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Bundesliga leitet Verfahren gegen Steyr ein

Auch die Oberösterreicher sollen gegen Corona-Regeln verstoßen haben.

Bundesliga leitet Verfahren gegen Steyr ein Foto: © GEPA

Nun hat es auch den SK Vorwärts Steyr getroffen: Wegen Verstoß der Corona-Regeln hat die Bundesliga ein Verfahren gegen den Zweitligisten eingeleitet.

Der 2.-Liga-Klub habe die Testvorgaben falsch interpretiert. Steyr hatte sich zuvor proaktiv bei der Bundesliga gemeldet, positiv getestete Spieler gibt es bisher nicht.

Laut Ligaangaben hat die medizinische Abteilung des Klubs das Test-Pooling falsch interpretiert und jeweils nur einen Spieler pro Fünfergruppe getestet, anstatt fünf Tests gemeinsam auszuwerten. "Somit wurden nicht sämtliche Akteure jede Woche wie vom Präventionskonzept vorgesehen getestet", heißt es in einer Ligaaussendung.

Stichprobenartige Tests bei beiden Klubs?

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Stichprobenartige Tests sind nicht erlaubt. Ebenfalls verdächtigt, gegen die Corona-Regeln verstoßen zu haben, wird der Kapfenberger SV. Bei den Steirern waren zuletzt drei Spieler positiv auf Covid-19 getestet worden - bei einer erneuten Testung waren nun alle Spieler negativ.

Kapfenberg dürfte mögliche Infektionen seiner Spieler wie Steyr stichprobenartig überprüft haben. "Wir haben die rote Gruppe - das sind 35 Personen - in sieben Gruppen eingeteilt und haben dann jede Woche aus jeder Gruppe einen Test gemacht. Sodass wir pro Woche auf sieben Tests gekommen sind. Das war unsere Interpretation des Poolings", sagt KSV-Klubarzt Albert Sacherer gegenüber dem ORF.

Umsetzung wurde von Liga nicht überprüft

Die Umsetzung wurde von der Liga bisher nicht überprüft, wie Liga-Vorstand Christian Ebenbauer gegenüber dem Ö3-Radio sagt: "Wir gehen davon aus, dass Selbstverantwortung im Bereich des Präventionskonzepts, das einstimmig von den Klubs beschlossen wurde, auch von den Klubs gelebt wird."

Die Liga reagiert auf die Fälle mit einer "Aktion scharf". Sie will nun "Rechnungen, Laborbefunde etc." von allen Zweitliga-Klubs als Beweis für durchgeführte Tests haben, wie die Liga gegenüber der APA bestätigte.

Steyr meldet sich nach Bekanntwerden der Kapfenberg-Causa am Montag laut Ebenbauer proaktiv. "Steyr ist bereits heute in der Früh aktiv an mich herangetreten, um über den Umstand aufzuklären, dass sie scheinbar hier einen Fehler gemacht haben, oder dass sie eben so getestet haben wie auch Kapfenberg, weshalb wir begonnen haben bei allen Klubs nachzufragen."

Kapfenberg testet alle Akteure

In Kapfenberg wurden alle Akteure mittlerweile flächendeckend getestet. Auch jene drei Spieler, die zuletzt positiv waren, sind nun negativ. Die gesamte Mannschaft bleibt laut Liga-Angaben aber in Quarantäne, die zuvor Positivgetesteten in Einzel-Quarantäne. Am Freitag stehen für die gesamte Mannschaft erneut Testungen an. Fällt auch ein zweiter Befund negativ aus, dürfen auch die drei genannten Spieler laut dem Hygiene- und Präventionskonzepts der Liga wieder am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen. In Steyr sollen am Mittwoch flächendeckende Tests folgen.

Für Kapfenberg stünde am Samstag das Auswärtsspiel beim GAK an. Die Grazer melden aber Bedenken an. "Wir werden keinen Spieler zwingen, hier anzutreten und natürlich werden wir auch weiterhin mit der Liga beraten, wie hier vorzugehen ist, aber wir präferieren eine Verschiebung des Spiels", meint GAK-Manager Matthias Dielacher. Vorwärts Steyr, das bisher keinen positiven Test vermeldet hat, steht die Auswärtsreise zur Lustenauer Austria (Samstag) bevor.

Sollte die Saison nicht ordnungsgemäß beendet werden können, dürfte dies auch Auswirkungen auf die Bundesliga haben. Da es aus der 2. Liga im Falle eines Ligaabbruchs keinen formellen Aufsteiger geben würde, müsste die WSG Tirol nicht absteigen - und Austria Klagenfurt oder die SV Ried wohl auch kommende Saison in der zweiten Liga spielen.

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