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Kraetschmer: Verwunderung über Fink

Der Austria-Vorstand spricht auch über die Causa Holzhauser.

Kraetschmer: Verwunderung über Fink Foto: © GEPA

Die Aussagen von Thorsten Fink im LAOLA1-Interview (Hier Nachlesen!) haben hohe Wellen geschlagen.

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer sagt über die Kritik des Trainers an der Transferpolitik des Vereins: "Ich habe das mit einiger Verwunderung aufgenommen."

Der FAK-Boss erklärt im LAOLA1-Interview zudem, wie es mit Neuzugängen im Winter aussieht und dass es ein mögliches Szenario gibt, dass Raphael Holzhauser über den Sommer hinaus bei den Veilchen bleibt.

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LAOLA1: Wie groß ist die Enttäschung nach dem Aus in der Europa League?

Markus Kraetschmer: Unmittelbar nach dem Spiel ist sie groß. Wir haben lange die Null gehalten, waren knapp dran und haben auf den Lucky Punch gehofft. Wir müssen den Griechen aber fair gratulieren, sie haben sich den Aufstieg mit einer sehr routinierten und abgebrühten Leistung verdient. Es ist schade, aber wir müssen den Blick nach vorne richten.

LAOLA1: Wieviel Geld geht der Austria durch den verpassten Aufstieg durch die Lappen?

Kraetschmer: Die Differenz liegt bei ungefähr 1,3 Millionen Euro. Durch den Punkt haben wir gegen AEK 120.000 Euro Prämie kassiert. Wenn man etwas Positives sehen will: Vielleicht ist dieser Punkt für die österreichische Fünfjahres-Wertung noch sehr, sehr wichtig.

LAOLA1: Es stehen in der Meisterschaft zwar noch zwei Spiele aus, dennoch muss man wohl jetzt schon von einem enttäuschenden Herbst sprechen, oder?

Kraetschmer: Ja, klar. Einerseits war es schön, in die Gruppenphase der Europa League zu kommen, andererseits hatten wir Hoffnungen, weil wir knapp dran waren. Fakt ist, dass wir ausgeschieden sind und in der Meisterschaft unseren Zielen hinterher hinken. Es ist wichtig, in so einer Situation in Ruhe und gelassen zu analysieren – nach dem letzten Spiel gegen Sturm Graz setzen wir uns zusammen.

LAOLA1: Was wird da besprochen?

Kraetschmer: Wir werden uns genau ansehen, wer von den Verletzten zurückkehrt und dann die Transferpolitik des Winters besprechen. Keine Frage, wir wissen, dass wir den Kader adaptieren müssen. Wir müssen die Causa Holzhauser besprechen und haben wahrscheinlich auf der Linksverteidiger-Position eine Aufgabe vor uns. Ich werde gemeinsam mit Franz Wohlfahrt und Thorsten Fink alles dafür tun, um den Rahmen zu schaffen, dass wir im Frühjahr wieder eine starke Austria sehen.

LAOLA1: Es kommen also Neuzugänge?

Kraetschmer: Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass wir Neuzugänge verpflichten werden. Wir sehen uns den Markt bereits an.

LAOLA1: Trainer Thorsten Fink hat zuletzt Kritik an der Transferpolitik geäußert. Wie haben Sie das aufgenommen?

Kraetschmer: Ich habe es mit einiger Verwunderung aufgenommen, weil ich grundsätzlich ein Freund davon bin, diese Dinge intern zu besprechen. Ich verstehe natürlich den Druck, das große Verletzungspech. Aber es waren auch in diesem Sommer schon die Transfers klar mit dem Trainer abgesprochen. Wir haben Friesenbichler fix verpflichtet, Monschein mit viel Tamtam von der Admira geholt, Westermann verpflichtet, Larsens Abgang mit Klein kompensiert, den Vertrag von de Paula verlängert – das waren alles Wünsche, die der Trainer geäußert hat. Filipovic hatte eine Ausstiegsklausel, das ist halt so im Fußball, sonst hätten wir ihn damals nicht bekommen. Wir haben darauf mit Ruan gut reagiert, er hat sich leider verletzt. Als Lee gekommen ist, habe ich vom Coach gelesen: „Das ist ein Guter.“ Auch Alhassan hat sich bewiesen. Zusammengefasst glaube ich, dass wir dann erfolgreich sein werden, wenn wir das gemeinsam machen. Das wird auch mein interner Appell sein.

LAOLA1: Sie haben die Causa Holzhauser angesprochen. Hat schon ein anderer Verein Interesse angemeldet?

Kraetschmer: Nein, wir haben noch kein Angebot bekommen. Wir selbst haben ihm ein Angebot gelegt, wo wir wirklich an unsere Schmerzgrenze gegangen sind. Wohlfahrt und ich tragen eine Verantwortung für die langfristige Zukunft des Klubs, können nicht einfach eine Harakiri-Aktion machen. Ich habe kein Problem damit, wenn er bei einem anderen Verein mehr verdienen kann. Ich möchte aber betonen, dass er bis Ende Mai Vertrag hat. Wenn es im Winter ein Angebot gibt, muss das in einer Höhe sein, wo wir dann auch reagieren können. Klar ist: Sollte er gehen, müssen wir im Mittelfeld reagieren. Wenn kein Klub bereit ist, eine angemessene Summe zu bezahlen, wird er bis Ende Mai bei uns bleiben.

LAOLA1: Es gibt also kein mögliches Szenario, dass Holzhauser über den Sommer hinaus bleibt?

Kraetschmer: Doch! Wir haben nicht gesagt, dass unser Angebot ausgelaufen ist. Wenn bei Holzhauser ein Umdenken stattfindet… Wir haben ja auch Themen wie eine Ausstiegsklausel diskutiert, es heißt ja nicht, dass er dann für immer und ewig fix an uns gebunden wäre. Wenn er und sein Management aber sagen, sie können woanders mehr verdienen, wollen einen Schritt machen, dann ist das der Fußball. Dann müssen wir überlegen, was am Markt ist. Erschwerend kommt hinzu, dass er bei uns eine sehr spezielle Rolle eingenommen hat. Möglicherweise bedingt sein Abgang eine gewisse Systemänderung. Eine Kopie von Holzhauser findet man am Markt schwer. Wir können uns keine Flops erlauben. Ich kann nicht sagen: Hoffentlich gehen von drei Transfers zwei auf.

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