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"Muss ich im Herbst halt mehr tun"

Nach einer neuerlichen und planmäßig verlaufenen Fußoperation am Montag in Krems kann Skirennläufer Klaus Kröll mit der Arbeit an der Trainingsaufnahme beginnen.

Der Gewinner des Abfahrtsweltcups 2011/2012 wird sich in den kommenden zwei Wochen jeweils für vier Tage in Wien zur Therapie im "mza" aufhalten, danach hofft er wieder zum Nationalteam stoßen zu können.

Beim Trainingskurs ab Mitte August in Chile will er dabei sein. Und er träumt vom WM-Titel vor der Haustüre - im Februar 2013 in Schladming.

Vier Stifte entfernt

Kröll hat sich am 3. April bei einem Motocross-Sturz einen Fußwurzelknochen im rechten Bein gebrochen. Nach der von Martin Gruber durchgeführten Operation im Landesklinikum Krems musste der 32-Jährige vier Wochen Gips tragen.

Am Montag wurden vier jeweils ein paar Zentimeter lange Stifte entfernt, die den Knochen stabilisiert hatten. Es handelte sich um keinen glatten Bruch.

Das halbe Kahnbein war zertrümmert worden, weshalb der Öblarner zur relativen Untätigkeit verurteilt war, um den Heilungsprozess nicht zu verzögern.

"Das kann ich aufholen"

"Es geht mir mittlerweile ganz gut, der Knochen ist sehr gut verwachsen. Nun steht Therapie auf dem Programm, allerdings will ich nächste Woche schon wieder mit leichtem Training anfangen", sagte Kröll am Dienstag auf einem Pressetermin im Rahmen der Tagung von "Sports Media Austria" in Schladming.

Mit Junibeginn sollten Krücken und Schiene der Vergangenheit angehören und der Fuß wieder voll belastbar sein.

"Das war jetzt natürlich nicht optimal, aber das kann ich aufholen. Muss ich im Herbst halt mehr tun", zeigte er sich optimistisch.

Kröll verliert "Ziel nicht aus den Augen"

Wenn er auf die mittlerweile grüne WM-Piste blickt, dann kommt sie ihm "flach und überhaupt nicht so schwer" vor, scherzte Kröll. Im Winter ist dies freilich anders gelagert.

Er ist oft in Schladming und schaut stets mit einem "schönen Gefühl" auf seinen Hausberg, schließlich hat er am 14. März auf dem nächstjährigen WM-Hang seine kleine Kristallkugel in der Abfahrt fixiert.

"Ich kenne diesen Ausblick. Das hilft, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren."

Ziel: WM-Medaille

Als Titelverteidiger im Abfahrtsweltcup wird Kröll im November in den Winter starten. Ob er nach der Verletzung erneut um die Kugel mitfahren wird können, wird sich zeigen.

"Das ist jetzt schwer einzuschätzen, ob es für mich gleich ab dem ersten Rennen auch um die Kugel gehen wird, oder ob ich auf die WM hin-timen werde. Mal sehen, wie ich in die Saison starte. Das Ziel ist klar eine WM-Medaille, aber ich habe auch die erfolgreiche Kugelverteidigung nicht ganz abgeschrieben."

Die WM-Abfahrt beschreibt er als "sehr anspruchsvoll, mit vielen Wellen und Übergängen". Beim Weltcupfinale habe man mit der Kurssetzung noch ein bisschen zu viel gebremst, man könne es durchaus noch mehr laufen lassen.

Das erwartet für die Welttitelkämpfe übrigens auch Hans Knauß, der am Montag bei einer Begehung der Herren-Piste den Journalisten die Schlüsselstellen erklärte. Im Sommer gehört die Planai aber den Abfahrern unter den Mountainbikern. Und den Schafen.