Nach dem Triumph im ÖFB-Cup und der Fixierung von Tabellen-Platz zwei in der Bundesliga rückt beim SK Sturm am kommenden Wochenende ein Abschied in den Mittelpunkt.
Christian Gratzei wird vor eigenem Publikum in der Merkur Arena beim Spiel gegen die Admira (Sonntag, ab 16:30 Uhr im LIVE-Ticker) verabschiedet.
In seinem womöglich letzten Spiel im Trikot der Blackies - zum Saisonabschluss wartet noch die Auswärtspartie in Altach - wird Gratzei wohl auch zu einem Einsatz kommen.
"Der Trainer hat mir die Entscheidung überlassen. Ich habe mich dafür entschieden, nicht von Anfang an zu spielen. Für die Mannschaft geht es um Prämien, es geht nicht um Christian Gratzei. Wir wollen gewinnen. Ich denke, jene Spieler, die sich das ganze Jahr über super verkauft haben, verdienen es sich zu spielen", sagt Gratzei.
Sollte es der Spielverlauf erlauben, würde sich der Leobener über einen letzten Einsatz in seiner Heimstätte freuen: "Das würde ich gerne annehmen."
Gratzei bekommt Job bei Sturm
"Ich will auch jedes Spiel gewinnen", sagt Coach Heiko Vogel, der Gratzei gerne von Beginn an spielen hätte lassen. "Ich bin mir sicher, dass wir auch mit 'Gra' von Beginn an gewinnen könnten. Für mich steht er im Mittelpunkt, seine Meinung zählt. Da zeigt sich der große Sportsmann, wenn er so denkt. Das finde ich herausragend."
Sportsmann Gratzei soll auch nach seiner aktiven Karriere eine Rolle beim SK Sturm spielen, wie am Freitag bekannt wird. Der zehnfacher ÖFB-Teamkeeper soll im Nachwuchs arbeiten, aber auch im Büro der Grazer Fuß fassen.
"Es ist eine Aufgabe, die eine klare Richtlinie hat. Sie muss mit dem Geschäftsführer Sport Günter Kreissl aber noch genau ausformuliert werden. Es wird etwas im Jugendbereich sein, sich aber auch mit einer Tätigkeit im Büro überschneiden", sagt Gratzei.
Ein Auswärtsspiel als schönste Erinnerung
Warum er sich nach dieser Saison für einen Schlussstrich entscheidet? "Ich habe vor einem Jahr schon überlegt aufzuhören, weil meine Saison sehr erfolgreich war. Ich habe mich aber fit genug gefühlt und bin immer gerne zum Training gegangen. Es war aber klar, dass ich aufhöre, auch wenn ich dieses Jahr dranhänge. Meine Kinder werden größer, meine Familie braucht mich. Mit bald 37 Jahren habe ich mir den Ruhestand auch verdient."
Als schönste Erinnerung bleibt Gratzei neben den zwei gewonnenen Cup-Titeln und der Meisterschaft 2011 auch ein spezielles Spiel: "Die Partie in Kharkiv (1:1 - Sturm schaffte dadurch den Sprung in die EL-Gruppenphase 2009, Anm.) war nach so langer Europa-Absenz etwas Besonderes. Da haben wir Sturm wieder auf die europäische Landkarte zurückgebracht. Das war ein wunderbarer Abend."