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Warum Stefan Maierhofer das alles auf sich nimmt

Stefan Maierhofer bei LAOLA1: Warum er SVM treu blieb und Baumgartner nicht einfach ist.

Warum Stefan Maierhofer das alles auf sich nimmt Foto: © GEPA

Saisonstart - und Stefan Maierhofer ist wieder in aller Munde.

Mit seinem Ausgleich - ausgerechnet gegen den Ex-Klub - hatte er maßgeblichen Anteil an der SV-Mattersburg-Aufholjagd beim 2:2 gegen den SK Rapid.

Auch wenn er schon schwierigere Treffer als sein 50. Bundesliga-Tor erzielte, wie er LAOLA1 bestätigt: "Aber wurscht, wie man die Tore macht. Das hat bei den Bayern-Amateuren schon Gerd Müller zu mir gesagt."

Karriereende? Weiter kein Thema. Dem SVM hielt er aus mehreren Gründen die Treue.

Im LAOLA1-Interview spricht Maierhofer über die Gründe der Mattersburger Aufbruchstimmung, welche Neuzugänge es besonders drauf haben, warum es eine Rolle spielt, dass er in der Akademie schlafen kann und Trainer Gerald Baumgartner nicht einfach ist und auch ihn beim Krawattl packt.

LAOLA1: Stefan Maierhofer steht für ausgelassenen Torjubel. Nach dem so wichtigen 2:2 gegen Rapid bist du aber nicht weit gekommen. Wo wolltest du eigentlich hin?

Stefan Maierhofer: Sein 50. Bundesliga-Tor macht man auch nicht jeden Tag! Schön, dass wir dann im Fünfer liegengeblieben sind. Ich habe dann aber kurz keine Luft gekriegt, wenn zehn Mann auf dir drauf liegen. Es war wichtig zu dem Zeitpunkt, dass wir den Ausgleich gemacht haben, weil das Spiel ein bisschen auf Messers Schneide war. Wir haben viel Druck gemacht, die eine oder andere Chance herausgespielt und dann machen wir das 2:2. Sehr, sehr wichtiger Zeitpunkt für uns, ein wichtiges Tor für mich. Es ist immer schön für einen Stürmer, wenn man trifft. Aber die Art und Weise, wie wir in der zweiten Halbzeit aufgetreten sind – auch gegen einen Gegner, der einen Mann weniger ist, aber trotzdem hat Rapid daheim gespielt – vor 18.000 Zuschauern, bei der geilen Kulisse, da haben wir sehr gut dagegengehalten. Kompliment an meine Kollegen und die ganze Truppe.


LAOLA1: Mattersburgs Bundesliga-Auftakt stimmt zuversichtlich. Dabei war man gegen elf Rapidler sogar noch besser im Spiel als danach gegen zehn.

Maierhofer: Bis zum Ausschluss haben wir guten Fußball gespielt. Natürlich kombiniert Rapid gut und überbrückt mit schnellen Wechselpässen das Spiel. Da hätten wir vielleicht ein bisschen enger stehen und Druck ausüben müssen. Dann war der Ausschluss und das dumme Gegentor – dann gehen wir mit 0:1 in die Halbzeit. Dann haben wir uns viel vorgenommen, kommen raus und bekommen das 0:2 aus dem Nichts. Kurzer Eckball, langer Ball auf den zweiten Pfosten, da müssen wir eigentlich da sein, kriegen aber das Tor. Die Art und Weise, wie wir zurückgekommen sind - super Moral, sehr guter Wille von jedem einzelnen auf dem Spielfeld. Risikoreich vom Trainer, dass er die Wechsel gemacht hat und wir dann mit vier Stürmern gespielt haben. Aber wir sind belohnt worden, es ist alles aufgegangen.

LAOLA1: Im ersten Spiel gegen zehn Mann mit 0:2 zurück. Warum konnte der Schalter dann doch noch umgelegt werden, um erfolgreich in die Saison zu starten?

