Nur Sturm Graz sei in diesem einen Spiel übermächtig gewesen, "weil sie schon ein paar Jahre weiter sind". Gegen Villarreal müsse man "die Klasse anerkennen, davon sind wir weit entfernt". Gegen Rapid war jedoch abzusehen, dass es sich um einen anderen Gegner handelt, der auch schlagbar ist.
Erster Derby-Sieg für Früchtl "das Geilste überhaupt"
Zuletzt schon ein wenig in der Kritik wuchs Neo-Torhüter Christian Früchtl ausgerechnet im Derby über sich hinaus. Sein erster Derby-Sieg war auch für den Bayern etwas ganz Besonderes.
"Das ist das Geilste überhaupt! Die Fans haben sich das absolut verdient. Gegen Villarreal haben wir nicht gut ausgeschaut, aber die Fans waren trotzdem da, haben super Stimmung auswärts gemacht und jetzt hier auch. Es ist ein Wahnsinn, das zu gewinnen", freute sich der Schlussmann, der mit seinen Paraden Rapid den Nerv raubte, bei "Sky".
Auch Schmid hatte Lob für seinen Rückhalt parat und freute sich, dass er die Kritiker Lügen strafen konnte. "Auf jeden Fall. Er hat den einen oder anderen Ball gehalten, hat die Mannschaft unterstützt bei hohen Bällen, war immer da und ein sicherer Rückhalt. Es freut mich sehr für ihn. Ich habe nie daran gezweifelt, dass er das kann."
Obwohl der 1,93-Meter-Mann erst 22 Jahre alt ist, werde von ihm aber mehr erwartet, da er vom großen FC Bayern München kommt. "Er ist noch ein sehr junger Spieler, das darf man nicht vergessen. Er kommt mit einer großen Bürde von Bayern München und es wird erwartet, dass er jeden Ball fängt, jede Chance zunichte macht. Er ist noch ein sehr junger Bursche, der noch in seiner Entwicklung ist."
Auch Früchtl war froh, dass er helfen konnte. "Es waren drei, vier Paraden im ganzen Spiel, die waren alle nicht so schlecht. Aber wenn wir so was gewinnen wollen, muss auch ein Tormann hinten drinstehen, der die Dinger hält. Das habe ich heute gemacht, deshalb haben wir gewonnen."
"Es war nicht ganz der Plan, dass wir so sehr leiden"
Den Grundstein für den Sieg bei Rapid legte die Austria klar in der ersten Halbzeit. Der Treffer von Huskovic nach vier Minuten und das 0:2 nach 16 Minuten aus einem Elfmeter warfen die Hütteldorfer komplett aus dem Konzept, der Spielverlauf spielte der Austria in die Karten.
"Sicher, erste Halbzeit hätten wir sogar das 3:0 durch Gruber machen können", analysierte Fitz, musste dann aber zugeben. "Dann zweite Halbzeit hat Rapid umgestellt, sie waren dann viel besser im Spiel und haben es besser gemacht. Aber wir haben alles reingehaut und genau die Mentalität gezeigt, die man im Derby braucht. Unter dem Strich haben wir auch verdient gewonnen."
Ähnlich sieht es Früchtl, der die 90 Minuten noch um einiges bildlicher darstellt. "Erste Halbzeit haben wir das Ganze kontrolliert. Zweite Halbzeit war uns klar, dass wir leiden müssen. Es war nicht ganz der Plan, dass wir so sehr leiden, weil wir sind nur mehr hinten drin gestanden. Aber scheiß egal wie, Hauptsache gewonnen."
"Es gibt nichts Schöneres, als ein Derby zu gewinnen"
Fitz, der bei der Austria nach schwierigen Zeiten wieder immer mehr aufblüht, suchte auch im TV-Interview nach den richtigen Worten. Dass man trotz des Saisonstarts mit drei Minuspunkten durch den Derbysieg in der Tabelle an Rapid vorbeizog, war nicht nur ein schöner Nebeneffekt.
"Das war ein sehr wichtiges Spiel für die Tabelle, nicht nur weil es das Derby war. Die drei Punkte tun uns extrem gut", ordnete der Offensivspieler den Sieg richtig ein, um noch einmal seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Für ihn war es "eine kämpferische Leistung vom Allerfeinsten, ein überragendes Spiel in der ersten Halbzeit und in der zweiten haben wir alles, so gut es geht, wegverteidigt. Die Emotionen im Moment sind unglaublich. Es gibt nichts Schöneres, als ein Derby zu gewinnen, wenn man bei Austria oder Rapid spielt. Zum Glück haben wir das diesmal geschafft."
Nach dem 0:3 gegen Sturm und dem 0:5 bei Villarreal "befriedigt das die Seele ein bisschen und ist für den Kopf für alle sehr wichtig."