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"Fürchterlich!" Stöger-Kritik an Fan-Beschränkung

Austria-Trainer kritisiert den Umgang mit den Bundesliga-Vereinen in Corona-Zeiten:

Foto: © GEPA

Erst 3.000 Zuschauer, dann nach der Maßnahmen-Verschärfung seitens der Bundesregierung nur noch 1.500 erlaubte Zuschauer und 24 Stunden vor dem Spiel doch wieder 3.000 Besucher - Die Wiener Austria wurde im Vorfeld der Partie gegen RB Salzburg (Spielbericht) organisatorisch auf die Probe gestellt.

Stöger war nach Abpfiff des Spiels über das Vorgehen der Bundesregierung nicht erfreut. Vor allem die fehlende Kommunikation von Seiten der zuständigen Ministerien stieß dem Wiener sauer auf. Aber ein klares Statement zur Lage vermisste in dieser Woche wohl nicht nur der Austria-Trainer...

"Mit Verordnungen und Verboten ist mittlerweile jeder gewohnt zu leben, man nimmt die auch hin, aber wichtig ist eine klare Aussage. Was diese Woche war, ist nicht gut, weil du keine Klarheit gehabt hast. Man muss das ein oder andere nicht verstehen. Aber die Kommunikation war fürchterlich", lässt Stöger seiner Unzufriedenheit im Interview bei "Sky Sport Austria" freien Lauf.

Fußball-Profis - bestgeprüfte Personen-Gruppe des Landes?

"Die Vereine machen sehr viel, um das Risiko so gering wie möglich zu halten", so Stöger. Der Ex-ÖFB-Teamspieler und Austria-Trainer spricht von den Fußball-Vereinen als wahrscheinlich "bestgeprüfte Gruppe in ganz Österrreich". Mehr kann man von Seiten der Klubs nicht machen, richtet Stöger an die handelnden Personen in den Ministerien aus.

"Ich bin froh über jeden Zuschauer, der ins Stadion darf, aber diese Woche war nicht einfach, alles zu organisieren", merkt der FAK-Sportdirektor an. Mit einem Augenzwinkern fügt Stöger hinzu, dass die Aufgabe im Vorfeld ähnlich schwierig zu bewältigen war, wie das Spiel selbst gegen starke Salzburger.

Ebenbauer erwartet erneut Geisterspiele

Für die Austria und die anderen Bundesliga-Klubs waren es wohl für lange Zeit die letzten Spiele vor einer derartigen Kulisse. Die Bundesliga rechnet in den kommenden Wochen und Monaten sogar wieder mit einzelnen Spielen ohne Zuschauer.

"Geisterspiele muss man anhand der jetzigen Situation schwer in Betracht ziehen", sagt Liga-Vorstand Christian Ebenbauer am Samstag auf "Sky". Ebenbauer geht wegen des Coronavirus von regionalen Beschränkungen auf Basis der Sieben-Tage-Inzidenz aus. "Dass die regionalen Gesundheitsbehörden dann sagen, keine Zuschauer mehr, damit muss man rechnen, davon gehe ich aus."

Antigen-Tests als Eintrittskarte für mehr Zuschauer im Stadion sind laut Ebenbauer derzeit keine Option. "Würde die Bundesregierung mehr Zuseher zulassen, wenn man die eine Maßnahme mehr oder weniger macht? Das ist nach unserer Auskunft nicht der Fall. Deswegen stellt sich für uns auch nicht die Frage, ob man bei Zuschauern Antigen-Tests anwendet oder nicht."

"Apres Fußball" ist nicht die Verantwortung der Klubs

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer brachte indes eine "Bannmeile rund ums Stadion" nach dem Vorbild von Fußball-Großereignissen ins Gespräch. Er will "weiter keine Ruhe geben, ehe wir es möglich machen, dass sich unsere Stadien wieder füllen können".

Das gesellige Beisammensein vor und nach dem Spiel, das von der Regierung als Hauptargument für die Zuschauer-Begrenzung angeführt wird, sieht Kraetschmer nicht im Verantwortungsbereich der Klubs. "Ich verstehe, dass der Begriff des Apres Fußball immer wieder geprägt wird. Aber das ist nicht die Verantwortung der Vereine. Wir versuchen unsere Spiele im Stadion bestmöglich abzuwickeln."

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