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Das sind die Gewinner der Salzburg-Vorbereitung

LAOLA1 präsentiert die Gewinner der Salzburg-Vorbereitung und wirft einen Blick auf jene Spieler, die noch nicht ganz aus dem Winterschlaf erwacht sind.

Das sind die Gewinner der Salzburg-Vorbereitung Foto: © FC Red Bull Salzburg

In der Frühjahrsvorbereitung haben arrivierte Spieler sowie junge Talente gleichermaßen die Chance, sich in der zweiten Hälfte der Saison für die Stammelf zu empfehlen.

Beim FC Red Bull Salzburg haben in den letzten Wochen, wenig überraschend, vor allem junge Talente Eigenwerbung betrieben.

Karim Konate zeigte in der Vorbreitung auf
Foto: © GEPA

Karim Konate – Durchgestartet in #LigaZwa

Mit zahlreichen Vorschusslorbeeren wechselte Karim Konate vergangenen Sommer von der Elfenbeinküste an die Salzach, wo er vorerst für die Talentschmiede FC Liefering auf Torjagd ging – und das überaus erfolgreich. In 14 Zweitligaspielen netzte der 18-jährige Ivorer zehn Mal, zwei weitere Treffer bereitete er vor. In der UEFA Youth League schoss er Chelseas U19 mit einem Hattrick ab. Schnell war zu sehen, dass er für höhere Aufgaben bereit ist.

Noch vor dem Jahreswechsel begleitete Konate, der bereits für das A-Team der Elfenbeinküste auflaufen durfte, den FC Red Bull Salzburg nach Malta. Beim Aktivierungsspaziergang vor dem Testspiel gegen Inter Milan war er bereits in "Salzburg-Wäsche" zu sehen, während seine Liefering-Kollegen noch das Wappen des Zweitligisten auf dem Trainingsgewand trugen.

Bei der 0:4-Testniederlage gegen den Serie-A-Klub gab Konate schließlich sein Debüt für die erste Mannschaft und verabschiedete sich so mit einem persönlichen Erfolgserlebnis in die Winterpause.

Fünf Scorer in 150 Minuten

Anfang Jänner, beim Trainingsauftakt der "Roten Bullen", war das Stürmertalent selbstredend mit dabei. Wenige Tage später durfte er seine Qualitäten im Testspiel gegen Bayern München unter Beweis stellen. In der zweiten Hälfte kam er als Solospitze zum Einsatz und erzielte nach nur fünf Minuten sein Debüttor. Vier Minuten später assistierte er Noah Okafor zum zwischenzeitlichen 3:1.

Körperlich konnte der Stürmer, der in der Akademie von ASEC Mimosas ausgebildet wurde, gegen den deutschen Rekordmeister problemlos mithalten. Auch in den Testspielen im einwöchigen Trainingslager im spanischen Marbella fügte er sich mühelos ins Team ein.

Gegen Sparta Prag (2:1-Sieg für Salzburg) waren wenige Sekunden gespielt, als er dem tschechischen Torhüter den Ball abluchste und das 1:0 durch Sekou Koita auflegte. Gegen den Karlsruher SC (3:0) trat er mit einem Treffer und einem weiteren Assist in Erscheinung. Nach drei Spielen und 150 Minuten im neuen Jahr hatte er damit bereits zwei Tore und drei Vorlagen auf dem Konto.

"Er hat eine super Vorbereitung gespielt, ist eine hochinteressante Aktie für die Zukunft. Ich bin sehr, sehr happy", streut Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund dem Angreifer im LAOLA1-Interview Rosen.

Im letzten Test vor Salzburgs Pflichtspielauftakt gegen Sturm Graz blieb er ohne Scorer, sein Hunger ist jedoch bei weitem nicht gestillt. So legt Konate nach dem Mannschaftstraining Extraschichten mit einem Personaltrainer ein. Der Jungprofi hat neben seinem großen Talent auch die richtige Einstellung.

Ob er im Frühjahr bereits eine Rolle in der Bundesliga spielt? "Mal schauen, wir haben viele Stürmer mit hoher Qualität. Aber er war die ganze Vorbereitung mit dabei, hat auch schon gescort. Wenn wir ihn brauchen, habe ich gar keine Bedenken", so Freund.

