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Rodel-Staffel schrammt am Podest vorbei

Rodel-Staffel schrammt am Podest vorbei

Nach dem "Super-Samstag" mit dem Sieg im Doppelsitzer durch Peter Penz und Georg Fischler hat es zum Auftakt der Weltcupsaison im heimischen Eiskanal in Innsbruck-Igls für das österreichische Team am Sonntag einen kleinen Dämpfer gegeben.

Im Herren-Rennen, das der Deutsche Felix Loch gewann, fuhr die rot-weiß-rote Truppe auf die Plätze sieben bis zehn.

Und im Teamstaffelbewerb, den überraschend Kanada holte, verpasste Österreich als Vierter um drei hundertstel Sekunden das Podest.

Reithmayer unzufrieden

"Drei Hundertstel am Podest vorbei, schade. Es war wie das ganze Wochenende über", kommentierte Nationaltrainer Rene Friedl das mannschaftliche Abschneiden.

Zuerst hatte Nina Reithmayer einen kleinen Fehler in ihrem Lauf, dann verpasste Reinhard Egger den Start. Das abschließende Doppel Penz/Fischler konnte dann kaum noch Zeit gut machen.

"Das Podest ist aber möglich, das haben wir gesehen", sagte Friedl. Und Reithmayer kommentierte in ihrer ehrlichen Art: "Das war Sch... Ich wollte sicher mehr."

Kanada überrascht

Der Sieg im spektakulären Teamstaffelbewerb, in dem in Igls gleich dreizehn Mannschaften am Start waren, holte sich überraschend das kanadische Team mit Alex Gough, Samuel Edney und Tristan Walker/Justin Snith zwei Zehntelsekunden vor den deutschen mit Tatjana Hüfner, Andi Langenhan und Tobias Wendl/Tobias Arlt.

Dritter wurde Russland. Italien wurde nach einem Fehlstart des Doppels an dritter Stelle liegend noch disqualifiziert.

Im zweiten Durchgang zurückgefallen

Im Herren-Rennen sah es für Österreich nach dem ersten Lauf mit den Plätzen vier durch Manuel Pfister und fünf für Reinhard Egger noch sehr gut aus.

Im zweiten Lauf fielen die beiden aber aus den Top Sechs. Österreich belegte durch Manuel Pfister, Egger, Daniel Pfister und Wolfgang Kindl kompakt die Plätze sieben bis zehn.

Der Sieg ging in 1:40,270 Minuten souverän an den deutschen Vorjahressieger Felix Loch, der in beiden Läufen neuen Bahnrekord fuhr. Zweiter wurde Lochs Landsmann David Möller vor den italienischen Weltcup-Titelverteidiger Armin Zöggeler.

Durststrecke geht weiter

Den letzten Stockerlplatz für Österreich gab es im Februar 2009 durch Daniel Pfister in Cesana (ITA). In der gleichen Saison, im Dezember 2008, war Pfister auch Dritter in Igls.

Der letzte österreichische Igls-Sieg ist schon vierzehn Jahre her: 1997 triumphierte Gerhard Gleirscher auf der Heimbahn.

Daniel Pfister, der vor dem Weltcup-Auftakt noch als größte Hoffnung der Österreicher galt, brachte es auf den Punkt:

"Ich bin mit 24 Jahren der Älteste in unserem Team. Im Rodeln geht es auch um sehr viel Routine, die bringt gleich bis zu zwei Zehntel, und dann fahren wir alle auch um die Stockerlplätze mit".

Zufriedenstellender Auftakt

Insgesamt zog Österreichs Cheftrainer Rene Friedl jedoch eine zufriedene Bilanz. "Wir haben einen Weltcupsieg im Doppel (Penz/Fischler Anm.) feiern dürfen, dazu noch einen dritten Platz. Das ist schon ein herausragendes Resultat", sagte Friedl.

"Bei den Damen wussten wir, dass es nach dem Rücktritt von Veronika Halder schwer wird."

Nina Reithmayer liegt die Heimbahn in Igls nicht, Mona Wabnigg und Birgit Platzer sind mit 19 Jahren noch zu jung, um mit routinierten Fahrerinnen mitzuhalten. "Aber auch bei den Herren fehlt ganz wenig, um zumindest um Platz drei mitzufahren", sagte Friedl.

Nächster Halt: Kanada

Das österreichische Team reist bereits am Montag weiter nach Übersee, wo in Kanada noch zwei Weltcup-Rennen vor Weihnachten auf dem Programm stehen.

Zuerst wird in Whistler auf der Olympiabahn von 2010 gefahren, dann geht es nach Calgary auf die Olympiabahn von 1988.