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Austria gegen Rapid: Wer hat den Sieg nötiger?

Rapid wartet seit 2019 auf einen Sieg im Wiener Derby, für die Austria lief es dafür in der Bundesliga alles andere als rund.

Austria gegen Rapid: Wer hat den Sieg nötiger? Foto: © GEPA

Das 341. große Wiener Derby ist am Sonntag (ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker) sowohl für Gastgeber Austria als auch Rapid die perfekte Gelegenheit für ein Statement.

Beide hinken ihren Ansprüchen und zum Teil auch Leistungen punktemäßig hinterher, vor allem die Austria geht als Tabellenzehnter durchaus angeschlagen ins Stadtduell. "Wir hoffen auf den großen Befreiungsschlag", sagte Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner.

"Es ist für beide Vereine gerade nicht einfach, weil es in der Tabelle nicht so gut ausschaut", gestand Rapids-Offensivmann Marco Grüll Anfang der Woche in Sky.

Auch die zehn Punkte von Grün-Weiß sind kein Ruhmesblatt, vier Partien wartet man auf einen "Dreier". Der mühsame Cuperfolg bei Regionalligist Gurten am Mittwoch in der Verlängerung taugte nur bedingt als Muntermacher.

Barisic: Lieber gutes Ergebnis, als gute Leistung

Für Trainer Zoran Barisic ist all das freilich kein Grund, dem Klassiker nicht mit großem Optimismus entgegen zu blicken. "Gut drauf" sei Rapid. "Die Ergebnisse passen nicht zu den Leistungen, die die Jungs durchgängig gebracht haben", sagte der 53-Jährige.

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Am Sonntag sei ihm das aber ohnehin nicht so wichtig, meinte er auch mit einem Augenzwinkern. "Im Derby ziehe ich ein gutes Ergebnis einer guten Leistung vor." Wie für die Austria gelte auch für sein Team: "Mit dem einen Spiel kannst du sehr viel wettmachen, sehr viele Diskussionen im Keim ersticken."

Schon über vier Jahre wartet Rapid gegen die Austria auf ein Erfolgserlebnis. Am Verteilerkreis passierte am 1. September 2019 der bisher letzte Derbysieg von Grün-Weiß. Die nackten Zahlen sprechen aktuell aber auch nicht für die Austria. Sechs Runden sieglos, nur drei Siege in den vergangenen 19 Runden - die Bilanz schaut für die Violetten alles andere als rosig aus.

Doch gerade gegen Rapid klappte es für die Mannschaft von Michael Wimmer auch in dieser Phase. Zwei der drei besagten Erfolge gelangen gegen den Erzrivalen. Mit Haris Tabakovic - er erzielte im Frühjahr sechs Derby-Tore - ist der Erfolgsgarant von damals jedoch abgewandert.

Austria sehnt im Derby "Befreiungsschlag" herbei

Für Sportdirektor Ortlechner ergibt sich am Sonntag die Chance, die jüngsten Rückschläge hinter sich zu lassen. Zuversicht soll das 4:0 im ÖFB-Cup bei Regionalligist St. Anna gegeben haben.

"Das soll uns Kraft geben. Wir hoffen auf den großen Befreiungsschlag." Vonseiten der sportlichen Leitung sei das Vertrauen in die Mannschaft und den Trainer da. "Das Derby kann eine Initialzündung sein, um das Ruder herumzureißen", meinte Ortlechner.

Über 15.000 Karten waren Freitagmittag abgesetzt, die Arena soll ausverkauft sein. Den Blick auf Rapid wollte man bei der Austria nicht tun. "Wir sollten vor unserer Haustüre kehren. Wir brauchen jetzt ein Erfolgserlebnis", meinte Trainer Michael Wimmer.

Sein Credo, sich nicht mit dem Negativen zu beschäftigen, münzt der Bayer auch auf seine Person um. Auf die Frage, inwiefern ihn Spekulationen über seine Zukunft als Austria-Coach beschäftigen, sagte Wimmer: "Das ist ein Thema, das mich nicht interessiert. Die Personalie Michael Wimmer spielt in dieser Woche keine Rolle."

Nur drei Rapidler kennen Gefühl eines Derby-Siegs

Das Thema Bereitschaft ist in beiden Lagern präsent. Weniger die Taktik werde entscheiden, meinte Barisic. "Im Derby geht es viel mehr um Emotionen, um die Mentalität. Wie bestreitest du die Duelle, machst du die Extrameter, die leeren Kilometer? Traust du dich, Verantwortung zu übernehmen", sagte Rapids Coach.

Wimmer erklärte: "Jeder gewonnene Zweikampf, jedes Tor, jeder gelungene Pass kann Selbstvertrauen geben. Es geht darum, dass jeder alles investiert."

"Es wird nicht der größte fußballerische Leckerbissen sein", kündigte Grüll passend zu diesen Aussagen an. "Wir wollen endlich das Derby gewinnen. In der Kabine gibt es nicht viele Spieler, die ein Derby gewonnen haben", sagte der Salzburger. Aus dem aktuellen Kader kennen einzig Verteidiger Maximilian Hofmann, Ersatzgoalie Paul Gartler und Stürmer Guido Burgstaller dieses Gefühl.

Ausgerechnet Letzterer fehlt am Sonntag aller Voraussicht nach erneut, für den Torschützenkönig der Vorsaison kommt das Prestigeduell nach einer Muskelverletzung noch etwas zu früh. Bei der Austria muss der gesperrte Abwehrchef Lucas Galvao passen. James Holland ist nach seiner im Cup erlittenen Muskelverletzung mehr als fraglich.



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