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Turgay Gemicibasi: "Ich war das größte Arschloch!"

Der Klagenfurt-Motor spricht über seine schwierige Vergangenheit.

Turgay Gemicibasi:

Turgay Gemicibasi ist zwar erst 25 Jahre alt, hat aber schon eine bewegte Karriere hinter sich.

Der gebürtige Deutsche galt als Jugendlicher als großes Talent, absolvierte Nachwuchs-Länderspiele für die Türkei, kickte in den Talenteschmieeden von Dynamo Dresden, des 1. FC Köln, RB Leipzig und des 1. FC Kaiserslautern.

Danach ging es zu den Sportfreunden Siegen und zum FC Gütersloh, ehe er im Sommer 2017 in Wien landete, wo er bei Karabakh (später FC Mauerwerk) in der Regionalliga Ost kickte.

"Der 1. FC Köln war damals der beste Jugendverein in Deutschland. Mir war alles scheißegal, ich habe schon mit 16 Jahren gutes Geld verdient. Ich hatte mit dem Rauswurf bei Köln lange zu kämpfen. Ich hätte schon viel früher da sein können, wo ich jetzt bin – oder sogar schon weiter. Ich bin mir selbst im Weg gestanden. Wenn man meinen Bruder fragen würde, würde der sagen, dass ich früher das größte Arschloch war, weil ich dachte, ich wäre der Beste und ich müsste nichts mehr machen", erzählt der Mittelfeldspieler in einer "Zwarakonferenz Spezial".

"Jetzt passiert mir dieselbe Scheiße hier schon wieder, oder was!?"

Gemicibasi hat die Kurve gekriegt, kam 2019 zum FC Blau-Weiß Linz, wurde mit dem Stahlstadt-Klub Meister und wechselte daraufhin zu Bundesliga-Aufsteiger Austria Klagenfurt, wo er seine Bundesliga-Tauglichkeit Woche für Woche unter Beweis stellt.

Die Zeit in Linz bleibt dem Kicker in Erinnerung, drohte doch im Winter 2019/20 der Konkurs, eineinhalb Jahre später dann der Titel: "Es waren harte Zeiten, wir wussten damals nach dem letzten Spiel im Herbst nicht, ob der Verein in Insolvenz geht. Ich habe ja bei Mauerwerk mein Geld schon nicht bekommen und dachte mir: 'Jetzt passiert mir dieselbe Scheiße hier schon wieder, oder was!?'"

Doch das ist Vergangenheit, die Gegenwart heißt Klagenfurt, wo Gemicibasi mit Peter Pacult auf einen Trainer ganz nach seinem Geschmack trifft: "Er ist als Trainer schon speziell. Bei ihm musst du immer marschieren. Wenn du nicht 100 Prozent gibst, kriegst du eine Ansage von ihm. Bei anderen Trainern kannst du dich im Training mal rausnehmen, er will das gar nicht, wenn du dich einen Schritt rausnimmst. Ich hatte das bis jetzt noch nie, dass ich in jedem Training wirklich Gas geben muss."

Im VIDEO siehst du das ganze Interview mit Turgay Gemicibasi. Er erklärt, was er seinem jüngeren Ich heute raten würde, warum er im Herbst schon neun Gelbe Karten kassiert hat und wie er seine Zukunft sieht:


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