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Von Müller bis Reischl - Wer waren die "Guardian"-Talente?

Seit 2014 erstellt der "Guardian" jährlich eine Liste mit den weltweit größten Talenten. Ein Dutzend ÖFB-Talente bzw. in Österreich tätige Kicker waren dabei.

Von Müller bis Reischl - Wer waren die

Diesmal wird Zeteny Jano die Ehre zuteil, auf der 60 Spieler umfassenden Liste des "Guardian" zu sein, auf der die jeweils größten Talente ihres Jahrgangs portraitiert werden. Alle Infos >>>

Der Mittelfeldspieler vom FC Red Bull Salzburg, der aktuell mit dem FC Liefering in der Admiral 2. Liga kickt, ist damit der zwölfte Spieler mit Österreich-Bezug.

2014 gab das englische Medium erstmals eine Talente-Liste heraus, damals waren es nur 40 Namen und kein Österreicher oder in Österreich tätiger Kicker. 2015 waren dann mit Sturms Sandi Lovric und mit Salzburgs Dayot Upamecano ein ÖFB-Youngster und ein Salzburg-Legionär dabei.

LAOLA1 zeigt alle Spieler mit Österreich-Bezug auf den Guardian-Listen und ihren weiteren Weg:

2015

Sandi Lovric

Sandi Lovric

Damals: SK Sturm Graz

Heute: Udinese Calcio

Lange Zeit galt Lovric als Riesentalent, mindestens genauso lange dann als steckengebliebenes Talent. Die Spielzeiten beim SK Sturm waren rar gesät, der Abgang in die Schweiz zum FC Lugano 2019 die logische Folge.

Dort gelangen dem Mittelfeldspieler die lange erwarteten nächsten Schritte, er entschied sich zudem für einen Nationenwechsel und ist nun slowenischer Teamspieler. Seit dem Sommer läuft er für Udinese in der Serie A regelmäßig von Beginn an auf.

Dayot Upamecano

Dayot Upamecano

Damals: Red Bull Salzburg

Heute: Bayern München

Dass der Franzose seinen Weg an die Weltspitze gehen würde, war Experten schon früh klar. Und es kam, wie es kommen musste. Im Jänner 2017 überwies Leipzig 18,5 Millionen Euro nach Salzburg und bekam den Innenverteidiger.

Im Sommer 2021 wiederum schlug der FC Bayern zu, da lag die Ablösesumme schon bei 42,5 Millionen Euro. Sieben Länderspiele für Weltmeister Frankreich hat er auch schon bestritten.


2016

Valentino Müller

Valentino Müller

Damals: SCR Altach

Heute: WSG Tirol

Mehr als eine biedere Bundesliga-Karriere war dem Vorarlberger bisher nicht vergönnt. Zwei praktisch verlorene Jahre beim LASK, die er de facto als Zweitliga-Kicker bei den Juniors OÖ verbrachte. Nach seinem Wechsel zur WSG Tirol im Sommer 2021 hat er wieder in die Spur gefunden.

Mit Christoph Baumgartner und Hannes Wolf hätte es im Jahrgang 1999 übrigens zwei weitaus talentiertere Österreicher gegeben...


2017

Romano Schmid

Romano Schmid

Damals: Red Bull Salzburg

Heute: Werder Bremen

Sein Wechsel vom SK Sturm nach Salzburg kurz vor dem erscheinen der damaligen Liste sorgte für viel Aufregung. Letztlich war die Zeit beim Serienmeister für den Dribblanski eine verlorene. Als Leihspieler beim WAC schöpfte er sein Potenzial aber mehr und mehr aus.

Inzwischen ist der Grazer nicht nur Stammspieler beim SV Werder Bremen in der deutschen Bundesliga, sondern seit einigen Tagen auch ÖFB-Teamspieler.

Dominik Szoboszlai

Dominik Szoboszlai

Damals: Red Bull Salzburg

Heute: RB Leipzig

2017 geigte der Ungar noch beim FC Liefering in der Admiral 2. Liga auf. Erst im Frühjahr 2019 folgte unter Marco Rose der große Durchbruch bei den Profis. Der obligatorische Wechsel nach Leipzig im Winter 2020/21 brachte RBS 22 Millionen Euro ein.

