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Schneemangel! Slalom-Rennen in Levi abgesagt

Schneemangel! Slalom-Rennen in Levi abgesagt

Wie befürchtet sind am Donnerstag die für 12./13. November geplant gewesenen alpinen Weltcup-Slaloms im finnischen Levi abgesagt worden.

Kompletter Schneemangel und die trüben Wetteraussichten, die in Lappland kein Absinken der Temperaturen für eine Produktion von Maschinenschnee erwarten lassen, führten zur Absage.

Voraussichtlich werden die Rennen noch vor Weihnachten in Europa nachgeholt. Der Internationale Skiverband will bis Sonntag eine Entscheidung fällen.

"Entscheidung war klar"

Der achte Monat in Folge mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen im Norden lässt mittlerweile auch die Nordischen Skisportler um ihre Auftaktbewerbe bangen.

Auch der Weltcupstart der Langläufer am 19./20. November im norwegischen Beitostölen ist offenbar in Gefahr, die davor geplanten FIS-Rennen sind bereits abgesagt.

Die Situation in Levi, 170 Kilometer nördlich des Polarkreises, war sogar so trist, dass gar kein "Schneekontrollor" des Internationalen Skiverbandes (FIS) angereist war. "Die Entscheidung war klar, weil es am Tag der Kontrolle keinen Schnee auf dem Hang gab und die Wettervorhersage für die nächsten Tage keine Kaltfront prognostiziert", erklärte Wettkampfleiter Mikko Saarinen.

Ersatzort ungewiss

Die Verschiebung der Levi-Rennen um eine Woche war nicht möglich, weil sich die Teams zu diesem Termin bereits in Übersee auf die Nordamerika-Rennen vorbereiten.

Schon 2007 hatte man in der finnischen Skistation, dank der seit 2004 (damals nur mit Damenrennen) die Lücke zwischen dem traditionellen Gletscherauftakt Ende Oktober in Sölden und der Nordamerika-Tournee geschlossen wird, abgesagt.

Damals war die Reiteralm eingesprungen, diesmal wird Österreich aber keinen Ersatzort stellen. Auch hier ist es in den unteren Regionen zu warm, nochmals auf den Gletscher gehen will die FIS nicht.

ÖSV wäre in Form gewesen

"Das ist natürlich sehr schade. Nach dem letztjährigen Ergebnis hätten wir noch eine Rechnung mit Levi offen gehabt", bedauerte ÖSV-Herrenchef Mathias Berthold die Absage.

"Die Slalommannschaft präsentiert sich im Training derzeit sehr stark und alle freuen sich auf das erste Rennen", sagte Berthold, dessen drei Trainingsgruppen derzeit in Sölden sind.

Die ÖSV-Abfahrer fliegen wie geplant bereits am 11. November nach Colorado, wo sie sich in Copper Mountain und Vail auf die ersten Speedrennen im kanadischen Lake Louise (26./27.11.) vorbereiten.

Lange Pause für Slalom-Asse

Bitter ist die Absage nicht nur für die reinen Slalomspezialisten wie Reinfried Herbst oder Manfred Pranger, die nun gleich bis zum 11. Dezember (Val d'Isere) auf ihren Saisonstart warten müssen.

Auch Marlies Schild "schmerzt" die Absage. Die Salzburgerin wäre Titelverteidigerin in Levi gewesen, im Vorjahr hatte sie dort einen großartigen Lauf mit am Ende sechs Saisonsiegen, der kleinen Weltcupkugel und dem WM-Titel gestartet. Für Schild geht es jetzt erst in Aspen (26./27. 11.) mit Riesentorlauf und Slalom los.

"Es ist wirklich schade. Für die ganze Mannschaft war Levi immer ein gutes Rennen und ein Extra-Ansporn für das restliche Übersee-Training", bedauerte auch Damenchef Herbert Mandl die Finnland-Absage.

Training statt Wettkampf

Die momentan im Mölltal übenden ÖSV-Damen werden kommende Woche nun weiter in Österreich trainieren und dann nach Nordamerika fliegen. Für die Speed-Spezialistinnen geht es am 17. November nach Sun Peaks in Kanada, die Technikerinnen fliegen schon am 15. ebenfalls nach Vail.

Dort herrschen nämlich bereits gute Bedingungen. Im Gegensatz zu Europa jubelt man in den USA derzeit über überraschend frühen und ergiebigen Schneefall. Die großen Profiteure der Absage sind damit die Nordamerikaner, die nach dem Sölden-Auftakt zurück in die Heimat gereist waren.

Seit Mittwoch trainieren Bode Miller sowie die Sölden-Triumphatoren Lindsey Vonn und Ted Ligety auf dem Golden Peak in Vail. "Zu Hause bei perfekten Bedingungen zu trainieren, ist eine Riesensache", freute sich Vonn über den neuerlichen "Heimvorteil". Das US-Skiteam wird seit diesem Jahr auch von Sölden intensiv unterstützt.