Endstand
2:1
2:0, 0:1
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Krätzigs Gedanke vor jedem Spiel: "Ich gewinne"

Nach einem Zittersieg gegen Altach und seinem ersten Tor gibt sich der Deutsche ganz cool. Alexander Schmidt erzählt von seinem spontanen Startelf-Einsatz.

Krätzigs Gedanke vor jedem Spiel: Foto: © GEPA

Die Wiener Austria feiert nach einem hartem Kampf - über 40 Minuten in Unterzahl - einen 2:1-Heimsieg über Altach (zum Spielbericht >>>).

Das Match startete für die "Veilchen" bereits wenige Augenblicke vor dem Anpfiff alles andere als gut - der eigentlich in der Startelf aufgestellte Muharem Huskovic, der zuletzt gegen Hartberg traf, konnte nicht spielen - ihn ersetzte Alexander Schmidt. Dazu später mehr.

Auch in seinem zweiten Einsatz für sein neues Team wusste Frans Krätzig zu überzeugen - der Bayern-Leihspieler feierte sein Premieren-Tor im violetten Trikot.

Krätzig über Derby: "Sieg würde mir da schon reichen"

Der einzige Winterneuzugang der Austria macht sich so richtig bezahlt. Nicht nur defensiv hilft der linke Außenbahnspieler den Violetten, auch offensiv setzt der junge Deutsche immer wieder Akzente - so darf er sich nach zwei Einsätzen bereits über ein Tor und einen Assist freuen.

Bei so einem Start darf man sich natürlich fragen: Was packt Krätzig im Derby aus? Klare Antwort: "Ein Sieg, und dann schaue ich, was persönlich dabei rauskommt. Es ist schwierig, dann noch einen draufzusetzen, weil der Sieg würde mir da schon reichen."

Austrias Bayern-Talent Krätzig im Porträt >>>

"Hätten uns nicht so hinten reinstellen müssen"

Nach dem Platzverweis von Romeo Vucic wurde die Austria hinten immer anfälliger, die Vorarlberger übernahmen zunehmend die Kontrolle. 

So beschreibt Krätzig das Geschehen: "Ich glaube, dass wir auch nach der Halbzeit nicht mehr so viel Selbstvertrauen hatten, uns da irgendwie wieder rauszuspielen. Die Rote Karte war natürlich einer klarer Dämpfer, aber wir hätten uns nicht so hinten reinstellen müssen - das müssen wir nachbereiten."

"Es ist wichtig, dass wir das über die Zeit gebracht haben. Es ist auch mal gut, so einen Sieg einzufahren. Es war Arbeit, Arbeit, Arbeit", fasst es der 21-Jährige zusammen. 

"Ich geh' vor jedem Spiel rein und denke: 'Ich gewinne'"

Gelungener Einstand also für die Bayern-Leihgabe. Das hat wohl auch mit der Mentalität zu tun: "Ich gehe vor jedem Spiel rein und denke: 'Ich gewinne'. Also ich gehe da nicht mit irgendwelchen Zweifeln rein oder mit irgendwelchen anderen Gedanken."

"Mit zwei Siegen bin ich natürlich sehr zufrieden. Aber wenn wir verlieren, dann verlieren wir. So wie es gerade läuft, ist es gut und wir nehmen aus den zwei Spielen jetzt sehr viel Selbstvertrauen mit", so Krätzig.

Auch Trainer Michael Wimmer freut sich über den Einschlag seines Landsmanns, der für ihn aber gar nicht so überraschend kommt: "Ich habe das schon vor Graz gesagt. Wenn wir auf dem Transfermarkt irgendwo tätig werden, dann helfen uns nur Spieler, die uns sofort weiterbringen. Von daher war das für mich wichtig."

"Ich wusste auch, dass Frans uns weiterhilft und besser macht. Der Junge hat einfach einen klaren Charakter, was ja auch ganz wichtig ist, weil die Mannschaft da drinnen einen super Spirit hat, und da fügt er sich nahtlos mit ein", schildert der Deutsche weiter.

Schmidt: "Wollte mir grad die Winterjacke anziehen"

Der zweite FAK-Torschütze des Tages, Alexander Schmidt, wurde von seinem ersten Startelf-Einsatz überrascht. Huskovic plagten nach dem Aufwärmen Probleme an den Adduktoren, dadurch musste Schmidt kurzfristig einspringen - und erzielte den Führungstreffer.

