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"Ehrlich gesagt war es fast unfahrbar"

Marcel Hirster ist der Mann der Stunde im Ski-Weltcup.

Der Flachauer gewann am Sonntag auch den Slalom in Adelboden und damit das dritte Rennen im Jahr 2012. Insgesamt hält Hirscher nun bei fünf Saisonsiegen und führt den Gesamtweltcup deutlich an.

Danach sprach der 22-jährige im tief verschneiten Berner Oberland u.a. über seine Erfolgsserie, die fast unfahrbaren Bedingungen in Adelboden, Rainer Schönfelder und die kommenden ruhigen Tage.

Frage: Haben Sie eine Erklärung für Ihre aktuelle Erfolgsserie?

Hirscher: "Ich weiß es auch nicht, warum momentan alles so Hand in Hand geht. Es funktioniert derzeit einfach alles extrem geil. Ich weiß gar nicht, was ich anders als in den vergangenen Saisonen mache. Ich scheide kaum aus, diese Beständigkeit gibt mir Selbstvertrauen. Und ein bisschen Routine sollte ich in der fünften Weltcup-Saison ja auch schon haben."

Frage: Die Bedingungen hier in Adelboden waren mit Schneefall, Nebel und gebrochener Piste extrem, wie schwierig war es?

Hirscher: "Ehrlich gesagt war es fast unfahrbar. Es war ein unglaublich schwieriges Rennen. Aber es ist auch extrem cool, hier Rennen zu bestreiten. Die Stimmung ist super, die Fans sind unglaublich und fair."

Frage: Zu welchem Ski greift man bei derartigen Bedingungen?

Hirscher: "Oben war es eisig, in der Mitte gebrochen und unten weich. Was soll man da nehmen? Einen Allround-Carver aus dem Sportgeschäft vielleicht. Im Grunde nimmt man das, was leicht zu fahren ist."

Frage: Machen solche Siege dann ganz besonders stolz?

Hirscher: "Die Leistung im zweiten Durchgang im unteren Teil war in meinen Augen schon sehr gut. Diesen Teil vergesse ich nicht so schnell. Das prägt einen, wie der Riesentorlauf-Sieg 2009 in Val d'Isere. Ich war am Limit, aber es ist gut gegangen."

Frage: Was sagen Sie zur Rückkehr Ihres um zwölf Jahre älteren Teamkollegen Rainer Schönfelder?

Hirscher: "Das ist wirklich eine coole Sache. Schöni hat es wirklich nicht not, aber er will das unbedingt. Obwohl es für ihn eine Riesenumstellung ist und er einer von der alten Technikschule ist. Hut ab, wenn sich einer so reinhängt, so einen Willen hat und auch so viel Geld aus seinem Privatvermögen in die Hand nimmt."

Frage: Sie haben ein anstrengendes Programm hinter sich, wie geschlaucht sind Sie jetzt? 

Hirscher: "Im Moment bin ich noch voll auf der Welle. Aber bei der Heimfahrt im Auto werde ich dann ziemlich schnell einschlafen. In den nächsten Tagen steht viel Physiotherapie auf dem Programm. Und vielleicht gehe ich in die Therme, das warme Wasser nimmt ein bisschen die Spannung raus. Ich werde es ruhig angehen."