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Altach-Trainer Canadi poltert: VAR? "Unfassbar"

Den Altach-Trainer brachte vor allem die Rote Karte auf die Palme.

Altach-Trainer Canadi poltert: VAR? Foto: © GEPA

Für Damir Canadi war das Wiedersehen mit Ex-Klub Rapid (Spielbericht >>>) zum Vergessen.

Weniger wegen der spielerischen Leistung, denn die lobte der Wiener, auch wenn am Ende wie so oft zuletzt keine Punkte herausschauten. Ärger machte sich trotzdem breit.

Wieder einmal hatte der VAR entscheidend seine Finger im Spiel. In der 58. Minute flog der Altacher Noah Bischof vom Platz, in der 85. Minute bekam Rapid auch noch einen Elfmeter zugesprochen, den Ercan Kara verschoss.

Vor allem die Entscheidung bei der Roten Karte, welche die Vorarlberger über eine halbe Stunde in Unterzahl agieren ließ, brachte Canadi auf die Palme.

"Die Rote Karte wurmt mich sehr. Wie wir VAR checken, ist unfassbar. Wir checken jetzt anscheinend alles. Das kann ich nicht nachvollziehen", polterte der Altach-Coach nach dem Spiel sowohl bei der Pressekonferenz als auch im TV über die aus seiner Sicht falschen Entscheidungen.

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"Hätte maximal mit Gelb bestraft werden können oder müssen"

Erst beim genaueren Hinschauen in den TV-Wiederholungen oder oben durch das Eingreifen das VAR wurde ersichtlich, wie schlimm Bischof Rapid-Torhüter Paul Gartler wirklich trifft.

Er tritt ihn von hinten auf die Wade. Canadi bewertet die Aktion jedoch anders und schildert seine Sicht der Dinge noch einmal ausführlich.

"Die Situation bei Bischof war so, dass er einen technischen Fehler oben hat und versucht den Ball zu berühren. Wenn er den Ball berührt, können wir dort das Tor schießen. Er kommt unten auf, kommt aus dem Gleichgewicht. Ich weiß nicht, wie er das austarieren soll. Ich glaube, dass da nie Absicht dabei ist, dass er den Gegner verletzten möchte. Das hätte maximal mit Gelb bestraft werden können oder müssen."

Die Rote Karte war seiner Meinung nach überzogen, "das war schon spielentscheidend", hält Canadi fest. Und auch Ex-Rapidler Manuel Thurnwald meinte: "Die Rote Karte verstehe ich jetzt eigentlich nicht, Gelb reicht auch." Wie und wann der VAR aber eingreifen soll, stieß dem Trainer aber besonders sauer auf.

Altach rutscht unten rein: "Sehr unglückliche Niederlage"

Auch wenn man danach auch noch Chancen auf den Ausgleich vorfinden konnte, war der Ausschluss von Bischof für Canadi an diesem Samstagabend ausschlaggebend.

"Das war für unser Spiel dann auch nicht leicht. Wir waren aber dann noch immer präsent, hätten durch Nuhiu und Tartarotti noch Großchancen gehabt. Casali hat uns dann im Spiel gehalten. Wir haben noch eine zweite Spitze gebracht, um in den letzten Minuten noch 'all in' zu gehen, aber für ein Tor hat es leider nicht mehr gereicht."

In den letzten zehn Bundesliga-Spielen konnte Altach nur einmal gewinnen, bei fünf Niederlagen und vier Remis. Am 15. August hatte Altach Rapid daheim noch 2:1 geschlagen. Mittlerweile liegt der SCRA aber punktegleich mit WSG Tirol und LASK an vorletzter Stelle. Auch diesmal war nicht alles schlecht, machte man es Rapid mit einer guten Defensivarbeit schwer. Doch offensiv konnten in 14 Spielen erst lediglich neun Tore (!) erzielt werden.

"Grundsätzlich gehts mir gut, weil es eine sehr gute Leistung war. Gegen Ende ist es eine sehr unglückliche Niederlage", ärgerte sich Canadi über eine weitere verpasste Chance. "Ein Tor schießen wäre wichtig gewesen, die Chancen waren gegeben."

Fehlende Tore und Unachtsamkeiten

Canadi weiters bei "Sky": "Akzente haben wir gesetzt, wir müssen Tore schießen. Das hat öfters mit Qualität zu tun, das muss man ankreiden, darüber reden wir offen. Wir müssen dieser psychischen Belastung standhalten, weil im Training funktionierts ganz gut, aber es fehlt einfach. Deshalb sind wir auf dem Tabellenplatz, wo wir sind."

Unachtsamkeiten kosteten den Sieg. Nach 30 Sekunden hätte das Spiel bei der Chance von Taxi Fountas schnell auf die schiefe Bahn geraten können, nach der Pause verschlief man die Anfangsminuten und kassierte das spielentscheidende 0:1 durch Filip Stojkovic. "Da waren wir unachtsam, haben das nicht gut verteidigt", so Canadi.

Thurnwald brachte diese Fehler noch deutlicher auf den Punkt. "Wir haben die ersten Minuten der zweiten Hälfte komplett verschlafen, haben das Tor viel zu einfach bekommen. Der kann fünf Meter einfach allein durchgehen und wird nicht attackiert, dann kullert der Ball ins Tor. Erste Halbzeit hatten wir sehr gute Kontermöglichkeiten, die hätten wir besser zu Ende spielen müssen, dann hätten wir auch etwas mitnehmen können."

Thurnwald kritisch: "Das kann so nicht weiterlaufen"

Warum man gerade die ersten Minuten sowohl im ersten als auch im zweiten Durchgang verschlief? "Schwer zu erklären, wir haben es sogar extra angesprochen, dass wir konzentriert bei der Sache bleiben. Es war dann viel zu einfach, das darf nicht passieren."

Auch der Außenbahnspieler ist mit der Gesamtsituation unzufrieden. "Das verfolgt uns jetzt schon die ganze Saison. Das Spiel war gut, wir können im nächsten Spiel keinen drauflegen. Das ist der Grund, warum wir unten nicht wegkommen. Das müssen wir ganz klar ansprechen, das kann so nicht weiterlaufen.

Der Trainer sieht es aber etwas anders. Bis auf das Hartberg-Spiel sah er drei Mal in den letzten vier Spielen gute Leistungen, nur konnte man sich nicht belohnen. "Wir sind aber auf einem guten Weg", stellt Canadi klar.


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