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Myhrer als lachender Dritter im Kugel-Zweikampf

Myhrer als lachender Dritter im Kugel-Zweikampf

Zu Mittag rockte der Andre Myhrer die Piste, am Abend dann mit seiner Band „Segertåget“ die größte Skihütte Europas.

Denn die Chefs der „Hohenhaus Tenne“ hatten den Schweden und Band bereits vor Wochen als musikalischen Schluss-Act der Weltcup-Party gebucht.

Da wusste noch keiner, dass der 29-Jährige sein erstes Konzert als neuer Slalom-Weltcupsieger geben wird.

Der lachende Dritte

„Segertåget“ bedeutet Siegeszug, und einen solchen hat Myhrer im Finish hingelegt und sich so am letzten Drücker noch die kleine Kristallkugel geholt.

Nach Kranjska Gora war er auch in Schladming nicht zu schlagen.

Durch den Ausfall von Marcel Hirscher und den Ausrutscher von Ivica Kostelic war Myhrer am Ende der lachende Dritte.

"Zum Glück schlecht gefahren"

„Meine Chancen standen vor dem Rennen nicht so schlecht, aber ich war schon auf Ivica und Marcel angewiesen."

"Sie sind zum Glück beide schlecht gefahren und ich habe meine Leistung gebracht“, grinst der Skandinavier im Gespräch mit LAOLA1 von einem Ohr zum anderen.

„Ich bin überglücklich, dafür kämpft man die ganze Saison.“

Kostelic als fairer Verlierer

Zwischen den Durchgängen, gibt Myhrer zu, war er doch nervöser als sonst.

„Ich habe mir gesagt, dass ich volles Risiko nehmen muss und das hat sich doppelt ausgezahlt.“

Erster Gratulant war der geschlagene Ivica Kostelic, der danach wortlos das Zielstadion der Planai verließ.

„Wir haben kurz miteinander gesprochen, er hat mir gratuliert, war ein fairer Verlierer“, erzählt Myhrer, und spendet Trost: „Ich kann seine Enttäuschung verstehen, aber Ivica hatte auch eine großartige Saison.“

"Gibt mir Selbstvertrauen"

Wie auch Myhrer, der insgesamt sechs Mal aufs Stockerl carvte, zuletzt zwei Siege in Folge feierte.

Dass er im nächsten Winter der große Gejagte im Slalom ist, damit hat er kein Problem.

„Wenn man so schnelle Leute wie Kostelic und Hirscher hinter sich lässt, gibt das viel Selbstvertrauen“, ist der Spezialist mit dem Zahnpastalächeln stolz.

Mindestens ein Song pro Saison

Genau wie seine Bandkollegen, die ihn frenetisch feierten. Rock 'n' Roll auf der Tribüne, aber auch auf der Piste.

„Slalom ist Rock 'n' Roll! Nicht nur die Abfahrer bieten Action, auch bei uns geht es ordentlich zur Sache.“

Wie bei den Konzerten von „Segertåget“, lacht Myhrer, der schon seit vielen Jahren die Gitarre – mit und ohne Strom - rockt.

„Ich liebe es! Wir machen jede Saison mindestens einen Song, für mich ist es die perfekte Abwechslung zum Skifahren.“

Denn nur das Carven durch blaue und rote Kippstangen wäre Andre Myhrer zu wenig.

Wer sich selbst einen Ton machen möchte: Auf iTunes und Spotify findet man alle Songs von „Segertåget“.

Stephan Schwabl