Nach dem 2:0 beim LASK zum Auftakt der 25. Bundesliga-Runde (Spielbericht) und dem ersten Liga-Sieg unter Neo-Trainer Heiko Vogel herrscht Erleichterung bei Sturm Graz.
"Dieser Auswärtssieg hat heute richtig gut getan. Es war wichtig, dass wir in der Liga wieder einmal gewinnen", hielt 2:0-Torschütze Peter Zulj bei "Sky" fest.
Auch der neue Coach zeigt sich naturgemäß erfreut: "Ich freue mich riesig. Es gibt keinen Ersatz für Siege. Wir können Teambuildings machen, wie wir wollen, Siege sind das Beste für die Stimmung."
Die Spieler dankten ihrem Trainer, der für den Sieg auch Deni Alar opfern musste.
Alar fiel erfolgreicher Taktik zum Opfer
Denn wie schon beim 2:4 gegen Salzburg musste der Grazer Top-Stürmer (zehn Saisontore) auf der Bank Platz nehmen - eine taktische Maßnahme.
Vogel setzte gegen die bekannt pressing-affinen Oberösterreicher auf die schnelleren Bright Edomwonyi und Emeka Eze - das nigerianische Sturm-Duo bedankte sich mit einer guten Leistung für das Vertrauen.
"Sie haben auch im defensiven Bereich ihre Arbeit vollbracht, die Dreierkette wurde im Spielaufbau entscheidend gestört, so hat der LASK eigentlich nie einen Zugriff auf das Spiel bekommen und insofern haben sie auch einen entscheidenden Anteil, weil sie auch Räume für Peter (Zulj) geöffnet haben", erklärte Vogel.
Dessen taktische Vorgaben waren für die Spieler der Trumpf vor 5.500 Zuschauern in der TGW-Arena in Pasching.
Lob für die Ausrichtung des Trainers
"Wir haben nach zwei schlechten Spielen gegen Rapid gut gespielt, auch gegen Salzburg relativ gut und heute haben wir es einfach taktisch sehr gut gemacht. Der Trainer hat uns super eingestellt. Das war das Ausschlaggebende", schilderte Dario Maresic, der in seinem 29. Bundesliga-Spiel erstmals traf.
"Es ist in erster Linie für die Mannschaft wichtig, aber für mich war es natürlich auch geil nach zwei Jahren wieder einmal zu treffen", so Maresic, der sich bezüglich seiner offenen Zukunft (Vertrag läuft im Sommer aus) bedeckt hält ("Schauen wir mal").
Weniger bedeckt hielt sich das Team punkto Umsetzung der Vorgaben des Trainers.
Zulj: "Jeder weiß, dass der LASK hoch presst, immer vorne attackiert. Wir haben das überbrückt, mit langen Bällen, um nicht in die Druckphasen zu gelangen, das haben wir richtig gut gemacht."
Der Trainer zeigte sich hochzufrieden mit der Umsetzung: "Die Art und Weise, wie wir das heute 90 Minuten auf den Platz gebracht haben, war mit Bravour. Höchstes Kompliment, in allen Mannschaftsteilen haben wir das umgesetzt, was wir wollten und so haben wir verdient gewonnen."
"Kein Spieler auf der Bank soll happy sein"
Und Alar? Der kam für die allerletzte Minute in der Nachspielzeit auf das Spielfeld.
Die Vogel-Perspektive auf dessen heutige Rolle: "Kein Spieler auf der Bank soll happy sein, es ist eine taktische Maßnahme gewesen und die Zeit von Deni kommt mit Sicherheit wieder, die ist auch nicht vorbei. Er ist unser Top-Stürmer mit zehn Toren, insofern ist er unantastbar für mich."
In erster Linie zählt der Sieg und der ist eingefahren. Nach dem 3:0 im Cup-Viertelfinale gegen Wimpassing gewann Sturm zum zweiten Mal binnen weniger Tage zu Null.
„Ich habe gesagt, wir wollen eine Serie starten und stehen jetzt bei zwei Siegen und 180 Minuten zu Null. Es geht in die richtige Richtung", so Vogel, der kurz vor Ende Sprechchöre von den mitgereisten Grazer Fans bekam.
Glasner akzeptiert Auftreten nicht
Beim LASK geht es wiederum in die falsche Richtung.
Nach drei Siegen zum Start ins Jahr 2018, setzte es die zweite 0:2-Niederlage binnen einer Woche. Die Spiele gegen Rapid und Sturm (1. Heimniederlage seit November gegen Rapid) zeigten, dass für den Aufsteiger der Europacup noch ein weiter Weg ist - wie es auch Trainer Oliver Glasner stets behauptet.
"Sturm war heute aggressiver als wir, was ich nicht akzeptieren will. Wir waren heute zu halbherzig. Wir stehen in der Tabelle gut da, doch wir gehören nicht zu den Top-Vier. Wir dürfen nicht in Selbstgefälligkeit verfallen. Nächste Woche werden wir sicher eine andere LASK-Mannschaft sehen."