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Yeboah entschuldigt sich bei der WSG Tirol

Der Ghanaer wurde bei seinem späten Treffer von den Emotionen übermannt:

Yeboah entschuldigt sich bei der WSG Tirol

Manche Geschichte schreibt oftmals tatsächlich nur der Fußball.

So auch jene von Kelvin Yeboah beim Spiel zwischen der WSG Tirol und dem SK Sturm (Spielbericht >>>). Der Ghanaer wechselte erst vor gut einem Monat von Wattens nach Graz und stand bereits im Vorfeld der Partie im Innsbrucker Tivoli im Fokus.

Sturm-Coach Christian Ilzer wollte aus diesem Grund etwas Druck vom erst 20-jährigen Stürmer nehmen und setzte ihn zunächst auf die Bank. Von dort kommend brachte Yeboah den "Blackies" mit einem Last-Minute-Jokertor doch noch einen Punkt ein und jubelte danach ausgelassen.

"Es war sehr emotional für mich und die Mannschaft, nach 90 Minuten mit der letzten Chance ein Tor zu machen. Ich werde mich später beim Verein und der Mannschaft entschuldigen", tut Yeboah sein Jubel gegenüber der WSG leid.

Yeboah eine Wattener Erfolgsgeschichte

Mit der WSG hat Yeboah in den zweieinhalb Jahren seit seiner Ankunft in Österreich 2018 so einiges erlebt. Zunächst stieg der schnelle Stürmer mit den Tirolern in die Bundesliga auf, in Österreichs höchster Spielklasse etablierte er sich rasch als Stammspieler und erzielte in der Saison 2019/20 vier Treffer. Allerdings konnte auch Yeboah nicht den Abstieg der Wattener verhindern, dies tat indes der SV Mattersburg nach der freiwilligen Lizenzabgabe.

Im Herbst 2020 explodierte Yeboah dann endgültig und empfahl sich für den nächsten Schritt. Dieser erfolgte schließlich Anfang Februar zum SK Sturm. Die WSG musste den Angreifer nicht abgeben, tat es dennoch, um zum einen dringend benötigte Geldmittel zu generieren. Zum anderen positionierten sich die Wattener in dieser Saison explizit als Ausbildungsverein, der vor allem auf junge Spieler setzt und diesen auch keine Steine in den Weg legt, wenn ein größerer Verein anklopft.

(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)

Silberberger hat es verschrien

WSG-Coach Thomas Silberberger befürchtete bereits vor dem Spiel einen Treffer von Yeboah. Die Tiroler würden dann "wie die Deppen dastehen". Nach Schlusspfiff bewahrheitete sich diese Annahme nicht unbedingt. Die WSG zeigte trotz Formkrise eine gute Leistung gegen die Grazer und musste schlussendlich ein Remis in einem Spiel hinnehmen, in dem sich die Wattener eigentlich einen Sieg verdient gehabt hätten.

"Das hat es im Fußball schon 10.000 Mal davor gegeben und das wird es auch noch 10.000 Mal geben. Auch der Jubel ärgert mich nicht, das ist mir sowas von egal. Mich ärgert, wie dümmlich wir verteidigen", ist Silberberger Yeboah nicht böse.

Ilzer: "War ein Kampfspiel"

Als großer Gewinner aus der Punkteteilung ging Christian Ilzer hervor, der mit der Einwechslung von Yeboah schlussendlich ein goldenes Händchen bewies. Der Steirer will dieses Kompliment aber nicht annehmen, er sagt: "Man weiß es im Nachhinein nie, vielleicht hätte er davor schon drei Tore gemacht, wenn ich ihn aufgestellt hätte."

Insgesamt ist Ilzer aber zufrieden mit dem Ergebnis im Tivoli. Nach einer schwierigen englischen Woche mit zwei Partien gegen Liga-Krösus Salzburg ließ die Leistung der Grazer aber zu wünschen übrig.

"Es war einfach ein Kampfspiel von Anfang an. Bis zur 60. Minuten gab es ganz wenige Torchancen, dann hat die WSG Überwasser bekommen. Dann ist uns die Energie verloren gegangen. Wir haben es nicht geschafft, konkret nach vorne zu kommen. Wir haben uns oft im Mittelfeld verzettelt, viele Fehlpässe drinnen gehabt. Spielerisch war es lange Zeit sehr dünn von unserer Seite, aber wir haben nicht aufgegeben und um dieses Ergebnis gefightet und es am Ende auch verdient", analysiert Ilzer das Match.

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