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Will Rapid Mario Sonnleitner loswerden?

Darauf gibt Berater Frank Schreier Antwort. Oder stecken andere Gründe hinter Ausbootung?

Will Rapid Mario Sonnleitner loswerden?

Abgesägt, vom einen auf den anderen Tag. Vom Leistungsträger, Antreiber und Ersatzkapitän zum Tribünengast.

Mario Sonnleitner ist derzeit nicht zu beneiden. Sechs Jahre lang zählte er bei Rapid zum Stamm und zu den besten Verteidigern des Landes, doch plötzlich ist er nur mehr vierte oder fünfte Wahl.

„Sportlich ist die Situation natürlich sehr unzufriedenstellend. Ich kann es mir auch ein bisschen schwer erklären“, gesteht Berater Frank Schreier gegenüber LAOLA1.

Rapids Innenverteidiger will sich bisher nicht zu seiner Situation äußern. Sein langjähriger Wegbegleiter versucht die aktuelle Wende in seiner Karriere aber richtig einzuordnen.

Will Rapid Sonnleitner loswerden?

Aufgrund der Entwicklung zu Saisonbeginn stellt sich die Frage: Will der SK Rapid Mario Sonnleitner etwa sogar loswerden?

„Loswerden vielleicht nicht. Aber mit fünf Innenverteidiger in die Saison zu gehen? Das ist leicht überbesetzt, um es freundlich auszudrücken“, merkt Schreier an, der sich mit Sonnleitner derzeit regelmäßig austauscht.

Zwar ist ihm Rapids Verletzungsmisere zum Ende der vergangenen Saison bewusst, trotzdem scheint die Entscheidung andere Gründe zu haben.

Die eine oder andere „sportpolitische Entscheidung oder Verpflichtung“ hätte dazu geführt, dass es in der Karriere seines Schützlings momentan einen Knick gibt.

Finanzielle Gründe für Ausbootung?

Neun Jahre lang hatte er im Profi-Geschäft Fuß gefasst. Bis auf seine Anfänge bei Sturm Graz, wo er sich mit Fortdauer auch durchsetzen konnte, blieben ihm Rückschläge großteils erspart.

Plötzlich, wo er auf seinen 30er im Oktober zusteuert, ist alles anders. Obwohl sein Vertrag erst im Sommer 2015 um weitere vier Jahre verlängert wurde.

Kein Geheimnis ist es, dass Sonnleitner auf der Gehaltsliste aufgrund seiner Verdienste für den Klub nach oben geklettert ist. Das will auch Schreier nicht leugnen.

„Es ist nicht so, dass er oben hinaussticht. Aber er ist sicher einer der besseren Verdiener, logischerweise, aufgrund seiner sportlichen Leistungen über mehrere Jahre.“

Altersmäßige Umstrukturierung eher der Beweggrund?

Dass es einen finanziellen Hintergedanken gibt, Sonnleitner zu einem Abschied zu bewegen, kann sich der Spielerberater jedoch nicht vorstellen.

„Ich glaube nicht, dass die wirtschaftliche Situation der Grund ist. Weil wirtschaftlich hat ja Rapid kein Problem.“


Viel mehr deutet die zunehmende Integration von Maximilian Hofmann und Maximilian Wöber auf eine andere Strategie hin.

„Das ist vielleicht eher die Strategie, dass ein bisschen eine Umstrukturierung in Richtung junger Spieler stattfindet.“

Dagegen, und für die finanziellen Beweggründe, spricht jedoch, dass mit Christoph Schösswendter trotz ausreichender Alternativen ein 28-jähriger Konkurrent geholt wurde.

„Rapid hätte nichts dagegen, Mario zu verkaufen“

Alles in allem kommt Schreier zu dem Schluss: „Ich glaube, dass Rapid nichts dagegen hätte, wenn man Sonnleitner verkaufen könnte. Aber man muss schauen, was der Markt hergibt. Mario macht natürlich auch nicht alles. Geld ist nicht unwichtig, aber es muss auch sportlich und familiär passen.“

Zuletzt wurden Sportdirektor Andreas Müller und Neo-Trainer Mike Büskens nicht müde, zu betonen, dass der Abwehrspieler weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft sei, eine professionelle Einstellung vorweise und seine Chancen bekommen werde.

„Wir werden ihn jetzt nicht vom Hof jagen, weil wir wissen, welch guter Spieler er ist“, stellte Müller klar.

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Büskens versuchte sich anders aus der Affäre zu ziehen: „Die Entscheidung einen fünften Innenverteidiger zu holen, ist vor meiner Zeit geklärt worden. Da ist es natürlich schwer, jedem gerecht zu werden.“

Verbleib hat Priorität, aber das Ausland lockt

Deshalb sieht sich Schreier für seinen Klienten um. Außer zwei, drei losen Geschichten soll es aber noch nichts Konkretes geben. Österreich sei sowieso kein Thema, viel mehr wäre West-Europa das angestrebte Ziel, möglicherweise handelt es sich dabei um die zweite deutsche Liga oder England.

„Es macht ja keinen Sinn, einen Transfer schnell zu machen und am Ende des Tages passiert die gleiche Situation dort wieder“, so der Agent. „Wir haben einmal bis Sommer 2017 sicher keinen Riesendruck, er wird den Vertrag nicht auf Biegen und Brechen auflösen. Wenn ein überragendes Angebot kommt, das wie die Faust aufs Auge passt, ist er nicht abgeneigt.“

Denn Priorität habe ein Verbleib bei Rapid. Sonnleitner will sich durchbeißen, professionell verhalten und sein Können unter Beweis stellen.

„Das spornt ihn noch viel mehr an. Wenn man ihn kennt, weiß man, dass er jetzt noch mehr Gas gibt. Er fühlt sich wohl, sieht sich als hundertprozentiger Rapidler“, so Schreier. Hilft das alles nichts, muss man eine Lösung finden, die sportlich, familiär und wirtschaftlich Sinn mache.

Tatsache ist, dass uns die Causa noch länger begleiten wird. Spätestens bis zum Ende der Transferzeit am 31. August wird Sonnleitner für sich eine Entscheidung treffen müssen.


Alexander Karper

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