Lukas Ibertsberger spielt sich ins Rampenlicht
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Lukas Ibertsberger – Die Fußstapfen von Vater und Onkel

Es dürfen zwar Jahr für Jahr Liefering-Talente im Salzburg-Trainingslager ihr Talent unter Beweis stellen. Nicht viele hätten jedoch mit solch überzeugenden Auftritten von Lukas Ibertsberger gerechnet.

Der 19-jährige Seekirchner kickt schon fast zehn Jahre in Salzburg und spielte sich Schritt für Schritt in die Liefering-Stammelf. Sein Debüt für den Zweitligisten gab der Außenverteidiger im September 2021 gegen Dornbirn, als er in der 64. Spielminute für Benjamin Böckle (heute bei Fortuna Düsseldorf) eingewechselt wurde.

Auch er durfte sich im Trainingslager in Spanien beweisen. Für Vater und Onkel Grund genug, an die Mittelmeerküste zu reisen, um ihrem Schützling vor Ort auf die Beine zu schauen.

Vater Robert lief in den 1990er Jahren, ebenfalls als "Außenpracker", für die Salzburger Austria auf. Onkel Andreas warf sich von 1997 bis 2005 für die Weiß-Violetten in die Zweikämpfe. "Ibertsberger, dem Dritten", wie die "Salzburger Nachrichten" zuletzt titelten, liegt der Fußball also im Blut.

Vergleiche mit Philipp Lahm

Vor allem gegen Bayern zeigte der Abwehrspieler mit zuckerfeinen vertikalen Pässen auf. In Salzburger Fanforen wurden gar Vergleiche mit Philipp Lahm angestellt. In defensiver Hinsicht lässt Ibertsberger eine solide Zweikampfhärte nicht missen. Im letzten Test gegen Slovan (1:0) stieg er dem gegnerischen Kapitän Vladimir Weiss auf den Fuß. Darüber erzürnt trat der Routinier unsportlich nach und wurde mit Rot vom Platz gestellt.

Gegen die Slowaken agierte der gebürtige Salzburger als linker Achter etwas offensiver und tauchte das eine oder andere Mal mit gefährlichen Abschlussaktionen im Strafraum auf.

Ibertsberger wäre es definitiv zuzutrauen, sich bei Österreichs Serienmeister durchzusetzen. Gegen Slovan war er, neben Konate, der einzige Liefering-Spieler, der eine Chance erhielt. Dafür dürfte er extra aus dem Trainingslager der „Jungbullen“ abgereist sein. Am Donnerstag lief er in Valencia noch gegen Basels U21 auf, am Samstag stand er im Trainingszentrum in Taxham gegen Bratislava am Feld.

Möglicherweise ist die Chance, sich als Linksverteidiger festzuspielen, aktuell so groß wie nie. Andreas Ulmer wird schließlich nicht jünger – wobei das auch schon vor fünf Jahren über den 37-Jährigen gesagt wurde.

Sekou Koita findet zu alter Stärke zurück
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Sekou Koita – Zurück zu alter Stärke

Der dritte Gewinner der Vorbereitung hat eine lange Leidensgeschichte hinter sich. Anfang des Jahres 2021 war er wegen eines Dopingvergehens für mehrere Monate zum Zuschauen verdammt. In der Sommervorbereitung desselben Jahres riss er sich das Kreuzband und fiel für knapp ein Jahr aus. Nun scheint Sekou Koita allmählich zu alter Stärke zurückzufinden.

In der aktuell laufenden Spielzeit hatte der Malier jedoch noch keinen großen "Impact". Der 23-Jährige kam aufgrund von Verletzungen lediglich zu neun Pflichtspieleinsätzen mit insgesamt 223 Minuten. In denen agierte er, wie zum Beispiel beim 1:1 in der Champions League gegen Chelsea, teils unkoordiniert und überfordert.

In der Frühjahrsvorbereitung war allerdings wieder viel vom "alten Koita" zu sehen. Mit Agilität, Schnelligkeit und cleveren Aktionen brachte der Angreifer selbst die Bayern-Abwehr in Verlegenheit. Gegen die Münchner gelang ihm der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1.