So beschreibt der Torschütze die Situation kurz vor Spielbeginn: "Ich war gerade in der Kabine und wollte mir die Winterjacke anziehen, und dann hieß es, dass ich starte."

Zum Spiel selbst sagt der Austrianer mit der Nummer 33: "Das Spiel hat für uns gut angefangen. Der Platz war nicht so leicht bespielbar, wir haben immer wieder leichte Fehler im Aufbau gehabt. Dann sind wir durch das aberkannte Tor doch nicht in Führung gegangen, haben dann aber zwei ziemlich schnelle Tore gemacht."

Doch anstelle eines sicheren Heimsieges wurde die zweite Hälfte eine regelrechte Zitterpartie für die Austrianer und den Großteil der rund 12.500 Fans in der Generali Arena. Eingeleitet wurde das durch eine Rote Karte von Romeo Vucic.

"Die Rote Karte hat uns dann nicht in die Karten gespielt, aber wir haben gekämpft. Jeder hat alles am Platz gelassen, ich würde sagen, wir haben uns die drei Punkte verdient."

2 Siege zum Liga-Restart: "Stimmung kann nicht besser sein"

In den ersten beiden Frühjahrspartien in der Admiral Bundesliga holte die Austria somit zwei Siege. Sechs wichtige Punkte, um die Mission Meistergruppe erfolgreich zu absolvieren.

Nächste Woche wartet auf die Elf von Michael Wimmer bereits das nächste Highlight: Das Wiener Derby in Hütteldorf.

Zur Stimmung im Team meint Schmidt: "Ich glaube, nach den zwei Siegen, vor allem nach so einem wie heute, wo du 35 Minuten in Unterzahl spielst, kann die Stimmung nicht besser sein. Jetzt geht es ans Regenerieren und dann voller Fokus auf den nächsten Sonntag."

Schmidt durfte sich über sein zweites Saisontor im Dress der Austria freuen. Ob das jetzt befügelt? "Ja, auf jeden Fall. Ich habe auf meine Chance gewartet, war geduldig und heute bin ich froh, dass der Ball reingegangen ist."

Wimmer: "Unnötige, doofe Rote Karte"

Coach Wimmer beschreibt das Duell gegen Altach folgendermaßen: "Wir haben eine ganz ordentliche erste Halbzeit gespielt, obwohl wir im Ballbesitz nicht so sauber agiert haben. Trotzdem haben wir ein gutes Chancenplus gehabt und gehen verdient mit einer Führung in die Pause."

Diese wackelte in den zweiten 45 Minuten bekanntlich. "Wir kommen gut aus der Pause raus, dann machen wir uns das Leben mit einer unnötigen, doofen Roten Karte - die war es aus meiner Sicht - selber schwer. Das Spiel gleitet uns dann komplett aus der Hand, obwohl wir die Chancen zum 3:0 haben, die wir nicht machen", erklärt der 43-Jährige.

"Danach ist eigentlich das passiert, was ich schon erwartet habe - die langen Bälle, wo es dann extrem schwierig ist, die zu verteidigen. Und dann kriegen wir den Anschlusstreffer, kämpfen mit Glück und Geschick das Spiel nachhause. Wir können uns aber auch nicht beschweren, wenn das Spiel 2:2 ausgeht", meint Wimmer.

"Paar Spieler waren auf dem Zahnfleisch"

Zu Zehnt tat sich die Austria zunehmend schwer, für defensive Entlastung zu sorgen. Wimmer meint dazu: "Man hat schon auch gemerkt, dass wir mit Marvin Potzmann den nächsten Wechsel machen mussten, dass ein paar Spieler dann irgendwo auch am Zahnfleisch waren."

"Ich hätte es mir auch anders vorgestellt, dass wir auch mit zehn Spielern aus dem Ballbesitz etwas mehr Dominanz haben, das haben wir nicht hingekriegt. (...) Die langen Bälle waren einfach schwer zu verteidigen, dass haben sie (Anm. Altach) einfach gut gemacht. Aber wie gesagt, wenn wir das 3:0 setzen, ist es vorbei", so Wimmer.



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