nachspielzeit mit dem 3:1 nach einem Konter nach (90.+3).
Es ist der erste Derbysieg nach zwei Derbyniederlagen in Folge, zuletzt setzte es im vergangenen Dezember bekanntermaßen das 1:6-Debakel.
Mit diesem Erfolg liegt Rapid nach sechs Runden bereits schon fünf Zähler vor der Austria. Die Hütteldorfer stehen mit zehn Punkten auf Platz sechs. Die Violetten gehen mit lediglich fünf Punkten und auf Rang acht in die Länderspielpause.
Starker Debütant
Rapid-Coach Dietmar Kühbauer hat im Vergleich zum 1:2 gegen den LASK sechs Änderungen vorgenommen. Durchaus erwartet stand der japanische Stürmer Koya Kitagawa erstmals in der Startelf, überraschend hingegen kommt das Profidebüt von Dalibor Velimirovic. Der 18-jährige, der auch für die Amateure erst elf Partien absolviert hat, liefert schließlich im defensiven Mittelfeld eine tadellose Vorstellung ab.
Kühbauers Team startet besser und profitiert bald vom ersten folgenschweren Patzer des Gegners: Nachdem Maximilian Sax den Ball in der Vorwärtsbewegung an Stefan Schwab verloren hat, verstolpert Jarjue eine Flanke von Philipp Schobesberger, Murg sagt aus wenigen Metern "danke". Das Momentum wäre aufseiten der Gäste gewesen, die aber leisten sich nur wenig später einen Selbstfaller, konkret einen haarsträubenden Rückpass von Mateo Barac, der schon im Derby im Dezember ein Unsicherheitsfaktor gewesen war. Monschein holt sich den Rückpass des Kroaten, umkurvt Goalie Tobias Knoflach und schießt von der rechten Seite ein.
Die intensive, schnelle, aber qualitativ durchschnittliche Partie auf ebenso mäßigem Terrain hat in den folgenden 20 Minuten so gut wie keine Torchancen zu bieten, dafür bringt die Schlussviertelstunde vor der Pause einige gute Möglichkeiten.
Rapid vergibt frühzeitige Entscheidung
Schobesberger verpasst nach einer von Jarjue schlecht geklärten und hoch aufspringenden Hereingabe das Tor (34.), dann köpfelt Fountas an die Stange (35.), und Murg trifft nach Vorarbeit Kitagawas das Außennetz (43.). Da hat Ilzer bereits den von der Rolle befindlichen Jarjue durch Dominik Prokop ersetzt (39.) und auf eine Viererkette umgestellt. Sein Team ist davor durch zwei Hereingaben Florian Kleins gefährlich geworden: Einmal klärt Knoflach vor Monschein (36.), dann kommt Sax nur Zentimeter zu spät (39.).
Rapid holt sich bald nach Wiederbeginn den Vorteil zurück, Goalie Ivan Lucic ist beim abgefälschten Fountas-Schuss ohne Chance. Dass Assistgeber Stephan Auer das Spielgerät beim Ballgewinn mit der Hand berührt hat, bleibt ein Schönheitsfehler. Abgesehen von einem Freistoß Alexander Grünwalds, den Knoflach über die Latte dreht (54.) und einem Monschein-Schuss nach Konter, den ebenfalls Rapids Schussmann partiert (59.), findet die Austria darauf keine brauchbare Antwort.
Rapid hat das Geschehen unter Kontrolle, nur ein Eckball von Caner Cavlan, den Auer auf der Linie klärt, trübt dieses Bild (73.). Die Gäste bleiben gefährlicher. Schobesberger legt den Ball nach schöner Vorarbeit am langen Eck vorbei (76.), später zielt Badji zu zentral auf Lucic (82.). Gut zehn Minuten später macht der Senegalese dann sein erstes Saisontor doch noch perfekt.