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Bernhard Zimmermann: Rapids tragischer Derby-Held

Der Stürmer hat das Wiener Derby gegen die Austria mit zwei Aktionen geprägt.

Bernhard Zimmermann: Rapids tragischer Derby-Held Foto: © GEPA

"Es hat schön angefangen, ist dann aber oarsch weitergegangen." Bernhard Zimmermann bringt seine Sicht des 336. Derbys klassisch wienerisch auf den Punkt.

Der 20-Jährige hätte der Matchwinner des SK Rapid werden können, hat in der 37. Minute das Führungstor erzielt. In der 58. Minute sorgte er mit seiner Gelb-Roten Karte aber dafür, dass die Austria letztlich noch ein 1:1 holte. Der Spielbericht >>>

"Der Ausschluss hat das Spiel komplett gedreht", ist sich sein Trainer Ferdinand Feldhofer sicher. Kurioserweise begann alles unmittelbar, nachdem Zimmermann den Ball im FAK-Tor versenkte.

"Der Jubel kommt nicht wieder vor"

Der Youngster ließ sich zu einem provokanten Torjubel vor den Austria-Fans hinreißen, sah deswegen die erste Gelbe Karte.

Der Stürmer weiß, dass das nicht unbedingt schlau war: "Wenn ich ein Tor schieße, juble ich natürlich, bei einem Derby-Tor umso mehr. Eigentlich wollte ich ja vor den eigenen Fans jubeln. Ich habe mich von den Emotionen leiten lassen, ein bisschen unerfahren. Das kommt auf keinen Fall wieder vor."

Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer sieht es differenziert: "Das ist auch vor unseren Fans schon vorgefallen, aber nicht bestraft worden. Aber trotzdem ist es eine Unsportlichkeit. Ich bin ihm nicht böse. Ein Derby, endlich wieder Fans in den Stadien, viel Leidenschaft. Wenn man das alles berücksichtigt, ist es eine harte Gelbe."

"Da hätte Ogris nie 90 Minuten überstanden..."

SCR-Schlussmann Paul Gartler kann die erste Verwarnung für seinen Kollegen nicht ganz nachvollziehen, blickt in die jüngere Vergangenheit zurück: "Ich kann mich an eine Zeit erinnern, als Raphael Holzhauser bei der Austria gespielt hat. Letzte Woche hat Turgay Gemicibasi vor unseren Fans gejubelt. Da hat es nie etwas gegeben. Bei uns gibt es gleich einmal eine Gelbe Karte."

Mit einem Augenzwinkern kommentiert Austria-Trainer Manfred Schmid die Aktion: "Da hätte Andy Ogris nie 90 Minuten überstanden…" Nachsatz: "Aber okay, wenn er die Fans provoziert, ist es vielleicht gerechtfertigt."

"Wir werden ihn nicht hauen"

Keine Diskussion gab es über die zweite Gelbe Karte, die Zimmermann schließlich nach knapp einer Stunde ein vorzeitiges Ende seines Arbeitstages bescherte. Ein Foul an Matthias Braunöder, rund 40 Meter vor dem Tor der Austria. Völlig ohne Not.

"Er ist in einem Lernprozess", sagt Feldhofer diplomatisch dazu. Zimmermann zerknirscht: "Ich hätte mir gedacht, dass ich den Ball kriege, bin aber zu spät gekommen und dann war es zu spät."

Es ist jedoch davon auszugehen, dass der unerfahrene Angreifer in den kommenden Tagen von seinen Rapid-Kollegen deswegen nicht übermäßig hart angefasst wird. Goalie Gartler kündigt an: "Wir werden ihn jetzt nicht hauen, wir werden ihn aufbauen."

Zimmermann zum Abschluss: "Ich nehme sehr viel aus dem Spiel mit – Höhen und Tiefen."

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