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"Politik der kleinen Schritte" bei der WSG Tirol

Zwei Punkte aus fünf Spielen, aber die Wattener Gewässer sind ruhig. Warum Geduld herrscht und was Trainer Thomas Silberberger am Vereinsumfeld schätzt.

Foto: © GEPA

Nach fünf Spieltagen warten noch drei Teams der Admiral Bundesliga auf den ersten Saisonsieg: Austria Lustenau, Aufsteiger Blau-Weiß Linz - und die WSG Tirol.

Die Wattener starteten überhaupt mit drei Niederlagen ins neue Jahr, ehe zuletzt beim LASK und nun auch bei Rapid zwei Punkte errungen werden konnten. Nicht nur deswegen scheint die Stimmung in Tirol nicht unbedingt zu glitzern, aber entspannt zu sein.

Kommenden Samstag gibt es daheim gegen Blau-Weiß ein richtungsweisendes Spiel für beide Teams, ehe die Länderspielpause folgt. Mit einem Sieg wäre alles im grün(-weiß)en Bereich.

"Dann hätten wir fünf Punkte. So haben wir jede unserer Länderspielpausen bisher bestritten, zwischen vier und sechs Punkten nach sechs Spielen. Das Programm der Auftaktrunden war auch unter jeder Kritik", meinte Thomas Silberberger nach dem Rapid-Spiel. Neben den Hütteldorfern waren eben der LASK und auch schon Red Bull Salzburg Aufgaben.

In der Ruhe liegt die Kraft

Nun zeige sich aber die "größte Stärke" des Klubs, "den kaum ein Verein in Österreich hat. Er ruht in sich, wir können in Ruhe arbeiten. Es gibt wenig Druck. Natürlich sind die Ergebnisse unzufriedenstellend. Aber Stefan Köck und ich haben extrem kurze Wege ins Präsidium", sagt der Langzeit-Trainer.

"Um das beneiden uns viele: Dass nach drei Niederlagen in Folge medial nichts aufgeht. Dass es keine Trainer-Diskussion gibt und dieses oder jenes schlecht wäre. Wir handeln intern alles in aller Schärfe ab, aber wir werden nicht unruhig deswegen."

Viele Neue da - und denen fehlt die Einsatzzeit

Nun wurden gegen den LASK und Rapid erste Erfolge der Arbeit mit einer im Sommer auf einigen Positionen erneuerten Mannschaft sichtbar.

"Wir haben im Sommer sechs neue Spieler bekommen. Alle sechs sind in der Startelf gestanden. Es ist eine Politik der kleinen Schritte, eine Summe von vielen Dingen", verweist der Coach auf eine Findungsphase.

Neuzugang Diarra war in Wien dabei - als Zuschauer
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"Man muss auch sehen: Vorne Nik Prelec und Aleksander Buksa, der im Frühjahr nichts gespielt hat, Luca Kronberger hat auch nicht viel gespielt - Matthäus Taferner hatte Monate kein Training, nachdem er den WAC verlassen hat. Wir müssen sie Schritt für Schritt mit Einsatzminuten wieder an die Bundesliga heranführen."

Dieses Defizit aufzuholen, sei eine Frage der Zeit. Darum freut sich Silberberger auch schon auf die Länderspielpause: "Dann können wir noch einen Block Athletik draufschlagen, damit wir die Jungs endlich so fit kriegen, dass wir unser Programm 90 Minuten durchziehen können."

Dass aktuell ein bisschen der Faden verlorengehe, weil auch irgendwann Spielerwechsel notwendig werden, sei normal: "Wir haben nicht die Qualität, dass wir einen Burgstaller oder einen Grüll reinbringen können, oder sonst wen. Bei uns kommen Tiroler 'Buam' rein. Deswegen bin ich mit der Entwicklung sehr zufrieden."

Es kommt niemand mehr

Verstärkung am Transfermarkt ist indes nicht mehr zu erwarten. Aktuell wird noch auf die "Rot-Weiß-Rot-Karte" für den aktuellsten Neuzugang Mahamadou Diarra gewartet, der 19-jährige Malier wird dann die Offensive unterstützen.

"Vielleicht kann uns der eine oder andere noch verlassen. Allerdings denke ich da eher an Kaderspieler, die wenig zum Einsatz kommen", kündigte Silberberger noch an.

Ansonsten soll es das vorhandene Personal richten. Ob das ein gutes Omen ist, wird sich spätestens nach der Länderspielpause besser abschätzen lassen.

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