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"Super-Elch" Svindal verpatzt Cuche das Double

Mit einer bravourösen Fahrt bei wechselnden Bedingungen hat der Norweger Aksel Lund Svindal zum dritten Mal einen Super-G in Lake Louise gewonnen.

Der 28-jährige verwies bei seinem 15. Weltcup-Erfolg den Schweizer Didier Cuche (0,23 Sekunden zurück), der am Vortag die Abfahrt für sich entschieden hatte, sowie den Franzosen Adrien Theaux (0,64) auf die weiteren Stockerlplätze.

Klaus Kröll landete als bester Österreicher auf Rang fünf (0,75), Joachim Puchner wurde Siebenter (0,96).

Cuche mit Platz zwei zufrieden

Nach dem Schweizer Doppelsieg am Samstag durch Cuche und Beat Feuz hatten die auf den Plätzen drei bis fünf gelandeten Österreicher Revanche gewollt.

Daraus wurde aber nichts. Ebenso wenig wie aus dem Double von Cuche, der aber als Führender im Gesamtweltcup zur nächsten Weltcup-Station nach Beaver Creek reist.

"Nur Aksel vorne, da ist alles in Ordnung. Jetzt kommen schöne Rennen, wo ich mich gut fühle. Es braucht viel Gefühl, wenn es so weich ist", sagte der 37-Jährige, der nach drei Saisonrennen 180 Punkte auf dem Konto hat. Zweiter ist Svindal mit 140.

Mit Charity-Schnauzer zum Sieg

Der Norweger, der in Gröden vor zwei Jahren sein zuvor letztes Speed-Rennen im Weltcup gewonnen hat, aber auch Olympiasieger 2010 in Whistler wurde, sieht jetzt in den schnellen Disziplinen auch wieder seine Chance.

"Im vergangenen Winter waren Cuche und Walchhofer immer wahnsinnig schnell, jetzt schaut es besser aus für mich. Mir gefällt es in Amerika, hier und in Beaver Creek, da bin ich auch immer schnell", sagte Svindal.

Der Norweger präsentiert sich wie jedes Jahr aus Charity-Gründen im November mit Bart ("Movember") und überlegt diesen nun ob des Erfolges vielleicht länger stehen zu lassen.

"Jeder hatte ein schlechtes Gefühl"

Kröll kam wie in der Abfahrt auf den fünften Platz, dieses Mal war er damit aber bester Österreicher.

"Im Flachen hat es den Ski gefressen, da habe ich die Spur verloren und zweimal nachdrücken müssen. Ich habe mit den anderen geredet, jeder hatte ein schlechtes Gefühl da herunter."

"Es war ein zähes Rennen, so wechselhaft mit Wind und Licht", sagte der Steirer, der die wegen der Neuschneemengen der vergangenen Tage weichen Bedingungen abseits der Ideallinie ansprach.

Abfahrts-Heroes zurück

Es erging ihm aber besser als dem Abfahrtsdritten Hannes Reichelt, der sich in dem von Ante Kostelic (Sohn Ivica nur 40.) gesteckten Lauf mit Platz elf begnügen musste.

"Es hat schon ein bisserl geweht, aber ich habe 'fall away' nicht so gut erwischt", analysierte Reichelt.

Romed Baumann, in der Abfahrt noch Vierter, kam nur auf Platz 24: "Kein Windglück, nicht so gut gefahren - das ist heute mal in die Hose gegangen."

Benjamin Raich landete auf Rang 21, er hatte wie viele auf dem unrhythmisch gesetzten Kurs die Spur nicht immer genau erwischt und war einige Male in den weichen Schnee geraten.

ÖSV-Nachwuchs zeigt erstmals auf

Die Show stahl den arrivierten Österreichern am Sonntag die junge Garde.

Nach dem siebentplatzierten Puchner, der mit seinen 24 Jahren schon länger dabei ist, zeigte ein Quartett mit teilweise sehr hohen Startnummern auf.

Matthias Mayer wurde mit Startnummer 35 Achter, er war laut seinen Erzählungen schon im Sommertraining schnell gewesen. "Da habe ich teilweise Bestzeiten aufgestellt. Die Erfahrung, die man im Weltcup macht, ist, dass es nur mit Vollgas runter geht. Wenn du bremst, bist du nicht dabei", meinte der 21-jährige, der als Gewinner der Europacup-Super-G-Wertung einen fixen Startplatz im Weltcup hat.

Der 22-jährige Manuel Kramer fuhr mit Nummer 60 auf Platz 12, der gleichaltrige Max Franz mit 58 auf 15. Bernhard Graf, der am Samstag 23 Jahre wurde, war als 19. (Startnummer 33) der siebente Österreicher in den Top 20.

Der Herren-Tross reist nun nach Beaver Creek weitere, wo Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf auf dem Programm stehen.