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Rieds unerwartete Chance

So reagieren die Klubs der 2. Liga auf die Fortsetzung:

Rieds unerwartete Chance Foto: © GEPA

Aufatmen im Innviertel.

„Die sehr lange Zeit der Ungewissheit ist jetzt vorbei“, jubelt Roland Daxl. Der Geschäftsführer der SV Ried durfte sich am Montagnachmittag auf die Schulter klopfen. Was vor einigen Tagen noch als „Mission Impossible“ erschien, ist nun überraschend Realität – die HPYBET 2. Liga wird fortgesetzt. Alle Details und Hintergründe zur Fortsetzung >>>

Und plötzlich ist die Bundesliga wieder zum Greifen nah. „Das war jetzt der vorletzte wichtige Schritt für unser großes Ziel, den Aufstieg. Der letzte Schritt muss jetzt am grünen Rasen erfolgen“, weiß Daxl.

Alle anderen Wege – und die Rieder haben bzw. hätten es mittels Aufstockungsantrag und etwaigen Rechtswegen wahrlich versucht – haben sich bislang als Sackgassen oder zumindest ganz, ganz schwer zu beschreiten herausgestellt.

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

"Nicht mehr damit gerechnet"

Doch nicht nur bei den „Wikingern“ herrscht richtig gute Laune. Auch in Klagenfurt scheint die Sonne. „Vor einigen Wochen hatten wir schon nicht mehr damit gerechnet. Umso größer ist unsere Freude, dass das Konzept der Bundesregierung und des Verbandes nun auch in der 2.Liga umgesetzt werden soll“, sagt Matthias Imhof, Sportlicher Leiter der Klagenfurter Austria.

Die Kärtner waren zwar Herbstmeister, vor der Corona-Pause aber am absteigenden Ast. Inzwischen beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter acht Punkte. Aber es sind noch 33 Zähler zu vergeben. „Es ist ein langer Weg, aber wir geben uns noch lange nicht geschlagen“, sagt Trainer Robert Micheu.

Die Tabelle der 2. Liga >>>

Während die Vereine an der Spitze Morgenluft wittern, ist anderweitig die Stimmung nicht ganz so glänzend. Stefan Reiter, Geschäftsführer des FC Blau-Weiß Linz, galt zuletzt stets als Gegner einer Fortsetzung.

Solidarität und Bedenken

„Es wurde aus sportlichen Gründen Solidarität eingefordert, um die Liga fortsetzen zu können. Der FC Blau-Weiß Linz erfüllt diese Solidarität mit seiner Zustimmung dafür. Allerdings erwarten wir uns jetzt auch „wirtschaftliche“ Solidarität für die Vereine, die durch die Fortführung mit Mehrkosten belastet werden. Zum bereits angedachten Solidaritätsfond wäre es sicher angebracht, dass sich die Vereine der Bundesliga und auch der zukünftige Aufsteiger daran beteiligen“, sagt Reiter.

Auch FAC-Manager Lukas Fischer mahnt: „Wirtschaftlich wird es für uns – wie für viele Vereine – natürlich eine Herausforderung.“ Andererseits: „Aus sportlicher Sicht ist es – insbesondere für unsere Spieler – natürlich erfreulich, dass wieder gespielt werden kann. Schließlich sind wir ein Fußballverein und wollen unserer Aufgabe und Leidenschaft nachgehen.“

Amateure und Kooperationen

Keine finanziellen Engpässe hat freilich der FC Liefering zu erwarten. Für Manfred Pamminger, dem Geschäftsführer der Salzburger, ist Respekt angesagt: „In den letzten Wochen haben wir viel Energie in diesen Prozess gesteckt, es war oftmals ein Auf und Ab. Umso erfreulicher ist es, dass sich die deutliche Mehrheit der Klubs für eine Fortführung der 2. Liga ausgesprochen hat.“

„Speziell was die Bemühungen einiger kleinerer Klubs angeht, muss man wirklich den Hut ziehen. Wir sehen es als weiteres wichtiges Zeichen und sind sehr froh, dass unsere Burschen in dieser Saison noch für ihre Entwicklung so wichtige Spiele erhalten werden“, so Pamminger.

Bei der Austria bzw. den Young Violets wird indes damit gerechnet, dass einige ganz junge Kräfte nun ihre Chance bekommen. „Klar ist, dass bedingt durch die kurzen Intervalle vermutlich mehr Spieler bei der Kampfmannschaft zum Einsatz kommen werden. Das bedeutet aber gleichzeitig auch, dass es bei den Young Violets jetzt noch mehr Möglichkeiten für junge Spieler geben wird, zu Einsätzen zu kommen“, sagt Sportdirektor Ralf Muhr.

Die Violetten freuen sich in diesem Zusammenhang, dass es keinen Absteiger geben wird: „Zum Spaß wird ja nicht gespielt. Aber es ist vor allem für unsere ganz jungen Talente und Debütanten vom Gefühl her sicher besser und einfacher, mit mehr Risiko zu performen, als wenn dieser Abstiegsdruck vorhanden ist.“

Der Druck liegt nun vielmehr bei den Riedern – denn nun gilt es, die sich überraschend doch noch ergebende Chance in der Nachspielzeit auch zu nützen.

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