Im ungarischen Nationalteam ist "Szobo" längst Superstar und Leistungsträger, in der deutschen Bundesliga wird's langsam.


2018

Flavius Daniliuc

Flavius Daniliuc

Damals: Bayern München

Heute: Salernitana

Der Wiener mit der bewegten Kindheit (Admira, Rapid, Real Madrid, Liefering) genoss den Großteil seiner fußballerischen Ausbildung beim FC Bayern. Im ersten Corona-Lockdown trainierte er sich sieben Kilo Muskelmasse an, danach unterschrieb er in Nizza.

In Frankreich kam er im Erwachsenen-Fußball an und wurde auch ÖFB-U21-Kapitän. Seit dem Sommer spielt er in der Serie A bei Salernitana.


2019

Karim Adeyemi

Karim Adeyemi

Damals: Red Bull Salzburg

Heute: Borussia Dortmund

Der Hype rund um den Deutschen war schon früh riesig. Als Salzburger schaffte er es ins DFB-Nationalteam, wurde 2021/22 mit 19 Treffern Bundesliga-Schützenkönig. Da war das Transfergezerre rund um den Jungstar schon fast unerträglich.

Für 30 Millionen Euro Ablöse unterschrieb er jedenfalls in Dortmund, wo er auch aufgrund von Verletzungen noch nicht so recht angekommen ist.


2020

Yusuf Demir

Yusuf Demir

Damals: Rapid Wien

Heute: Galatasaray

Praktisch jeder Schritt im Werdegang Demirs wurde bis ins kleinste Detail analysiert. Durchbruch beim SK Rapid, Wechsel zum FC Barcelona, Probleme wegen einer Vertragsklausel, aufgrund derer ihn die finanziell angeschlagenen Katalanen nicht mehr einsetzten, Rückkehr zu Rapid, wenig Spielzeit.

Anfang September dann der Wechsel in die Türkei zu Galatasaray, wo der Anfang vielversprechend war. Zur Erinnerung: Der vierfache ÖFB-Teamspieler ist im Juni erst 19 Jahre alt geworden.

Maurits Kjaergaard

Maurits Kjaergaard

Damals: Red Bull Salzburg

Heute: Red Bull Salzburg

Rund drei Millionen Euro haben die Mozartstädter im Sommer 2019 an Lyngby überwiesen, um den schlaksigen Dänen zu verpflichten. Kjaergaard adaptierte sich nach und nach an die Gegebenheiten in Salzburg, im Februar 2021 verhalf ihm Jesse Marsch zum Bundesliga-Debüt.

Läuft alles nach Plan, ist die aktuelle Spielzeit jene, in der er endgültig den Druchbruch schafft. Aktuell spricht wenig dagegen.

Benjamin Sesko

Benjamin Sesko

Damals: Red Bull Salzburg

Heute: Red Bull Salzburg

Spätestens als er im Frühjahr 2021 die Admiral 2. Liga in unvergleichlicher Manier zerschoss, war allen klar, dass hier ein Stürmer der Extraklasse heranwächst. Die erste Bundesliga-Saison war für den baumlangen Goalgetter noch eher durchwachsen, doch inzwischen läuft es sehr rund.

Der Vertrag in Leipzig, wo er ab Sommer 2023 spielt, ist längst unterschrieben, in der slowenischen Nationalmannschaft verzückt er mit Traumtoren.


2021

Luka Reischl

Luka Reischl

Damals: Red Bull Salzburg

Heute: Red Bull Salzburg

Im Nachwuchs und in der Akademie war Reischl ein Goalgetter par excellence, doch er konnte seinen Torriecher noch nicht in den Erwachsenen-Fußball übertragen. Im Alter von 16 Jahren debütierte er unter Bo Svensson in der Admiral 2. Liga für den FC Liefering, das ist auch für "Bullen"-Verhältnisse sehr früh.

Seitdem läuft die Entwicklung des U19-Teamspielers nicht in jener Geschwindigkeit ab, die sich er und die Salzburger erhofft und wahrscheinlich auch erwartet hätten. Dass an ihn geglaubt wird, verdeutlicht aber der im Jänner 2022 bis Sommer 2026 unterschriebene Vertrag.


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