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Entdecker Brunmayr: "Raguz ist nicht aufzuhalten"

Next ÖFB-Team-Star? Ronald Brunmyayr brachte Marko Raguz ganz nach oben.

Entdecker Brunmayr: Foto: © GEPA

Für die einen war es eine unwillkommene Zwangspause, für andere bedeutete die Coronakrise eine Unterbrechung ihres steilen Aufstiegs.

LASK-Stürmer Marko Raguz ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man auf der Überholspur ausgebremst werden kann.

Wäre alles nach Plan verlaufen, hätte ihn ÖFB-Teamchef Franco Foda möglicherweise gemeinsam mit Hoffenheim-Legionär Christoph Baumgartner oder auch Frankreich-Legionär Adrian Grbic erstmals für die Ende März verschobenen Länderspiele in Wales und gegen die Türkei nominiert.

Im bis dato letzten Europacup-Spiel auf österreichischem Boden - unmittelbar vor dem Lockdown - erfuhr der 21-jährige Oberösterreicher, der im Grundwehrdienst aufgrund der Corona-Pandemie im Zentrallager einer großen Supermarktkette aushalf - seine vorläufige Krönung, indem er gegen Manchester United auflief.

Raguz wird eine goldene Zukunft prophezeit. Als sein Entdecker gilt der aktuelle Blau-Weiß-Linz-Trainer Ronald Brunmayr, auch wenn sich dieser damit nicht rühmen will. Trotzdem sagt er gegenüber LAOLA1 voraus: "Marko ist nicht aufzuhalten."

 

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Brunmayr sieht sich nur als kleines Rädchen in Raguz' Aufstieg

Brunmayr, früher selbst Nationalspieler und Stürmer in Diensten von FC Linz, Austria, Ried, GAK, Sturm Graz, FC Kärnten und FC Pasching, hat den Weg des Angreifers lange Zeit verfolgt.

Trotzdem will sich der seit Anfang Jänner bei Blau-Weiß Linz engagierte Trainer nicht als "Entdecker" feiern lassen, obwohl dies sogar BWL-Sportdirektor Tino Wawra, der davor Raguz als Spielerberater betreute, als den richtigen Ausdruck empfindet.

Brunmayr trocken: "Nein, das will ich mir nicht auf die Fahnen heften. Man ist vielleicht ein kleines Rädchen dabei, aber es ist immer zu hundert Prozent der Spieler selber, der es machen muss."

Die erste Begegnung der beiden, die weiterhin in unmittelbarer Entfernung in Linz/Pasching arbeiten, liegt schon lange zurück - nämlich knapp acht Jahre.

"Marko hat in jungen Jahren schon viel mitgemacht"

Der nunmehrige Trainer und Ex-Profi erinnert sich: "Marko kenne ich seit der OÖ-Auswahl, als er noch 13 Jahre alt war, und ich habe das Glück gehabt, dass ich ihn zwei Jahre in der Akademie begleiten sowie auch in der Regionalliga und 2. Liga Teil seines Betreuerteams sein durfte."

Dabei führte der Weg über die Akademie, Pasching und den LASK - inklusive zwischenzeitlichem Rückschritt zum FC Juniors OÖ. Bis Sommer ging er nämlich noch in der HPYBET 2. Liga auf Torejagd, ehe ihn Valerien Ismael wieder beförderte.

Den Rückschritt empfohlen hatte ihm Oliver Glasner. 2016/17 stand der Eferdinger erstmals in der Profimannschaft der Linzer, verpasste aber gleich mal ein Halbjahr in der Ersten Liga mit einem Mittelfußbruch, konnte im Aufstiegs-Frühjahr der Stahlstädter aber noch entscheidend mitwirken. Bei der Bundesliga-Rückkehr des LASK in der anschließenden Saison durfte der damals 19-Jährige ebenfalls in der ersten Mannschaft ran, blieb in 14 Einsätzen aber torlos. Auch bei den Juniors klappte es nicht auf Anhieb, ehe ein unglaublicher Lauf seinen Durchbruch nach oben bedeutete.

 

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Auch aufgrund der gesammelten Erfahrungen schätzt Brunmayr seinen ehemaligen Schützling noch stärker ein. "Marko ist nicht aufzuhalten, er ist sehr fokussiert und hat auch in seinen jungen Jahren schon viel mitgemacht – nicht nur im positiven Sinn. Jetzt kriegt er das einfach zurück, was er vielleicht die letzten eineinhalb Jahre im Negativen mitgekriegt hat. Das freut mich sehr", gesteht der langjährige Wegbegleiter.

"Entdecker" ist zu viel des Guten, trotzdem verfolgt er es mit großer Genugtuung, dass Raguz mittlerweile beim LASK mit vier Bundesliga- und fünf Europa-League-Saisontoren groß auftrumpft und sich mit internationalen Größen wie Manchester United misst.

LASK-Fixstarter? ÖFB-Teamspieler? Ausland?

Der Sprung zum Fixstarter ist ihm durchaus zuzutrauen, obwohl die Variante mit dem gegenseitigen Abwechseln mit Joao Klauss bei den Linzern gut funktionierte und diese auf unterschiedlich agierende Gegner reagieren ließen.

Als angehender ÖFB-Teamspieler stünden ihm in der Zukunft alle Wege offen. Entwickelt sich der Angreifer auch in den kommenden Jahren so rasant, wird die Bundesliga nicht das Höchste der Gefühle bleiben.

Ein Fan aus Kindheitstagen wird ihm dabei immer auf die Füße schauen. "Ich werde seinen Weg immer weiterverfolgen, aber sich da anzumaßen, einen Anteil daran zu haben – das bin nicht ich. Ich hoffe, er kann noch weiter zeigen, was für ein guter Fußballer er ist", bleibt Brunmayr bescheiden.

Interessant wird es aber sein, ob seine Prognose eintritt - und zwar, ob Raguz tatsächlich nicht aufzuhalten ist.

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