Endstand
3:1
1:1, 2:0
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Drei Akademiker für ein violettes Halleluja

Wer soll bei der Austria die Tore schießen? Nach dem Auftakt gibt es drei Antworten auf diese Frage: Romeo Vucic, Muharem Huskovic und Dominik Fitz.

Drei Akademiker für ein violettes Halleluja Foto: © GEPA

Wer soll bei der Austria die Tore schießen?

Diese berechtigte Frage wurde vor dem Start ins Frühjahr allerorts gestellt.

Nach dem 3:1-Heimsieg zum Auftakt gegen den TSV Hartberg gibt es darauf gleich drei Antworten: Muharem Huskovic, Dominik Fitz und Romeo Vucic.

Denn das von Trainer Michael Wimmer aufgestellte Offensivtrio hat angeschrieben. Drei Eigenbauspieler, drei Tore.

"Das tut gut, dass drei Jungs aus der Akademie die Tore machen", jubelt Vucic.

MUHAREM HUSKOVIC

MUHAREM HUSKOVIC
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489 Tage, als ein Jahr und vier Monate lang, musste Huskovic auf ein Bundesliga-Tor warten.

Nach seinem schweren Autounfall kämpfte sich "Muki" im Sommer zurück, zeigte sogar mit einem Doppelpack im Europacupspiel in Warschau auf, konnte sich im Herbst aber nicht in der Startelf etablieren.

In der Vorbereitung setzte er einige Ausrufezeichen und spielt, wenn er ein wenig mehr aus den Halbräumen kommen kann, auch seine Stärken aus. Schon im Cup gegen Sturm wurde der 20-Jährige immer wieder gefährlich, gegen Hartberg belohnte er sich mit einem Kopfballtor.

"Muki ist kein Spieler, der viel nachdenkt. Der macht einfach. Es freut mich, dass er das Tor gemacht hat", sagt Coach Wimmer.

Huskovic freut sich nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Kollegen: "Heute haben wir alle drei gezeigt, dass wir es können. Wir werden das auch sicher in den nächsten Spielen bestätigen."

DOMINIK FITZ

DOMINIK FITZ
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Unglaublich, aber wahr: Es war erst sein zweites Bundesliga-Tor in der Ära Michael Wimmer. Im Herbst lief Fitz lange seiner Form hinterher, verlor zwischenzeitlich sogar sein Stammleiberl.

Nun hat Coach Wimmer eine neue Rolle für ihn gefunden, jene des Freigeistes an vorderster Front.

Dass es dann auch gleich mit einem Tor geklappt hat, freut den Trainer: "Für Fitz, der ein sehr sensibler Spieler ist, der Selbstvertrauen braucht, ist es vielleicht genau das Tor, das er gebraucht hat. Er hat sich das erarbeitet und verdient."

Es war ein Treffer aus einer Pressingsituation, auf die Wimmer sein Team gut vorbereitet hatte. "Wir wussten von der ersten Minute an, wie die hinten rausspielen", so Fitz.

Und weil die Umsetzung dann auch richtig gut war, gibt es von Wimmer ein Sonderlob für Fitz und Huskovic: "Sie haben nach vorne richtig gut gearbeitet, haben das Pressing gegen eine Mannschaft, die das im eigenen Ballbesitz richtig gut macht, gut ausgelöst. Ich würde das Lob nicht auf die Tore reduzieren."

ROMEO VUCIC

ROMEO VUCIC
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Der 21-Jährige hat einen deprimierenden Herbst hinter sich. Läppische 105 Spielminuten stand er in der Liga am Rasen. "Der Herbst war nicht so einfach für mich, aber das ist Schnee von gestern", winkt Vucic ab.

Noch im Oktober sprach ihm Coach Wimmer ein "Riesenkompliment" aus: "Der trainiert wie ein Bekloppter. Der hört einfach nicht auf zu trainieren, der ist wie ein Duracell-Hase."

Im Winter hat der Offensivspieler dann einen großen Schritt nach vorne gemacht, war der große Gewinner der Vorbereitung. Und weil er vom Spielstil her besser zu einem Gegner wie Hartberg passt, musste auch Herbst-Top-Goalgetter Andreas Gruber für ihn auf die Bank.

"Es war eine Entscheidung für Romeo. Er hat es sich verdient, eine sehr gute Vorbereitung gespielt. Er positioniert sich gut in den Räumen, in denen ich die Spieler gerne habe. Er spiel gut aus dem Halbraum raus. Er hat das sehr gut gemacht", so Wimmer.

Den Deutsche ärgerte es richtig, dass es in der ersten Hälfte hinter seiner Bank vom Publikum Unmutsäußerungen nach ein, zwei missglückten Aktionen Vucics gab: "Ich finde das nicht angebracht, dass da Pfiffe kommen, wenn bei so einem jungen Spieler etwas nicht funktioniert. Wenn wir uns für junge Spieler entscheiden, müssen sie auch das Vertrauen kriegen."

Vucic rechtfertigte das Vertrauen mit einem sehenswerten Treffer zum 3:1. Der Jubel vor der violetten Fantribüne fiel emotional aus.

"Für einen Jungen, der dieses Wappen seit elf Jahren auf der Brust trägt, gibt es keine Worte, das Gefühl zu beschreiben, vor der Ost so ein Tor zu machen. Das Video werde ich mir noch ein, zwei Mal anschauen", grinst er.

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