Maierhofer: Weil wir uns viel vorgenommen haben, was am Anfang vielleicht nicht so aufgegangen ist. Aber wenn du dich fünf Wochen in der Vorbereitung quälst, es draußen 32 Grad hat und du gegen einen stark aufspielenden Gegner mit einem Mann weniger spielst, dann musst du dir noch mehr vornehmen. Dann haben wir das Spiel gut kontrolliert, gut gespielt, auch die Chancen vorgefunden und diese zum Glück reingemacht.

LAOLA1: Ich würde behaupten, von deinen nun 50 Bundesliga-Toren hast du schon schwierigere geschossen. Liege ich damit richtig?

Maierhofer: Ich glaube schon (lacht). Es war am Fünfer. Ich habe dann eigentlich nur mehr den rechten Fuß hingehalten, ein bisschen mit dem Spitz, ein bisschen mit dem Rist. Der Ball kullert dann einfach rein. Wurscht, wie man die Tore macht. Das hat damals schon Gerd Müller zu mir gesagt bei den Bayern-Amateuren. Der Ball muss rein, er war zum Glück drin. Für mich und die Mannschaft war es irrsinnig gut, dass wir uns selbst belohnt haben und mit einem Punkt nach Hause gefahren sind.


So erzielte Maierhofer sein 50. Bundesliga-Tor:


LAOLA1: Was sagt das über die Leistungsfähigkeit der Mannschaft und was sie in der neuen Bundesliga-Saison erreichen kann aus?

Maierhofer: Dass wir in der Vorbereitung gut gearbeitet haben, dass wir spielfreudig sind, die Chancen, die wir vorfinden, auch nützen und gegen einen starken Gegner auch gut kombinieren können. Natürlich hat Rapid sehr viele Möglichkeiten gehabt, hat gut rausgespielt und ist über die Seiten gekommen. Aber trotzdem, wir sind sehr lauffreudig, aggressiv und sind in der zweiten Halbzeit für das gegangene Risiko belohnt worden.

LAOLA1: Trotzdem gab es beim SVM einen Umbruch (10 Ab-, 6 Zugänge). Das Potenzial von David Atanga oder Patrick Farkas geht sicher ab. Warum ist Mattersburg trotzdem derart gefestigt?

Maierhofer: David (Atanga) hat eine super Qualität, Patrick Farkas hat eine überragende Qualität und Persönlichkeit mitgebracht. Den habe ich in dem halben Jahr sehr gut kennengelernt, war mit ihm gemeinsam auch auf Urlaub. Thorsten Röcher hat bei Sturm Graz schon in den ersten Spielen aufgezeigt. Das sind drei Abgänge, die natürlich wehtun. Aber man muss Florian Hart, der von Ried zu uns gestoßen ist, ein Riesen-Kompliment machen. Er macht das auf der rechten Seite hinten sehr gut und übernimmt die Position von Farkas. Andreas Gruber kommt von Sturm Graz, hat letztes Jahr nicht viel gespielt. Aber gegen Rapid hat er ein richtig gutes Spiel gemacht, obwohl er es nicht leicht gehabt hat auf der Position gegen Mario Pavelic, der ein sehr aggressiver, schneller, technisch starker Spieler ist. Da gewinnt man vielleicht einmal die Eins-gegen-Eins-Situation, dann verliert man sie vielleicht einmal. Da hat er auch viele Meter umsonst gemacht. Aber das ist wichtig für so einen jungen Spieler. Ansonsten gibt es noch Smail Prevljak - ein überragender Stürmer, ganz stark für sein Alter, der seinen Körper gut reinstellt, die Bälle gut hält und sich selber mit dem Tor belohnt hat. Die anderen Spieler werden auch noch nachkommen. Wir haben einen großen Kader, jeder einzelne will in diesen Kader hinein. Die Entscheidung liegt beim Trainer. Jeder muss im Training unter der Woche darum fighten, muss alles geben. Gegen Rapid hat der Trainer alles richtig gemacht.

