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Kühbauer nun LASK-Coach: "Rivalität war einmal"

Als Ex-Rapidler muss Kühbauer Fans für sich gewinnen. Das wird nicht einfach.

Kühbauer nun LASK-Coach: Foto: © GEPA

Schwarz-Weiß statt Grün-Weiß!

Da saß er nun. Didi Kühbauer neu in Amt und Würden beim LASK. Die Antritts-Pressekonferenz war der erste offizielle Auftritt des 51-Jährigen als neuer Hoffnungsträger der Linzer.

Vor einigen Monaten wäre dies noch unvorstellbar gewesen. Kühbauer blutete grün-weiß, stand für seinen Herzensklub ein und war mitbeteiligt an der immer größer werdenden Rivalität zwischen Wien und der Stahlstadt.

"Die Rivalität hat geherrscht. Natürlich war ich überrascht, dass ich kontaktiert wurde", gibt der neue Chefcoach zu. "Aber die Gespräche mit dem Sportdirektor und dem Präsidenten waren wirklich sehr, sehr gut. Dann war es für mich ganz einfach, hier zu unterschreiben und etwas zu bewegen."

"Rapid war eine schöne Station"

Knapp ein halbes Jahr ist es her, dass Kühbauer seinen Sessel bei Rapid räumen musste. Die Nachricht wurde ihm von seinem besten Freund Zoran Barisic überbracht, das nagte am ehemaligen Mittelfeldakteur.

Die Auszeit habe ihm gut getan, wie der Burgenländer auf LAOLA1-Nachfrage zugibt: "Rapid war eine schöne Station, ich habe dort eine schöne Zeit verbracht. Trotzdem braucht jeder Trainer irgendwann eine Auszeit, um die Akkus aufzuladen."

Er sei nicht der Trainertyp, der sofort ein neues Abenteuer gestartet hätte. Die Zeit war wichtig, um zu reflektieren, "was ich noch besser machen hätte können oder was im Grunde das Problem war. Diese Auszeit war ganz gut."

"Ich bin zu hundert Prozent geladen"

Der LASK hat in Kühbauer aber wieder neue Lebensgeister geweckt, der Ex-Profi freut sich auf die neue Herausforderung, die ersten Tage und Wochen als sportlicher Verantwortlicher bei einem komplett neuen Klub.

Die Admira, den WAC, St. Pölten und Rapid hat er bereits auf seiner Visitenkarte stehen, nun kommt der LASK dazu. Deshalb kündigt Kühbauer an: "Ich bin zu hundert Prozent geladen, der Akku ist voll."

Deshalb ergänzt er: "Das ist schon viel wert, weil ein Kühbauer ohne hundert Prozent ist nicht gut auf der Trainerbank. Diese hundert Prozent habe ich jetzt wieder und werde ich für den LASK einsetzen. Das kann ich versprechen."

Zu grün im Herzen für den LASK?

Dabei wird Kühbauer nicht jeder positiv gesinnt sein zum Start. Zu viel ist vorgefallen zwischen den verfeindeten Parteien. Nicht zu grün hinter den Ohren, aber zu grün im Herzen könnte der neue Trainer für eingefleischte LASK-Fans sein.

Darauf ist der neue starke Mann jedoch eingestellt. "Ich kann jedem LASK-Fan schon heute garantieren, dass ich jetzt Trainer vom LASK bin und hundert Prozent für den LASK gebe. Das werde ich immer so handhaben", gesteht Kühbauer.

"Vorher war ich Trainer von Rapid. Dass beide Klubs eine Rivalität aufgrund ihrer Qualitäten entwickelt haben, ist auch ganz klar. Ich bin aber kein Vergangenheitsbewältiger, ich lebe im Jetzt und die Zukunft ist noch wichtiger."

"Werde auch nicht jeden gewinnen, wenn wir Meister werden"

Kritiker und Skeptiker könne man nur mit Leistungen und Ergebnissen überzeugen. Schon am Samstag erlebt der 55-fache ÖFB-Teamspieler (5 Tore) seine Feuertaufe, daheim gegen Hartberg.

"Natürlich wünscht sich jeder, dass einen jeder gern hat, dich jeder drücken will. Aber in Wahrheit muss man mit Kritik leben, vielleicht weil ich bei Rapid Trainer war. Unsere Spiele waren oftmals heiß."

Deshalb sei es das Ziel, die Fans mit gutem Fußball und Ergebnissen ins Boot zu holen. "Dass ich nicht jeden gewinnen werde - ganz gleich, ob wir nächstes Jahr Meister werden - ist mir schon bewusst. Aber ich werde mit der Mannschaft für den LASK alles tun, um wieder diesen Fußball zu spielen und so erfolgreich zu sein, wie in der Vergangenheit."

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