Koita fiel jedoch auch mit der einen oder anderen ungestümen Aktion auf. Gegen den KSC und Slovan war die Zweikampf-Führung teils überhart. Solange das Resultat des Duells kein Foul ist, wird Salzburg-Cheftrainer Matthias Jaissle aber genau das von seinen Schützlingen sehen wollen – volle Power in jeder Spielsituation.

Adam Stejskal profitierte vom Mantl-Wechsel
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Weitere Glanzlichter

Bei einer Auswahl von wenigen Spielern kommen andere Kicker zwangsläufig zu kurz. So sei an dieser Stelle auch Lucas Gourna-Douath zu nennen, der in der Vorbereitung die Sechser-Position mustergültig bekleidete. Im Vergleich zum vergangenen Jahr agierte er in den Tests im Ballbesitz teils tiefer und war damit vermehrt ins Aufbauspiel miteingebunden.

Auch Leih-Rückkehrer Amankwah Forson erwies sich als gute Option für die Jaissle-Elf. Von Vorteil ist seine Variabilität. In Altach kam er mitunter als Linksverteidiger zum Zug, bei den Mozartstädtern wird eher auf seine offensiven Qualitäten gesetzt. Gegen den slowakischen Tabellenführer gab er auch als defensiver Mittelfeldspieler eine gute Figur ab.

Für Adam Stejskal verliefen die letzten Wochen ebenso positiv. Nach dem Leihwechsel von Nico Mantl stieg der Tscheche zur Nummer zwei hinter Philipp Köhn auf. Bei seinen Einätzen machte der 20-Jährige eine gute Figur, vor allem gegen Sparta Prag konnte er sich auszeichnen. Würde Salzburg nicht nur bei den Feldspielern, sondern auch auf der Torhüter-Position regelmäßig auf Eigengewächse setzen, könnte sich Stejskal im Sommer Chancen auf das Einser-Leiberl ausrechnen.

An dieser Stelle muss auch Noah Okafor, der seine Topform im neuen Jahr fortsetzt, erwähnt werden. Der WM-Teilnehmer schnürte gegen die Bayern einen Doppelpack und schoss Salzburg im letzten Test zum knappen 1:0-Sieg.

Luft nach oben

Das eine oder andere Talent konnte in der Vorbereitung hingegen nicht aufzeigen. Benjamin Sesko hinkte schon vor der langen Winterpause seiner Form hinterher und hinterließ auch in den Tests keinen bleibenden Eindruck.

Aufgrund der großen Konkurrenz in der Offensive muss der 19-Jährige, der im Sommer zu RB Leipzig wechselt, gar um seinen Stammplatz bangen. Bei der Generalprobe gegen Bratislava fehlte er krankheitsbedingt. Mit Maurits Kjaergaard und Lawrence Agyekum blieben zwei weitere Talente unter dem Radar.

Einige Spieler fanden aufgrund von Verletzungen oder krankheitsbedingten Ausfällen noch nicht in einen regelmäßigen Spielrhythmus. Dazu zählen Andreas Ulmer, Nicolas Capaldo, Dijon Kameri oder Fernando.

Matthias Jaissle kann sich jedoch weder über einen Mangel an Quantität noch Qualität beklagen. Mit Oscar Gloukh wurde im Winter ein Toptalent von Maccabi Tel Aviv verpflichtet.

Qual der Wahl für Jaissle

Mit Sturm im Cup und der AS Roma in der Europa League warten in den ersten Pflichtspielen des neuen Jahres harte Brocken auf die Salzburger. Offen ist bislang noch, welche Spieler für die beiden Spiele gegen das Team von Jose Mourinho nachnominiert werden. Drei Plätze stehen zur Verfügung. Neuzugang Gloukh wurde der UEFA bereits gemeldet.

Ein weiterer Nachmelde-Platz könnte an Leihspieler Jerome Onguene gehen. Rückkehrer Daouda Guindo spielte in der Vorbereitung verletzungsbedingt zwar keine Rolle, wäre aber eine Alternative zu Ulmer auf der linken Seite. Die Position wurde in der Vorbereitung hauptsächlich von Bernardo ausgefüllt. Auch Konate hätte sich erste Minuten auf internationalem Parkett verdient. Jaissle hat die Qual der Wahl.

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