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Pleite beim FAC: Dem GAK fehlt die Frechheit

Die Lehren der Auftakt-Pleite. FAC gefällt sich in Rolle des Spielverderbers.

Aller Anfang ist bisweilen schwer - auch für den GAK. Die Premiere der "Rotjacken" in der HPYBET 2. Liga geht mit einer 0:2-Niederlage beim FAC daneben.

Laut Trainer David Preiß habe der notwendige Mut gefehlt: "Ich glaube, dass wir zu wenig frech waren und uns ruhig mehr zutrauen hätten können. Das muss jeder Spieler selbst umsetzen und sich drübertrauen."

Auf Seiten der Gastgeber aus Floridsdorf wiederum gefällt man sich in der Rolle des Spielverderbers.

"Es ist immer gut, wenn wir die Party crashen können. Daheim der Spielerverber zu sein, ist auch einmal ein schönes Gefühl. Ein Spiel mit so vielen Auswärtsfans ist einmal etwas anderes und sicher nicht alltäglich. Uns hat es extrem getaugt, jetzt sind wir überglücklich", strahlt Torschütze Elias Felber.

"Das Ziel war, dass nach dem Spiel jeder auf den FAC schaut"

Darauf, dass viele Augen auf den GAK gerichtet sein werden, haben sich die Wiener gezielt vorbereitet, um dies letztlich zu ihrem Vorteil zu nutzen.

"Wir haben im Vorfeld besprochen, dass alle auf den GAK schauen. In einem Spiel, in dem alle auf den GAK schauen, wird aber natürlich auch auf uns als Gegner geschaut. Das haben wir die ganze Woche über besprochen, gut umgesetzt und die drei Punkte eingefahren", meint Marco Sahanek, der Torschütze zum 2:0.

Trainer Mario Handl ergänzt: "Wir wussten, dass wir mit dem GAK auf eine disziplinierte und kompakte Mannschaft treffen, die mit irrsinniger Euphorie kommt, und dass jeder auf den GAK schaut. Das Ziel war, dass nach dem Spiel jeder auf den FAC schaut. Das ist uns gut gelungen."

GAK muss sich an die Liga "anpassen"

Weniger gut gelungen ist die Partie den Grazern. "Man hat einfach gesehen, dass es wieder eine Liga höher ist und wir körperlich zulegen müssen. Wir haben eigentlich gedacht, wir sind körperlich besser, aber wir waren auf der gleichen Stufe. Es war ein chancenarmes Spiel. Sie haben ein Standardtor geschossen und aus einem Konter ein zweites Tor. Sie haben die Tore gemacht und verdient gewonnen", erklärt Kapitän Marco Perchtold.

Eine Liga höher müsse man sich "anpassen. Wir müssen uns in jedem Spiel nach der Decke strecken, einfach immer 100 Prozent abrufen. Dann sind wir auch gut. Heute war es ein bisschen zu wenig."

Vor allem offensiv ging beim GAK wenig bis gar nichts. "Speziell erste Halbzeit haben wir zu vorsichtig agiert, vielleicht ein bisschen zu wenig Risiko genommen. Das ist auch der Grund, warum wir zu wenig Torchancen gekommen sind. Hinten haben wir nicht viel zugelassen, aber so gewinnst du trotzdem kein Spiel, wenn du keine Torchancen kreierst. Zweite Halbzeit war es dann besser, ab der 60. Minute hatten wir das Spiel im Griff. Bitter, dass unser Tor aberkannt wurde. Wie ich gehört habe, war es nicht so klar, dass es wirklich ein Foul war", moniert Preiß.

Geht nicht weiter wie in den letzten sechs Jahren

Diese Niederlage ist vermutlich ein kleiner Dämpfer, soll der Euphorie rund um den "Meister aller Klassen" jedoch keinen Abbruch tun.

"Wir haben gewusst, dass es in dieser Liga anders wird, darauf waren wir eingestellt. Wir müssen die Erwartungen einfach realistisch halten und wissen, dass für uns jede Partie ein Kampf wird. Es ist nicht leicht, auswärts beim FAC zu spielen. Sie haben auch gute Einzelspieler", verdeutlicht Thomas Zündel.

Preiß betont: "Wir wussten, dass es nicht so weitergeht wie in den letzten sechs Jahren. Wir müssen aus den Fehlern in diesem Spiel lernen. Von der Intensität her ist es ganz etwas anderes. Natürlich wären wir gerne mit einem Sieg oder zumindest einem Punkt gestartet. Das wäre auch absolut drinnen gewesen. Jetzt müssen wir eben versuchen, es nächste Woche besser zu machen."

Hoffen auf Lucas Barbosa

Im Heimspiel gegen den FC Blau-Weiß Linz dürfte es auch Blutauffrischung für den Angriff geben. Während es laut Preiß mit einem Comeback von Philipp Wendler knapp wird, könnte Neuzugang Lucas Barbosa, der von Austria Lustenau verpflichtet wurde, sein Debüt feiern.

"Er bringt Erfahrung in der 2. Liga mit, das ist einmal das Allerwichtigste. Dazu hat er eine gewisse Schnelligkeit und technische Finesse. Er ist sicher eine Bereicherung für unser Offensivspiel", glaubt der GAK-Coach.

Gegen Blau-Weiß möchte man auch den GAK-Fans die ersten Punkte schenken. "Die Unterstützung war wieder top", bedankt sich Preiß beim mitgereisten Anhang. Auch Zündel findet:

"Das sind sicher die besten Fans der Liga. Man sieht, wie sie uns wieder das ganze Spiel über unterstützt haben, auch wenn wir nicht so gut spielen. Auch nach dem Spiel sind sie voll da gewesen. Das Heimspiel gegen Blau-Weiß Linz wird wieder ein Fußball-Fest."

Ein Vorgeschmack auf die FAC-Saison?

Diesmal durften letztlich die Zuschauer im FAC-Lager jubeln. Sahanek hofft, dass dieser Sieg Eigenwerbung im Hinblick auf die weitere Meisterschaft ist:

"Heute waren viele Zuschauer da und wir haben gegen den GAK gewonnen. Ich hoffe, dass es in den nächsten Spielen wieder so ist, dann haben wir vielleicht öfter so eine gute Kulisse. Wir haben sehr gute Einzelspieler und eine technisch gute Mannschaft."

Der Kader der Wiener ist runderneuert. Ob dieser Sieg gar ein Vorgeschmack darauf gewesen sein könnte, was mit dieser Mannschaft in dieser Spielzeit drinnen ist?

Diese Erkenntnis kommt Handl noch zu früh: "In dieser Liga ist alles möglich. Wichtig war einmal, dass wir angeschrieben haben, und das ist uns gelungen. Wir haben schon eine gute Mannschaft, müssen aber trotzdem jede Woche unsere Leistung zu 100 Prozent abrufen."

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