Anderson bald "Austroson"
Neben den beiden Neo-Brasilianern hat man bei Blau-Weiß mit Joao Luiz, Mehmet Ibrahimi, Oliver Wähling, Conor Noß, Danilo Mitrovic und Paul Mensah mittlerweile acht Legionäre im Kader. Legt man also künftig weniger Wert auf den Österreicher-Topf?
Kurz und bündig: nein. Denn Anderson ist fast sechs Jahre im Land, im Jänner soll er, wie zuletzt schon Ronivaldo, die Staatsbürgerschaft bekommen. Ein Umstand, den man bei der Verpflichtung wohlweislich mitbedacht hat.
Zudem fällt Joao Luiz mit einem Achillessehnenriss aus und wird den Blau-Weißen laut Sportdirektor Christoph Schösswendter noch "ein halbes bis dreiviertel Jahr" fehlen. Auch dürfte es noch Abgänge geben, hier könnte Danilo Mitrovic ein Kandidat sein.
Die Suche nach der "einen oder anderen" Verstärkung
Auf der anderen Seite sind noch Zugänge geplant. Man sei noch auf der Suche nach "der einen oder anderen Verstärkung", so Scheiblehner.
Dies betrifft vor allem die Position des Linksverteidigers. Dort ist von einem Verbleib Simon Pirkls weiter nicht auszugehen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit zuletzt ein wenig gestiegen sein dürfte (Hier nachlesen>>>). Außerdem soll ein junger, vierter Torhüter dazustoßen. "Ein, zwei Kandidaten" gäb es hierfür laut Schösswendter.
Aber auch in der Offensive will man noch nachlegen. Hier hält sich hartnäckig das Gerücht um Thomas Goiginger>>>>
Weniger Ronivaldo ist mehr
Ein Nachlegen wird auch notwendig sein, um die Abhängigkeit von Torjäger Ronivaldo zu reduzieren, der letzte Saison an 14 von 33 Treffern beteiligt war.
Laut seinem Trainer hatte der Wirbelwind "am Ende der Saison einen wesentlichen Anteil daran, dass wir in der Liga geblieben sind." Im Gegensatz zum Vorjahr gehe der Ex-Legionär (Vaduz, Melbourne, Pavlodar) "mit einer ganz anderen Basis hinein, als im vorigen Sommer. Er ist um einiges fitter und von daher erwarte ich mir heuer schon einiges mehr", so Scheiblehner.
Aufpassen auf die Erwartungshaltung
Mehr erwarten könnten sich auch die Fans. Der Saisonendspurt mit drei Siegen en suite Ende April/Anfang Mai ließ die Blau-Weißen gar noch sanft ans Europacup-"Türl" klopfen. Auf die Frage, ob man sich in der neuen Saison weiter nach oben orientieren wolle, antwortet Scheiblehner mit einem kräftig-linzerischen "Na". Denn tatsächlich rutschte man zwischendurch gefährlich nahe gen Schlusslicht Austria Lustenau.
"Wenn du Neunter wirst, dann muss man ein bisschen aufpassen mit der Erwartungshaltung", begründet Scheiblehner. Zudem werde es "keine Mannschaft mehr wie Austria Lustenau im Vorjahr geben" - also eine, die von Anfang an hinterher hinkt. Vielmehr gibt es mit dem GAK einen bärenstarken Aufsteiger, wodurch alles nur noch weiter zusammenrücken dürfte.
Die Steirer werden nach Scheiblehners Ansicht "mit dem Abstieg sicher nichts zu tun haben". Seine Elf müsse sich "auf eine extrem zähe Saison einstellen", in der man aber den einen oder anderen Sieg mehr im Grunddurchgang feiern will. Vergangene Saison waren es "nur" vier.
Zwei davon aber gegen den LASK und Red Bull Salzburg. "Jeder Sieg ist wichtig, am Ende ist es egal, ob du den LASK schlägst oder Wattens, es sind immer drei Punkte", betont Scheiblehner.