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Rapid: "Das könnte gegen Salzburg böse enden"

Salzburg imponierte Rapid gegen FC Bayern. Wiener wollen sich nicht verstecken.

Rapid: Foto: © GEPA

Eines war nach der mageren Vorstellung beim 4:3 gegen Dundalk klar: Tritt der SK Rapid am Sonntag im Top-Spiel gegen RB Salzburg ähnlich auf wie gegen die Iren, könnte das böse enden.

Die selbstkritischen Worte nach dem knappen, ersten Sieg in der Europa League waren womöglich mit Bedacht gewählt, um die Mannschaft wachzurütteln, denn gut war am Donnerstag nur das Ergebnis.

Trainer Didi Kühbauer wird nun alle Hände voll zu tun haben, um dieses Spiel aus den Köpfen der Mannschaft zu bekommen und wieder leistungstechnisch dort anzuschließen, wo man in der Bundesliga aufgehört hat. Denn die Statistik von fünf Siegen und nur einem Remis in sechs Spielen gibt Mut. Zudem konnte das Team oftmals beweisen, mit größeren Herausforderungen zu wachsen.

Doch der Chefbetreuer spricht Klartext: "Am Sonntag brauchen wir eine weit bessere Leistung, weil sonst wachsen nur die Bäume im Garten - und nicht einmal das, weil jetzt ist es vorbei mit dem Wachsen. Wir brauchen ein weit besseres Spiel, weil da ist schon ein großer Qualitätsunterschied da. So können wir nicht agieren, sonst kann es nicht gut ausschauen – milde ausgedrückt."

Wieder mal eine Schnittpartie gegen Salzburg

Wie so oft handelt es sich bei einem Duell mit den Mozartstädtern um eine Schnittpartie mit richtungsweisendem Charakter. Gelingt der Sieg, kann man den großen Favoriten überholen und ein Zeichen setzen.

Verliert man - wie so oft in Spielen dieser Art in der jüngeren Vergangenheit - hinkt man wieder hinterher und muss sich die Dominanz des Gegners eingestehen.

"Bayern hat gegen Salzburg sehr viel leiden müssen"

Die Vorzeichen sprechen auch diesmal ganz klar für Salzburg, vor allem nach der Vorstellung gegen FC Bayern München. Denn anders als bei Rapid gegen Dundalk könnte man es so ausdrücken, dass beim 2:6 gegen die Bayern nur das Ergebnis schlecht war.

Die Leistung der Bullen imponierte auch Rapid, allen voran Kühbauer, der daraus keinen Hehl macht: "Wenn du einen Corner zum 3:2 kriegst, ist das Pech. Aber vorher haben sie ein unglaubliches Spiel gemacht, es war auf Messers Schneide. Da hat Bayern sehr viel leiden müssen, weil sie mit dem schnellen Spiel nach vorne echte Probleme hatten. Mit dem 3:2 ist dann der Bann gebrochen."

Darum können sich die Salzburger nichts kaufen, doch es zeigt sehr wohl, was für eine international Eindruck schindende Mannschaft am Sonntag im Allianz Stadion gastiert.

"Das Resultat war ein 6:2, das ist Fakt. Aber sie haben ein unglaublich gutes Spiel gemacht. Aber das haben wir vorher gewusst, dass das eine Top-Mannschaft ist, die echt große Qualität in ihren Reihen hat."

Hofmann: "Wir brauchen uns nicht zu verstecken"

Die Vorstellung des rot-weiß-roten Aushängeschildes in der Champions League war auch innerhalb der Mannschaft Thema, wie Abwehrchef Maximilian Hofmann verrät.

"Wir wissen, was auf uns zukommt. Jeder hat das Spiel am Dienstag und die letzten Wochen von Salzburg gesehen. Sie haben eine irrsinnige Wucht und Qualität", attestiert auch der Torschütze gegen Dundalk.

Wett-Tipps: Rapid vs. Salzburg>>>

Das "Aber" lässt aber nicht lange auf sich warten: "Wir sind die Letzten, die sagen, wir haben keine Chance. Bis auf das 2:7 waren wir immer nah dran." Zudem verweist Hofmann auf die eigene Form. "Wir brauchen uns auch nicht zu verstecken. Wir sind gut reingestartet. Leider findet das Spiel wieder vor leerem Haus statt, das war immer ein entscheidender Punkt, der uns geholfen hat."

Gegen den Serienmeister geht in Österreich ohnehin jedes Team als Außenseiter ins Rennen. Schon vor dem Anpfiff aufgeben, will sich aber bei Rapid niemand - keineswegs.

Kühbauer: "Dann ist es wertlos"

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ausgerechnet das letzte Duell jenes 2:7 (Video>>>) im Juni war, bei dem Rapid alles andere als gut ausschaute. Dieses Thema will man bei Rapid aber gar nicht mehr in Erinnerung rufen.

Aufgegeben wird ein Brief, scheint das Motto von Kühbauer zu sein. "Wenn wir in ein Spiel reingehen und sagen, dass wir keine Chance haben, dann ist es wertlos. Wir gehen schon in jedes Spiel rein, egal gegen wen, und wollen gewinnen. Aber wir wissen ganz genau, dass wir eine Top-Leistung brauchen. Wir wissen, dass diese Leistung gegen Dundalk gereicht hat, aber gegen Salzburg nicht reichen kann."

Ähnlich motiviert geht auch Hofmann in dieses besondere Spiel: "Wir gehen da genauso rein, dass wir das Spiel am besten gewinnen oder zumindest nicht verlieren. Die Qualität dazu haben wir trotzdem, aber wir brauchen eine ganz andere Leistung, sonst kann es nach hinten losgehen."

Die Rückkehr von Yusuf Demir unter der Woche gibt Hoffnung und freut den Trainer besonders. Prinzipiell meint er aber, dass er über jeden fitten Spieler froh sei. Mit Mateo Barac fällt ein weiterer Spieler aus, hinter Fountas bleibt ein Fragezeichen und Ritzmaier muss sich erst wieder gesund melden. Rapid wird die beste Mannschaft zusammenkratzen müssen, um Salzburg diesmal wirklich ärgern zu können.

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