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US-Trainer wegen Kurssetzung in der Kritik

US-Trainer wegen Kurssetzung in der Kritik

Viktoria Rebensburg beschrieb ihr Double in den Weltcup-Riesentorläufen in Ofterschwang mit "Hammer".

Der Einschlag dürfte nachhaltig sein, wird der Deutschen der abermalige Gewinn der Riesentorlauf-Kugel wohl nicht mehr zu nehmen sein. Zwei Rennen vor Schluss hat sie 135 Punkte Vorsprung auf die US-Amerikanerin Lindsey Vonn.

Deren Trainer Roland Pfeifer sollte indes wegen Missachtung der Jury-Anweisung in Zukunft wohl nicht mehr als Kurssetzer infrage kommen.

"Ein Riesentorlauf soll ein Riesentorlauf bleiben"

"Zu hohe Geschwindigkeit und außerhalb der präparierten Piste" fasste Atle Skaardal, der Rennleiter des Internationalen Skiverbandes (FIS) die Vergehen von Pfeifer zusammen.

"Ein Riesentorlauf soll ein Riesentorlauf bleiben, das erwarte ich mir für die Zukunft", meinte Skaardal, der eine Nachbesprechung bei der Tagung der Weltcup-Arbeitsgruppe ankündigte.

An Platz zwei von Vonn war ihr österreichischer Coach wohl entscheidend mitbeteiligt, legt die designierte Gesamtweltcupsiegerin doch eine weit höhere Risikobereitschaft an den Tag als viele andere Rennläuferinnen.

Kritik von anderen Trainern

"Der Großteil der Mädels war mit dem schnellen Tempo überfordert", sagte auch Österreichs Rennsportleiter Herbert Mandl.

Unter den Trainern hätte bezüglich der Kritik an der Kurssetzung weitgehend Einigkeit geherrscht.

Mandl für Sperre

"Wenn jeder macht, was er will, verkommen wir bald zum Sauhaufen. Das ist nicht akzeptabel. Ich bin dafür, dass man ihn sperrt", fand Mandl klare Worte.

Von einem gefährlichen Rennen, wie vereinzelt von Coaches angemerkt, wollte Skaardal nicht sprechen.

RTL-Kugel abgeschrieben

Zum Stand im Riesentorlauf-Weltcup, in dem Elisabeth Görgl und Fenninger als Fünfte bzw. Sechste 177 bzw. 178 Punkte Rückstand auf Rebensburg haben, meinte Mandl: "Auch wenn die theoretische Chance noch da ist, der Zug ist für uns abgefahren."

Görgl kam in den zwei Ofterschwang-Riesentorläufen auf die Ränge drei und acht, Fenninger fiel am Freitag aus und platzierte sich Samstag als Vierte. Stefanie Köhle baute als Achte und Elfte schon fleißig weiter an der Basis für die nächste Saison.

Vonn tippt auf Rebensburg

Der Vorsprung von Rebensburg nach dem ersten Durchgang von 1,68 Sekunden auf Vonn (Sechste) schmolz mit dem Super-G ähnlichen Finallauf auf 0,26 Sekunden.

Dass es zum Sieg reichen würde, hat Vonn nach ihrer Fahrt nicht geglaubt. Zu stark sei Rebensburg, zu ausgeprägt deren Gefühl, das auf diesem weichen Frühjahrsschnee gefragt ist.

"Sie gehört zu jenen, die das beste Gefühl für den Schnee mitbringen. Sie wird in wenigen Jahren definitiv eine große Favoritin auf den Gesamtweltcup sein", tippte Vonn.