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Devils liegen voran - Kings vor Durchmarsch

Devils liegen voran - Kings vor Durchmarsch

Derart verrückte Playoffs hat die National Hockey League selten erlebt. Donnerstag-Nacht ereigneten sich die nächsten Überraschungen.

Die New Jersey Devils gingen vor heimischer Kulisse mit einem 4:3-Overtime-Triumph über die Flyers in der „Best of seven“-Serie mit 2:1 in Führung.

Zum umjubelten „First Star“ krönte sich Alexei Ponikarovsky nach 17:21 Extra-Minuten: „Ich hatte gar keine Zeit, um zu feiern. Jeder meiner Mitspieler sprang sofort auf mich. Unter dem Haufen fühlte ich mich richtig gut“, kommentierte der Left Wing freudestrahlend seinen ersten Postseason-Treffer.

Indes könnte Los Angeles bereits am Sonntag zum Schauplatz einer Sensation werden. Denn die dort beheimateten Kings gewannen auch Spiel drei gegen St. Louis mit 4:2 und haben die Chance auf den „Sweep“.

„Fans verdienen großartigen Erfolg“

Schon im Vorfeld des dritten Aufeinandertreffens durften die Devils erstmals aufatmen. Ihr Superstar Ilya Kovalchuk bekam nach einer Zwangspause grünes Licht der Ärzte. Von der Rückenverletzung war danach nichts mehr zu merken.

Entgegen dem Spielverlauf erzielte Gäste-Crack Brayden Schenn (7.) das erste Tor. Fortan nahm aber New Jersey das Heft in die Hand. Den Ausgleich durch Patrik Elias (12.) in Überzahl bereiteten Marek Zidlicky und Kovalchuk vor. Nur 20 Sekunden später trat Letzterer als Goalgetter in Erscheinung.

Der Russe hatte sichtlich Spaß an diesem Abend, wie er in der Analyse zu verstehen gab: „Es war eine unglaubliche Atmosphäre. Die Energie war spürbar, wir wurden angepeitscht. Unsere Fans verdienen diesen großartigen Erfolg.“

Blues stolpern erneut über die Kings

„Wir befinden uns nicht in der Position, in welcher wir gerne wären. Wir können und müssen deutlich besser spielen. Das beginnt bei mir zwischen den Pfosten. Wir müssen weiter fighten, werden auf gar keinen Fall aufgeben“, zeigte sich Brian Elliott kämpferisch.

Bis zum Schluss-Abschnitt erspielten sich die Kings eine klare Überlegenheit. Justin Williams war nach 13:33 erfolgreich. Das zwischenzeitliche 1:1 durch Chris Stewart (22.) steckten die Kings in Person von Dwight King (22.) und Mike Richards (31.PP) problemlos weg.

Fast historischer Kings-Erfolg?

Das Zwei-Tore-Polster konnten die Blues nicht mehr wettmachen. Zwar schnupperten sie neuerdings dank Stewart (45.) heran, Drew Doughty (49.) machte letztlich alles klar. Eine Erklärung für die Pleite sah Mastermind Ken Hitchcock in der Disziplin. Sechs Zwei-Minuten-Strafen seien einfach zu viel.

„In zwei von drei Spielen war das ein Hauptproblem. Wir können sie nicht besiegen, wenn wir so viel Zeit auf der Strafbank verbringen.“ Aufgeben hat sich die Überraschung der Saison keineswegs, das wird auch Stürmer Matt D’Agostini nicht müde zu erwähnen.

„Wir haben sehr viel Vertrauen, dass wir es noch drehen können. Man sollte uns nicht abschreiben.“ Die Kings stehen unterdessen vor einem beinahe historischen Aufstieg. Lediglich 1993 gewannen sie mehr als eine Serie. Damals schafften sie es bis in das Stanley Cup Finale. Ein gutes Omen?

Penalty Killing und Rebounds als Schlüssel

Im Mittel-Drittel riskierte die hochgelobte Flyers-Offensive mehr, erspielte sich zahlreiche Chancen. Matt Carles (25.) 2:2 war die Belohnung, in den letzten 20 Minuten trafen Devils-Forward Zach Parise und Danny Briere für die Flyers. Somit musste die Overtime einen Sieger ermitteln.

Wie eingangs erwähnt wurde Ponikarovsky zum Helden, ermöglicht allerdings erst durch zwei starke Penalty Killings. „Wir waren zu eigensinnig, gewannen keine Zweikämpfe. Zwar wussten wir, dass sie hart kommen, aber spielten nicht füreinander. Obwohl sie in Unterzahl waren, lief der Puck in ihren Reihen. Wir müssen besser werden“, nahm sich Briere kein Blatt vor den Mund.

Letztlich fuhr Ponikarovsky Richtung Tor, scheiterte anfangs an Ilya Bryzgalov, verwertete jedoch den eigenen Rebound. „Wir merkten, dass ihr Goalie immer wieder prallen lässt, daraus profitierten wir“, betonte Assistgeber Kovalchuk nach Spiel drei.

„Wir werden nicht aufgeben“

Ein „königlicher“ Durchmarsch könnte in Los Angeles erfolgen. Auf fremdem Eis mussten die St. Louis Blues die dritte Niederlage im dritten Spiel hinnehmen. Der Zweite der Western Conference steht vor dem Aus, das Favoritensterben würde damit seine Fortsetzung erhalten.