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Eine Spieltags-Tour durch Bukarest

Der erste Spielort Österreichs, das "Paris des Ostens", hat einiges zu bieten.

Eine Spieltags-Tour durch Bukarest Foto: © GEPA

Die pan-europäische EURO hat dem ÖFB-Team Amsterdam und Bukarest als Austragungsorte beschert.

Besonders die Hauptstadt Rumäniens ist aus touristischer Sicht hierzulande ein eher unbeschriebenes Blatt. Dabei ist Bukarest aufgrund der vielen barocken Einflüsse in der Architektur auch als „Paris des Ostens“ bekannt.

Wer mehr über den ersten Spielort Österreichs bei dieser EURO, wo das ÖFB-Team in der „Arena Nationala“ auf Nordmazedonien trifft (Sa., ab 18:00 Uhr im LIVE-Ticker), erfahren will, ist hier richtig. LAOLA1 hat eine Tour durch die wichtigsten Punkte der Stadt zusammengestellt, die sich ideal in einem langen Spaziergang besuchen lassen – etwa, um die Wartezeit am Spieltag zu nutzen!

  1. Triumphbogen

Die Architektur teilt sich Bukarest auch in einer sehr wenig subtilen Art mit Paris. Auch hier gibt es einen waschechten Triumphbogen. Fertiggestellt wurde er 1936 – zuvor stand hier 60 Jahre lang ein Provisorium aus Holz! Das Monument soll an die Vereinigung der vier großen Regionen Rumäniens erinnern, die sich erst nach dem ersten Weltkrieg zu einer geeinten Nation zusammenfanden.

 

  1. Athenäum (4,1km)
Der Cismigiu-Park
Foto: © Unsplash

Das Athenäum gilt als das vielleicht schönste Gebäude der ganzen Stadt. Besonders innen ist Staunen angesagt, etwa bei den Blattgolddecken, den Marmorsäulen oder dem 75 Meter langen Fresko. Das Athenäum ist eine Konzerthalle und Heimat der George-Enescu-Philharmonie.

 

  1. Cismigiu-Park (1,0km)

Der Gradina Cismigiu ist der älteste öffentliche Park Bukarests und ist ein Hort der Entspannung mitten in der stressigen Stadt. Mit seinem römischen Garten, dem See und einer Festungs-Ruine ist er ein grünes Herz Bukarests und perfekt für die ruhigeren Momente der Tour. Auch Gastronomie ist hier zu finden.

 

  1. Die Altstadt (1,5km)
Der monumentale Parlamentspalast
Foto: © GEPA

Hier trifft klassische Architektur auf Moderne: Die erste Siedlung Bukarests befand sich hier, die ersten Gebäude stammen aus dem Zeitraum 15. bis 16. Jahrhundert. Selbst in der Herrschaftszeit von Nicolae Ceausescu, der große Teile der Stadt umbauen ließ, wurde hier auf die Geschichte Rücksicht genommen – darum lässt sich das „alte“ Bukarest hier so gut erleben wie nirgends sonst. Auch viele moderne Bauten haben mittlerweile Einzug in das einstige Armenviertel gefunden, was eine einzigartige Mischung für einen Spaziergang mit sich bringt.

 

  1. Curtea Veche

Als bestes Beispiel für die jahrhundertealten Gebäude in der Altstadt kann der alte Fürstenhof mitsamt seiner Kirche herangezogen werden. Hier residierte niemand Geringerer als Fürst Vlad III. Draculea, Herrscher der Walachei, der aufgrund der vielen schaurigen Geschichten über ihn und seine Untaten zur Vorlage für Draf Dracula wurde.

 

  1. Stavropoleos-Kirche

Klein, aber fein: Ebenfalls mitten in der Altstadt befindet sich diese 1724 erbaute Kirche, die Teil eines Klosters ist, das aber im 19. Jahrhundert abgerissen wurde. Ihr Brancoveanu-Stil ist vor allem im Süden Rumäniens anzutreffen und damit charakteristisch für das Land. Sie ist eine der wenigen erhaltenen, alten Kirchen der Innenstadt, nachdem 1847 ein großes Feuer in Bukarest wütete.

 

  1. Parlamentspalast (2,1km)
Die Arena Nationala
Foto: © GEPA

Der Parlamentspalast ist eines der beeindruckendsten Gebäude in ganz Europa, ein Monument der diktatorischen Macht und noch gar nicht so alt: Erst 1989 wurde das vom damals regierenden Staatspräsidenten Nicolae Ceausescu in Auftrag gegebene Bauwerk eröffnet. Mit einer bebauten Fläche von 365.000 Quadratmetern ist es das zweitgrößte Verwaltungsgebäude der Welt – nach dem Pentagon in Washington. Der Bau soll mal eben 3,3 Milliarden Euro verschlungen haben, rund 40 Prozent des damaligen Bruttoinlandproduktes.

 

  1. Arena Nationala (6,5km)

Natürlich – den Abschluss macht das Stadion selbst, schließlich steht König Fußball im Mittelpunkt! Am längeren Fußweg lässt sich noch einmal die Altstadt in größerem Ausmaß erleben. Die Tour kann nun auch per Bus jederzeit abgekürzt werden. Die 55.600 Zuschauer fassende Spielstätte ist gerade einmal zehn Jahre alt und hat 234 Millionen Euro Errichtungskosten verschlungen. Kurios, dass nur vier Jahre später trotz dieser enormen Summe schon eine Sperre wegen mangelhaften Brandschutzes am Dach erfolgen musste. 2012 wurde hier das Europa-League-Finale zwischen Atletico Madrid und Athletic Bilbao gespielt. Auch Rapid hat hier schon gespielt: 2018, als im Europa-League-Playoff beim FCSB trotz einer 1:2-Niederlage der Einzug in die Gruppenphase gelang. Besonders sehenswert ist das faltbare Dach des Ovals, das sich wie ein Spinnennetz über die Tribünen legt.

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