LAOLA1: Gab es bei dir irgendwelche Überlegungen zu einer Veränderung oder war für dich klar, dass du bleibst, wenn Mattersburg mit dir weitermachen will?

Maierhofer: Es sind ein paar lose Anfragen gekommen, weil das Frühjahr eigentlich nicht schlecht war. Jeder hat gesehen, dass ich für mein Alter trotzdem noch relativ fit bin. Aber für mich war entscheidend, dass ich dem Verein meine Treue in diesem Jahr zugesagt habe. Ich habe einen Vertrag, den habe ich im Frühjahr unterschrieben und die Option war drin. Ich freue mich auf dieses Jahr. Ich werde im Herbst meine Trainerausbildung mit der A-Lizenz anfangen, ich kann in der Akademie arbeiten, die Leute im Verein und im Umfeld haben mich sehr herzlich aufgenommen im Frühjahr. Ich will das jetzt mit guten Leistungen zurückzahlen. Es macht mir irrsinnigen Spaß, auch wenn ich jeden Tag hundert Kilometer nach Mattersburg fahre, aber ich kann dort auch in der Akademie schlafen. Ich habe jedes Training in der Vorbereitung gut durchgezogen, das ganze Team – wie wir jetzt auftreten – sprüht richtig. Wir wissen, dass wir den letzten Herbst richtig verkackt haben, aber wir haben im Frühjahr gezeigt, was wir als Mannschaft erreichen können. Und so müssen wir auch weitermachen, dass wir einfach Woche für Woche die Punkte einsammeln und so schnell wie möglich von unten rauskommen.

LAOLA1: Die Frage hörst du von allen Seiten schon seit Jahren. Ist das Karriere-Ende für dich aber trotzdem weiterhin kein Thema?

Maierhofer: Was die anderen Leute reden – damit beschäftige ich mich selber eh nicht. Für mich persönlich zählt einfach, dass ich gesund bin und Freude habe. Ich habe jeden Tag Spaß, wenn ich zum Training fahre, mit den Jungs arbeiten kann. Ich habe eine harte Vorbereitung hinter mir, die Temperaturen in den letzten Wochen waren nicht einfach. Aber es macht mir Spaß auf dem Feld zu stehen. Wenn du dich dann am Samstag vor 18.000 Zuschauern noch belohnst und mit der Mannschaft in der Kabine feierst, dann weißt du, warum du das auf dich nimmst.

LAOLA1: Wie eng verbunden ist das Mattersburger Erfolgskonstrukt mit Trainer Gerald Baumgartner? Seit er da ist, ist eine klare Entwicklung erkennbar.

Maierhofer: Er ist ein Coach, der jedem sehr viel abverlangt. Er ist oft nicht einfach, trifft oft harte Entscheidungen, kritisiert die Spieler, aber muss jeden Spieler genau dort anpacken, damit sie sich verbessern. Ich kann mich mit meinen 34 Jahren auch noch immer verbessern, nicht nur ein 20- oder 22-Jähriger. Das macht er in einer Art und Weise, die für den einen oder anderen Spieler nicht einfach ist, wo er das anerkennen und zurückstecken muss, dass er hart attackiert wurde. Aber dafür ist ein Trainer da. Er kann nicht jeden immer nur schön anpacken und streicheln. Der eine braucht vielleicht mehr Streicheleinheiten, den anderen muss er vielleicht fester beim Krawattl nehmen. Aber das macht er sehr gut. Wir haben sehr gute, knackige, intensive Trainings, eine lange Vorbereitung. Und menschlich kann ich ihm auch nur gratulieren, weil er immer wieder die richtigen Ansprachen findet und uns als Mannschaft motiviert. Gegen Rapid hat er das mit viel Risiko noch bewiesen und hat als Trainer alles richtig gemacht.

LAOLA1: Heißt das, er muss auch dich ab und zu beim Krawattl packen?

Maierhofer: Hin und wieder kommt er rauf (lacht).



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